Bildergalerie und Essay
Warum feiern wir Halloween zum Oktober-Finale und warum begehen wir stille Tage im November?
Vorfreude auf begegnungsreiche Tage zum Oktober-Ausklang und zum November-Start.
Landkreis Miltenberg. Größere Kontraste kann es derzeit bei uns wohl in Stadt und Land nicht geben! Ende der Sommerzeit und Winterzeit-Start, Goldener Oktober und grauer November-Nebel, farbenprächtige Natur und fast monotone Melancholie im Alltag, Betriebsamkeit auf Herbstfesten und Besinnung an den kommenden „Stillen Tagen“ wie Reformationstag, Allerheiligen & Co.
„Sehen wir es positiv!“
So könnte dennoch die Devise für Jung und Alt lauten. Vereinfacht: „Profitieren wir vom Wechsel!“ Die bayerischen Schülerinnen und Schüler haben in dieser Woche unterrichtsfrei. Sie genießen sicherlich die Herbstferien, können morgens länger schlafen und anschließend ihre ausgedehnte Freizeit genießen, können ihren kreativen Hobbys nachgehen, Freundinnen und Freunde treffen, ins Kino gehen, Fitness-Studios und Schwimmbäder besuchen oder sicherlich auch Vorplanungen für Halloween-Aktivitäten am letzten Oktober-Abend realisieren.
Apropos Halloween.
Der neue Brauch aus Irland und aus Amerika ist bei vielen Zeitgenossen vorbelastet und weiterhin negativ besetzt. Hexen, Monster, Vampire und Skelette geistern alljährlich durch die großen und kleinen Kommunen, durch Stadtteile, Marktgemeinden und Dörfer, durch dunkle Wege und versteckte Winkel – nicht ohne Lärm und Sprüche wie „Süßes oder Saures“.
Damit Einheimische ihre Ruhe haben, bleibt die Kommunikation im Small-Talk, die bereitgestellten Süßigkeiten werden ausgehändigt und „erlöst“ ist manche Bürgerin oder mancher Bürger vom weiteren störenden Klingeln.
Festtag für die Kids.
Halloween hat als herbstlicher Heischebrauch seinen Weg auch nach Deutschland gefunden. Trotz vielfacher Kritik versehen Psychologen die Aktionen der Kinder und Jugendlichen mit vielen Plus-Punkten. Eine Kleingruppe wird für einige Stunden „zusammengeschweißt“. Unterwegs ist man am Abend oder in der frühen Nacht. Anonymität in der Dunkelheit und Verkleidung setzen ein angstfreies Verhalten frei. Halloween ist sozusagen ein Festtag ausschließlich für die Kids.
Allerheiligen am 1. 11. ist ein katholischer Feiertag.
Von ihm haben die Herbstferien ihren weiteren Namen: “Allerheiligen-Ferien“. Unbestritten ist es ein Familien-Fest: nicht nur, weil an diesem Kirchenfest aller Heiligen gedacht wird, sondern weil man zum gemeinsamen Gräberbesuch auf den Friedhöfen zusammenkommt.
Seelenzöpfe und Reformations-Brötchen.
Der nachfolgende Allerseelentag ist kein Feiertag mehr. Bekannt sind für diesen zweiten November besondere Gebäck-Spezialitäten, die sogenannten Seelenzöpfe - ähnlich den Reformations-Brötchen wenige Tage vorher am 31. Oktober.
Die Zeit der stillen Tage im November ist aber noch nicht zu Ende: es folgen Volkstrauertag und Totensonntag. Heitere, gemeinschaftsfördernde und begegnungsreiche Gedenktage wie beispielsweise der traditionelle St. Martinstag stehen schon in den Startlöchern.
rsc (Roland Schönmüller)
BU 1: Tage der Besinnung und inneren Einkehr: Der November kennt viele stille Tage: Reformationstag, Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag und Totensonntag. Friedhof und Kirche erscheinen da näher als im übrigen Jahr.
Interviews:
Wochenblatt-Interview 1: „Das Kürbis-Schnitzen hat Spaß gemacht!“
Dominik und Bettina Schippler, Elsenfeld am Main, mit Julian und Demelza.
„Beim Kürbisfest im Elsava-Park am vergangenen Samstagnachmittag haben wir nicht nur diesen leuchtend orangenfarbenen Kürbis mit einem freundlichen Gesicht versehen, sondern auch kurzweilige Rätsel-Stationen und die Tiere im Gehege nebenan besucht. Zuhause werden wir unseren Kürbis vor der Haustüre ausstellen und am Abend leuchten lassen!“
Wochenblatt-Interview 2: „Sicher mit LED-Lämpchen“.
Karola und Lorena Fertig mit Thomas Jelinek, Obernburg.
„Der Kürbis ist für uns ein passendes Zeichen des Herbstes, der Ernte und der Tradition. Auf unserem Balkon wird der Halloween-Kürbis aufgestellt und auch von den Nachbarn sicherlich bewundert werden. Wir verzichten aber aus Brandschutzgründen auf Teelichter oder eine brennende Kerze und verwenden dagegen ein energiesparendes und sicheres LED-Lämpchen. Das erfüllt auch seinen dekorativen Zweck.“
Wochenblatt-Interview 3: „Jetzt geht’s nach Hause mit dem kugelrunden Kürbis“.
