Auferstehung gefeiert -
Nicht auf Wunder warten, selbst aktiv werden

Pfarrer Jan Kölbel mit Messdienern und den Gläubigen am Osterfeuer vor dem Pfarrhaus | Foto: Martin Winkler
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  • Pfarrer Jan Kölbel mit Messdienern und den Gläubigen am Osterfeuer vor dem Pfarrhaus
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Diese Nacht sei die Nacht aller Nächte, Jesus habe den Tod besiegt, das Leben habe den Tod überwunden, sagte Pfarrer Jan Kölbel zur Begrüßung der Gläubigen, die sich in aller Frühe am 17.04.22 am Osterfeuer vor dem Pfarrhaus versammelt hatten, um die Auferstehung Jesu zu feiern. Nun segnete er das Osterfeuer und bereitete die Osterkerze, die am Osterfeuer entzündet wurde. Mit dem Ruf „Lumen Christi“ und der Antwort der Gemeinde „Deo gratias“ zog der Pfarrer mit den Gläubigen in die dunkle Kirche ein. Dort teilten die Messdiener das Licht der Osterkerze an die Kerzen der Gläubigen aus und die Kirche wurde nur vom Kerzenschein erhellt. Pfarrer Kölbel sang das Osterlob, dem Lesungen aus dem Alten und dem Neuen Testament folgten. Die Lesungen bildeten den Bund Gottes mit den Menschen ab, angefangen von der Schöpfungsgeschichte, über die Errettung der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten bis hin zur Verheißung des ewigen Lebens, das Jesus uns durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung von den Toten erst ermöglicht hat. Nach der dritten Lesung und dem Lied „Lasst uns Gott dem Herrn lobsingen“, wurde das Licht eingeschaltet und die Orgel und die Glocken verkündeten mit ihrem Klang den Sieg Jesu über den Tod. In seiner Predigt nahm Pfarrer Kölbel Bezug auf das Osterfest vor zwei Jahren, als öffentliche Gottesdienste coronabedingt untersagt waren und es nur die Möglichkeit gab, digitale Angebote wahrzunehmen. In diesem Jahr könne Ostern wieder weitgehend „normal“ gefeiert werden – allerdings steckten uns die Erfahrungen der letzten beiden Jahre noch tief in den Knochen und in den Seelen. Die Pandemie sei auch noch nicht vorbei. Zudem habe sich mit dem Krieg in der Ukraine ein neuer Schatten über die Welt gelegt. Angesichts dieses Krieges und der vielfältigen Krisenherde der Welt sehnten wir uns nach einem machtvollen Zeichen Gottes, wie einst die Auferstehung Jesu, das größte Wunder überhaupt. Auch heute gebe es noch Zeichen und Wunder, sie seien jedoch selten geworden. Vielleicht ereigneten sie sich auch anders, z.B. wenn Menschen vom Geist Gottes beseelt aktiv würden, um die Not in der Welt zu wenden. Wir sollten nicht auf Wunder warten, sondern mit Gottes Hilfe zu österlichen Menschen werden. Einem Wort des Heiligen Augustinus zufolge, sollten wir Menschen recht leben, denn durch ein gutes Leben könnten wir die Zeiten ändern. Nach der Predigt wurde die Allerheiligen-Litanei gebetet und das Taufwasser geweiht. Die Gläubigen erneuerten ihr Taufversprechen und Pfarrer Kölbel besprengte sie mit dem Taufwasser zur Erinnerung an die Zusage Gottes, dass sie eines Tages mit Jesus auferstehen würden. Am Ende des Gottesdienstes wurden die Osterspeisen gesegnet und der Pfarrer bedankte sich bei allen, die zum Gelingen der Gottesdienste beigetragen hatten, besonders bei den Diensten im Vorder- u. Hintergrund, den Kirchenschmückerinnen sowie bei Michael Bailer und den Kantorinnen, die durch Katharina Schneider musikalisch bereichert wurden.
Nina Reuling

Autor:

Nina Reuling aus Miltenberg

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