Unterwegs zum Apostel:
„Spirit-Biker“ besuchen Jakobuskirchen
Die „Spirit-Biker“ sind zurück: zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich die Motorradfahrer im Katholischen Senioren-Forum 55+, Dekanat Miltenberg, wieder zur Ausfahrt treffen können. Zehn Fahrer nutzten die Gelegenheit zum Besuch von zwei Jakobus-Kirchen im Mainviereck und waren miteinander „im guten Geist“ unterwegs.
Über Kreuzwertheim und vorbei am alten Kloster Triefenstein führte die Route hinunter nach Lengfurt zur Pfarrkirche St. Jakobus, weniger bekannt, aber überraschend in ihrer barocken Ausstattung und stimmiger Renovierung. Tourguide Wolfgang Rösler erinnerte an den Apostel Jakobus und die Geschichte seiner Verehrung in Europa. Von den verschiedenen Motiven der Jakobuspilger früherer und heutiger Zeit soll in uns auf jeden Fall eine Sehnsucht nach Aufbruch und die Reiselust lebendig bleiben. Die katholische Jakobuskirche in Lengfurt, ab 1612 nach fast 100 Jahren Reformation neu errichtet, gefällt heute durch Umbauten und Ausstattungen seit dem frühen 18. Jahrhundert, wie
die barocken Seitenaltäre eines Lengfurter Schreiners, die Orgel mit Rokoko-Dekoration von1773 und der Hochaltar, eingeführt 1803. Unter seinen Figuren fehlt der Apostel Jakobus, er muss erst einmal gesucht werden und findet sich dann im Kirchenschiff –ein kleines Symbol für die große Pilgerreise.
Wir Biker haben uns vorher noch vor der Dreifaltigkeitssäule von1726 versammelt.
Kaum ein halber Tag Fußmarsch bzw. keine halbe Stunde Fahrt weiter liegt Urphar mit seiner alten
Wehrkirche über dem Main, dem Apostel Jakobus geweiht. In ihrem Schatten berichtet Frau Schwab
zur Geschichte der Kirche, vom romanischen Turmbau bis zum spätmittelalterlichen Langhaus, das noch die Ankersteine für provisorische Pilgerlager früherer Zeit aufweist. Der schlichte Kirchenraum hat sehr beeindruckt durch die freigelegten und vor kurzem authentisch restaurierten alten Wand-malereien, durch seine massiven, Jahrhunderte alten Holzemporen und weitere Details, die uns die
Kirchenführerin unterhaltsam berichtet hat. Ebenso hören wir von der bis heute 500-jährigen Tradition von Urphar als reformierte Kirchengemeinde, die zu diesem alten Jakobskirchlein gehört.
Nach allen geschichtlichen und geistlichen Eindrücken ist Kollege Ernst Umscheid für uns nach Dorf-prozelten zum Biergarten vorausgefahren, als verdienter Abschluss der glücklichen Tour.
Eine weitere Fahrt der „Spirit-Biker“ ist für Samstag, 18.September geplant, mit Fahrtziel Speyer am Rhein. Einladung und näheres dazu folgen noch zeitnah in der Presse.
Wolfgang Rösler
Autor:Dekanatsbüro Miltenberg aus Miltenberg |
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