"Schneller, höher, weiter" -
Von der Motivation, der Größte zu sein
Der Familiengottesdienst am 19.09.2021 stehe unter dem Motto „Schneller, höher, weiter“, sagte Pfarrer Jan Kölbel bei der Begrüßung der Gläubigen in der Pfarrkirche St. Jakobus, Miltenberg. Es würden jedoch keine akrobatischen Höchstleistungen von den Anwesenden erwartet, niemand müsse über die Bänke springen. Von Zweien, die sich das heutige Motto zu Herzen genommen hätten, würden wir nun in der „Geschichte von den beiden Heuhüpfern“ hören, die das Familiengottesdienstteam uns näher bringe. Darin zankten sich zwei Heuhüpfer, wer von ihnen der Bessere sei. Der eine sei auf einen hohen Baum gesprungen und der andere sei mit einem riesigen Sprung über die ganze Wiese gehüpft. Sie hätten sich gegenseitig angeschrieen: „Sieh mich, sieh mich! Wie hoch ich hüpfen kann!“ bzw. „Sieh mich, sieh mich! Wie weit ich hüpfen kann!“ Aber keiner habe den anderen gesehen oder gehört. Den ganzen Tag hätten sie geschrien und geschrien. „Was wollten die beiden herausfinden?“, fragte Pfarrer Kölbel die Kinder. Sie hätten herausfinden wollen, wer der Beste sei. „Meint ihr, das hat Spaß gemacht? - Nein. Der eine hat den anderen nicht gesehen. Kennt ihr das auch? Man will schauen, wer der Beste ist. Habt ihr das schon mal erlebt? Bei manchen sehe ich ein stummes Nicken. Diese Geschichte ist eine gute Einstimmung auf das heutige Evangelium, das uns von Jesus erzählt“, so der Pfarrer. In seiner Predigt ging Pfarrer Kölbel näher auf das Evangelium ein. Zunächst fragte er aber die Kinder, was im Sommer in Tokyo gewesen sei. „Die Olympischen Spiele und die Paralympics“, antworteten die Kinder. Pfarrer Kölbel erläuterte, dass bei diesen großen Sportwettbewerben das Motto ebenfalls „Schneller, höher, weiter“ sei. Es gehe darum, Erster zu werden, Weltrekorde aufzustellen. Es hätte absolute Favoriten gegeben, die dem Druck nicht stand gehalten und keine Goldmedaille geholt hätten. Wer von ihnen der Größte sei, darüber hätten die Jünger gesprochen. Die Kinder würden das kennen, wenn sie sich fragten, wer der Beste in einem bestimmten Fach sei. Die Erwachsenen stellten sich die Frage, wer die beste Leistung bringe, sich durchsetzen könne. Ehrgeizig zu sein, sei in uns Menschen angelegt. Es sei an sich nicht schlecht zu zeigen, ich mache etwas aus mir. Man könne aber auch daran zerbrechen, der Größte sein zu wollen. Jesus halte den Jüngern keinen Vortrag, sondern er stelle ein Kind in die Mitte, einen kleinen Menschen, der nicht viel leisten könne. Wer groß sein wolle, müsse sich klein machen. Nicht derjenige sei der Größte, der sich dafür halte, sondern der, der nicht nur an sich denke. Gott habe uns unsere Talente nicht nur für uns selbst gegeben, sondern dafür, dass wir sie für andere einsetzten. Am Ende seiner Predigt fragte er die Kinder, ob sie wissen wollten, wie die Geschichte der beiden Heuhüpfer ausgegangen sei. Sie hätten sich wieder vertragen. Pfarrer Kölbel bedankte sich beim Familiengottesdienstteam für die inhaltliche und die musikalische Gestaltung.
Nina Reuling
Autor:Nina Reuling aus Miltenberg |
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