Bildergalerie und Essay

Patrozinium und Herbstfest in Reichartshausen

Spätsommer-Sonne lockte: Würdige Patroziniumfeier und zünftiges Herbstfest

Amorbach-Reichartshausen. Bilderbuchwetter herrschte am vergangenen Sonntag auf der Odenwaldhöhe zwischen Miltenberg, Amorbach und Walldürn.

Darüber freuten sich nicht nur die Gastgeber, sondern auch die Gäste, die zu Fuß oder per Pkw im schmucken Odenwald-Ort Reichartshausen ankamen.

Beim Fest-Gottesdienst im Freien vor der altehrwürdigen St. Mauritius-Kirche gedachten die Gläubigen mit Pfarrer Christian Wöber des hiesigen Schutzpatrons.

Der Märtyrer Mauritius und einstige römische Offizier wurde als standhafter Glaubenszeuge schon im Mittelalter verehrt. Bis heute gilt er als besondere Integrationsfigur zwischen Religionen, Völkern, Nationen und Kontinenten.

Das Mauritius-Patronat in Reichartshausen verweist auf ein hohes Alter der hiesigen Kirche und auf die einstige Walldürner Adels-Herrschaft von Dürn, die den heiligen Reiter sogar im eigenen Wappen führte.

Schon 1263 wird die Kirche in Reichartshausen erstmals erwähnt.

Stolz können die jetzigen Einwohner, rund 100 an der Zahl, nicht nur über die lange Mauritius-Tradition sein, sondern ihr Ort ist geprägt von gepflegten Anwesen, Gärten und weiteren Zeichen der Volksfrömmigkeit mit Marienstatuen, Hausmadonnen, Bildstöcken, Flurkreuzen sowie einer großen Lourdes-Grotte in der Flur.

Neben der Kirche befindet sich das renovierte Gemeinschaftshaus (die ehemalige Schule), wo Geselligkeit und Zusammenhalt wichtig sind, der Musikverein Reichartshausen-Neudorf seine Proben durchführt und Kontakte zu anderen Kapellen pflegt.

„Bratwurst, Bier und Blasmusik“ lautete am vergangenen Sonntag das Motto des Herbstfestes.

Wander- und Musikfreunde erfreuten sich an den temperamentvollen Darbietungen vom Musikverein Trennfurt, an der munteren Jugendkapelle „Höhensound“ hiesiger und umliegender Akteure und an den zünftigen Beiträgen der Schneeberger Musikanten.

Fazit: Festgottesdienst und Herbstfest waren in Reichartshausen vor der Kirche und der einstigen Schule ein großer Erfolg. Das Zusammenwirken vieler Einwohner und das sonnige Septemberwetter trugen entscheidend dazu bei.

Roland Schönmüller