Zwei Geistliche aus Dux besuchen Miltenberg
Pfarrer Irmers Mission

Pfarrer Philipp Irmer (zweiter von rechts) erklärt Details aus der Duxer Geschichte. Von links: Kaplan Christiopher Cantzen, Liba Machon (Mitglied der Partnerschaftskommission Miltenberg), Dr. Ernst Spindler (rechts)
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  • Pfarrer Philipp Irmer (zweiter von rechts) erklärt Details aus der Duxer Geschichte. Von links: Kaplan Christiopher Cantzen, Liba Machon (Mitglied der Partnerschaftskommission Miltenberg), Dr. Ernst Spindler (rechts)
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Miltenberg. Auf Einladung der Stadt Miltenberg besuchten in der vergangenen Woche Pfarrer Philipp Irmer und Kaplan Christopher Cantzen Miltenberg, die Partner – und Patenstadt von Dux/tschechisch Duchcov. Schon seit Längerem plante Pfarrer Irmer Miltenberg zu besuchen. Als Vertreter der Katholischen Kirchengemeinde Duchcov wollte er persönlich Miltenberg kennenlernen, nachdem auf politischer Ebene schon seit 2005 offiziell eine Städtepartnerschaft besteht. Und, Pfarrer Irmer wollte sich auf Spurensuche begeben. Auf die Suche nach den ehemaligen Einwohnern von Dux mit ihren Nachlässen und Andenken in der Patenstadt Miltenberg. Schon 1960 schlossen die damaligen Duxer mit der Stadt Miltenberg eine Patenschaft. Für Pfarrer Irmer war es wichtig, die „Duxer Heimatstuben“ im städtischen Museum und das „Duxer Haus“ zu besuchen. Die Gäste aus Tschechien waren von dem „schönen Miltenberg“ begeistert.

Pfarrer Irmer, ein geborener Münsterländer, empfing 1997 in Münster die Priesterweihe, ging 2003 nach Tschechien, erlernte dort die tschechische Sprache, ließ sich von der Diözese Münster freistellen und übernahm die Pfarrstellen Maria Ratschitz, Ossegg und Dux in Nordböhmen. Neben der Herausforderung, dort neue Kirchengemeinden zu gründen, war es für ihn auch wichtig, die dazugehörigen Sakralbauten zu renovieren, wenn nicht gar zu retten. So auch die ehemalige Duxer Dekanalkirche „Maria Verkündigung“ in Dux, die genau vor 300 Jahren geweiht wurde und seither ein Wahrzeichen der Stadt Dux ist. Ende des 2. des Weltkrieges erlitt der Kirchenbau eine Katastrophe, wurde vom russischen Militär gebrandschatzt, sämtliche Ausstattung geraubt und verbrannt, ja sogar ein Kirchenturm stürzte durch Beschuss ein. Wenn auch in den nachfolgenden Jahrzehnten der Turm wieder errichtet und das Kirchendach weitgehend erneuert wurde, „Maria Verkündigung“ ist immer noch verwaist.

„Maria Verkündigung“ ist das Sorgenkind von Pfarrer Irmer. Das Innere gleicht immer noch einer dunklen Höhle. Die kleine Duchcover Kirchengemeinde hat nicht die Mittel, allein die grundlegenden baulichen Renovierungen zu finanzieren, damit in die alte Kirche wieder Leben einzieht. Die konzeptionellen Planungen sehen das Innere der Kirche als „Ort der Begegnung“, in dem sich die gegenwärtige soziale, kirchliche und politische Situation widerspiegelt. Und, es soll auch die Vergangenheit und die historische Bedeutung des Ortes Duchcov/Dux, mit seiner Umgebung und das Leben der ehemaligen Bewohner einfließen und berücksichtigt werden.

Trotz europäischer Fördermittel und staatlicher Zuschüsse verbleibt der Duchcover Kirchengemeinde ein Eigenanteil von mindesten 10% der Gesamtfinanzierungssumme. Diese kann sie zurzeit aus eigener Kraft nicht aufbringen. Deshalb sucht Pfarrer Irmer nach finanziellen Hilfen. Doch die Hoffnung, von der Partnerstadt Miltenberg finanzielle Unterstützung zu erlangen, musste Bürgermeister Bernd Kahlert bei einer Gesprächsrunde wegen der derzeitigen Ebbe im Haushalt enttäuschen. Ob sich dies in naher Zukunft ändern könne, ist nach Bürgermeister Kahlert zumindest zweifelhaft. Aber auch der Heimatkreis Dux eV kann sein Vereinskonto für etwaige Spendenzahlungen für die Kirche in Dux nicht zur Verfügung stellen, auch kann der Heimatkreis Dux keine Spendenquittungen ausstellen.

Als Bittsteller sei Pfarrer Irmer nicht nach Miltenberg kommen, so seine Aussage. Er und Kaplan Cantzen wollten Miltenberg kennenlernen. Miltenberg „ist eine schöne Stadt, wir haben uns hier sehr wohlgefühlt“, so Pfarrer Irmer.

Bernhard Setzer

Autor:

Bernhard Setzer aus Breitendiel

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