Jahrtag der Fünf-Wunden-Bruderschaft Miltenberg
Tradition bewahren – Fortschritt wagen
Miltenberg. Die Begriffe „Tradition“ und „Fortschritt“ sind zwar verschiedener Natur, schließen sich aber gegeneinander nicht aus. Dies erklärte der neu gewählte 1. Brudermeister Theo Schäfer in seiner kurzen Ansprache zum Arbeitsprogramm für das Jahr 2023. Er und der ebenfalls neu gewählte 2. Brudermeister Günther Vogt wollen in kleinen Arbeitsgruppen mit den Sodalen die Ziele und Organe der Miltenberger Bruderschaft beschreiben, Kompetenzen definieren und Verfahrensweisen vorschlagen, die dann in einer Satzung münden sollen. Die Hauptversammlung im nächsten Jahr wird dann über diese Ausarbeitungen entscheiden. Auch praktische Arbeiten stehen auf dem Jahresprogramm 2023: die Miltenberger Klosterkirche soll entrümpelt und gereinigt werden und damit ein besseres Aussehen erhalten.
Versammlungsleiter Bürgermeister Bernd Kahlert, schon im letzten Jahr der Bruderschaft beigetreten, eröffnete die Jahreshauptversammlung mit der Formulierung: „Ich bin froh, dass ich nun nach 2 Jahren Coronazeit endlich eine normale Versammlung eröffnen kann“. Schon seit 2020 sei er im Amt, aber erst jetzt sei eine Normalität in der Begegnung mit den Menschen und den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Miltenberg eingekehrt.
Der Tradition entsprechend liefen die Regularien des Jahrtages ab: mit dem Verlesen des Protokolls der Jahreshauptversammlung 2022 durch Jörg Amrein, dem Finanzbericht durch Schatzmeister Christoph Keller, dem Bericht der Kassenprüfung durch Bernhard Setzer und schließlich die einstimmige Entlastung der seitherigen Brudermeister und dem Schatzmeister. Einen ausführlichen Bericht über die Aktivitäten im abgelaufenen Jahr durch den seitherigen 1. Brudermeister Karl-Theodor Zöller, begleitet mit einer Beamer-Präsentation von Klaus Hench, sorgte bei den anwesenden Sodalen für gute Erinnerungen. Versammlungsleiter Kahlert führte dann die Neuwahl der Brudermeister durch, die zur einstimmigen Wahl von Theo Schäfer zum 1. Brudermeister und Günther Vogt zum 2. Brudermeister führte.
Eine weitere gute Tradition bei den Jahrtagen der Miltenberger Bruderschaft ist das „Geistliche Wort“ durch den jeweiligen Stadtpfarrer. Da Pfarrer Jan Kölbl erkrankt war, verlass Präses Pater Richard sein schriftliches Grußwort: Der Geistliche schrieb, dass es sich die Fünf-Wunden-Bruderschaft als hohe Ehre anrechnen könne, die Tradition der Wallfahrt nach Dettelbach auch unter den schwierigsten Bedingungen der letzten Jahre aufrechterhalten zu haben. Das Gelöbnis der alljährlichen Wallfahrten nach Dettelbach wird von der Bruderschaft in hohen Ehren gehalten. 2022 konnte die Pfarrei Miltenberg ihr 500-jähriges Bestehen festlich begehen. Seit bald 400 Jahren sei die Fünf-Wunden-Bruderschaft ein fester Bestandteil und eine wichtige Säule des Pfarreilebens. Dafür sagte Pfarrer Kölbl ein herzliches „Verlegt´s Gott“. Dem neuen Brudermeister und seinem Stellvertreter wünschte er Gottes Segen für ihre Arbeit.
Versammlungsleiter und 1. Bürgermeister Bernd Kahlert berichtete von den Arbeiten und Beschlussfassungen der Stadtverwaltung und des Stadtrates. Es sei die Kindertagesstätte Klostergarten in Betrieb gegangen, der städtische Kindergarten „Pusteblume“ in der Hauptstraße eingeweiht worden, der Radweg Schwertfeger Tor zum Altstadtkastell eröffnet, der Burgmauern-Sanierungsabschnitt 2022 erfolgreich abgeschlossen worden. Aktuell findet eine Online-Bürgerbeteiligung zum „Quartier Mainzer Straße“ statt, um Informationen für eine öffentliche Bürgerplanungswerkstatt zu erlangen, die am 11. Februar 2023 stattfindet. Demokratie, so der Bürgermeister, bringe Zusammenarbeit. Sie erlaube respektvolle und offene Diskussionen und – noch viel bedeutsamer – für jedermann die freie Entscheidung. Er bedankte sich für die vielen Gespräche und Anregungen mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Miltenberg, die ihre Meinungen, Anregungen oder auch ihre Kritik geäußert haben.
Bernhard Setzer
Autor:Bernhard Setzer aus Breitendiel |
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