Bildergalerie und Essay.
Nützlicher November-Nebel - ja oder nein?
Wie wirkt Nebel auf uns?
Was sagen Dichter, Denker, Pädagogen, Psychologen und Mediziner zu diesem Phänomen?
In der Literatur und in der wissenschaftlichen Forschung gibt es nicht wenige Hinweise, die dem November gewinnbringende Seiten und Aspekte zuschreiben.
Trotz einer vielleicht bereits entstandenen Melancholie und trotz gelegentlicher Begrenztheit in der äußeren Wahrnehmung kommen wir in dieser stillen Zeit
- zur Ruhe und inneren Einkehr,
- erkennen in der Reduktion Wesentliches genauer und
- werden angeregt für Neues der kommenden Zeit.
Nicht Hektik und Betriebsamkeit stehen jetzt im Mittelpunkt,
- sondern Reflexion und Relaxen,
- Gemütlichkeit und Geborgenheit,
- wir haben mehr Zeit für Hobbys und kreative Dinge!
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Impressionen im Nebel- und Totenmonat in der Region.
Der Nebelmonat zwischen spätherbstlicher Melancholie und hoffnungsfroher Vorfreude.
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Die Auto- und Busfahrer könnten über ihn derzeit ein (Klage-) Lied singen.
Vor allem in den frühen Morgenstunden dominiert er, der Nebel, als weißlich grauer Dunst über der Erde und schränkt die Sicht ein.
Nebel kann bekanntlich für alle Verkehrsteilnehmer zur Gefahr und Bedrohung werden.
Nicht umsonst heißt der November in alten Namen seit Karl dem Großen auch „Nebelung" oder „Nebelmonat“. Dauernder Nebel, ohne Aussicht auf ein Ende, könnte manchen Spaziergänger wohl fast zur Verzweiflung führen.
Aber jeder Wanderer weiß, dass auf der anderen Seite der Nebelwand heller Tag ist, dass über den Nebelwolken die Sonne scheint, dass das Bedrückende nicht ewig dauert, sondern nur eine vorübergehende Zeit ist.
Gerade nach nebeligen Tagen oder Wochen ist die Freude über das zurückgewonnene Licht, über wärmende Sonnenstrahlen und klare Sicht besonders groß.
So verbirgt sich auch im grauen November und in allen vergleichbaren Zeiten des Lebens doch im Keim und Kleinen immer eine Ahnung und Vorfreude auf das Licht, auf wiederkehrende Wärme und Helligkeit.
Manchmal muss man eben etwas voraus in die Zukunft blicken, wenn man die augenblickliche, aktuelle Krisen-Situation besser verstehen und einschätzen möchte.
Auf diese Weise bekommt selbst der Nebelmonat einen Sinn im Laufe des Jahres - und manches Düstere, Unklare im Laufe des Lebens wohl auch.
Aber: Mediziner äußern auch Bedenken vor zu langen Wanderungen im Nebel, vor allem bei Personen mit Atem- und Asthma-Beschwerden.
Roland Schönmüller
Exkurs: Poetisches
„Novembertag
Nebel hängt wie Rauch ums Haus,
trägt die Welt nach innen;
ohne Not geht niemand aus;
alles fällt in Sinnen.
Leiser wird die Hand, der Mund,
stiller die Gebärde.
Heimlich, wie auf Meeresgrund,
träumen Mensch und Erde.“
Christian Morgenstern.
„Im Nebel.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
kein Baum sieht den andern,
jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
als noch mein Leben licht war;
nun, da der Nebel fällt,
ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
der nicht das Dunkel kennt,
das unentrinnbar und leise
von allen ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamkeit.
Kein Mensch kennt den andern,
jeder ist allein. “
Hermann Hesse
Weitere Bilder und Infos folgen!
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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