Robert und Frederica Bär, Obernburg.
„Wir haben vorgesorgt und ein ideales Kinderwagen-Gefährt mit dabei. So lassen sich unsere Utensilien leichter transportieren: der große Halloween-Kürbis und weitere Spezialitäten vom eindrucksvollen Elsenfelder Kürbisfest im Elsava-Park.
Jetzt freuen wir uns auf die kommenden Tage und vor allem auf die November-Abende mit unserem drolligen, vielleicht gruselig wirkenden Kürbis-Gesicht.“
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Schaufenster-Interview 1: „Originelle Kürbis-Gesichter weit und breit“.
Christoph Rothenbücher mit Matteo und Tina, Bürgstadt.
„Attraktive Ziele am Miltenberger Mantelsonntag waren nicht nur die verkaufsoffenen Geschäfte, die günstigen Sonderangebote und viele süße Spezialitäten sowie kurzweilige Vorführungen, sondern auch für Kinder und Jugendlichen das Kürbis-Schnitzen, bestens organisiert von der M-City-Werbegemeinschaft
Die Kids konnten stundenlang schöpferisch tätig sein. Orangefarbene, kugelrunde Kürbisse warteten auf ihre lustige, individuelle Mimik-Gestaltung. Gut gelaunt geht es jetzt nach Hause und die Aufstellung rund um Halloween ist schon mit der Familie abgesprochen. “
Schaufenster-Interview 2: „Neue Ideen für die kommenden Wintertage“.
Hannah Vogt, Miltenberg.
„Die Zeit zum Oktober-Finale und November-Start verbinden viele Menschen mit Outdoor-Aktivitäten, mit fröhlichen Herbstfesten, mit geheimnisvollen Halloween-Bräuchen und stillen, besinnlichen Veranstaltungen in Stadt und Land. Die jetzt begonnene Winter-Zeitumstellung ist aber auch eine sehr gute Gelegenheit zum individuellen und gemeinsamen Schmökern, Lesen, Rätseln, Spielen im Cocooning-Bereich.“
Schaufenster-Interview 3:
„Gerüstet für Einsätze in den kommenden Tagen und Wochen.“
Martin Neumann, Bürgstadt.
„Wir sind hier am Marktplatz mit verschiedenen Einsatzfahrzeugen von Feuerwehr, BRK & Co. präsent, um unsere moderne Technik den Besucherinnen und Besucher des Miltenberger Mantelsonntags zu zeigen. Nicht ganz ohne Zwischenfälle werden sich die kommenden Tage und Wochen gestalten: Zeitumstellung, Halloween, längere Nächte, mit Kerzen oder Teelichtern beleuchtete Kürbisse im Freien, vor Hauseingängen oder auf unbeaufsichtigten Balkonen stellen ein mögliches Gefahren- und Brand-Potential dar. Für solche Situationen gilt es gewappnet zu sein und wir informieren derzeit darüber!“
Interviews: Roland Schönmüller
Hintergrund:
Warum ist Halloween eine gute Sache?
Halloween gibt Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, im Dunkeln nach Draußen zu gehen und die Welt bei ihrem „Süßes oder Saures“- Erlebnis zu erobern. Es fördert eine kleine Gemeinschaft und hat eine jahrhundertlange Tradition als „Heischebrauch“ für Heranwachsende in der vorweihnachtlichen Zeit.
Was bedeutet der Kürbis an Halloween?
Eine Legende aus Irland und später aus den USA berichtet, dass eine Rüben- oder Kürbis-Laterne böse Geister abgehalten habe. Daraus entstand für den 31. Oktober der Brauch, geschnitzte Kürbisse mit Lichtern vor den Haustüren rund um Allerheiligen aufzustellen. Heute fasziniert nach wie vor der leuchtend orange Kürbis als Symbol der Ernte und als passende Dekoration bei Herbstfesten.
Was feiert man beim Reformationstag?
Evangelische Christen feiern am 31.Oktober auf der ganzen Welt den Reformationstag. Am 31. Oktober 1517 hat Martin Luther seine Thesen verkündet, die zu einer Reformation (das ist lateinisch und heißt „Umgestaltung“, „Erneuerung“) in der Kirche geführt haben und den Beginn der evangelischen Kirche bedeuten.
Welche Bräuche und Traditionen gibt es zum Reformationstag?
Neben dem Festgottesdienst finden an diesem Tag auch häufig Konzerte, Vorträge und Kinder-Bibeltage oder Kinder-Reformationsfeste statt. Eine weitere Tradition an diesem Tag sind die so genannten Reformationsbrötchen. Diese werden besonders in Sachsen und Sachsen-Anhalt von den hiesigen Bäckern angeboten.
Was ist besonders an Allerheiligen?
Der Gedenktag wird jährlich am 1. November gefeiert. Im Rahmen des Gottesdienstes werden an diesem katholischen Feiertag nicht nur für Heilige Gebete und Fürbitten gesprochen, sondern für alle verstorbenen Menschen ehrend gedacht, die ihr Leben im Sinne des christlichen Glaubens geführt haben. Der Tag ist für viele Menschen ein Anlass, die Friedhöfe zu besuchen, die Gräber zu schmücken und Kerzen anzuzünden. Diese sogenannten Seelenlichter symbolisieren das ewige Leben nach dem Tod.
rsc / Roland Schönmüller
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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