Bildergalerie und Essay.
Magier, Könige, Sternsinger: zwischen altehrwürdiger Tradition und aktueller Themenfindung.
In der Mitte des vierten Jahrhunderts verlegten die Christen das Fest der „Geweihten Nacht“ auf den 25. Dezember. Sie wollten damit der vorchristlichen Verehrung des unbesiegbaren Sonnengottes entgegenwirken.
Im weströmischen Kulturkreis verblieb für den sechsten Januar, dem Fest der Erscheinung, nur das Auftreten der Magier, also weiser Männer, die dem Matthäus-Evangelium zufolge ein Stern nach Bethlehem geführt hatte.
Schon im zweiten Jahrhundert wurden die Magier als Könige bezeichnet.
Seit dem neunten Jahrhundert sind die Heiligen Drei Könige auch unter den Vornamen Caspar, Melchior und Balthasar bekannt.
Es ist eine Ableitung vom lateinischen Segensspruch „Christus Mansionem Benedicat", auf deutsch: „Christus segne das Haus“.
Vor 860 Jahren, also im Jahr 1164 ließ der einflussreiche Kölner Erzbischof Rainald von Dassel die vermeintlichen Überreste der Heiligen Drei Könige als Reliquien von Mailand nach Köln überführen.
Dort sind sie noch heute im Dom in einem kostbaren Schrein verwahrt.
Die mittelalterliche Volksfrömmigkeit brachte den Heiligen Drei Königen eine große Verehrung entgegen. Es entstanden Weihnachtsspiele mit dem Erscheinen vor der Krippe und Erzählungen der beschwerlichen Reise nach Bethlehem.
Vor 520 Jahren gelang Albrecht Dürer aus Nürnberg ein faszinierendes Dreikönigsbild. Das war sicherlich auch ein Anlass, die heiligen drei Männer dem Volk näher zubringen.
Bald entstand der Heischebrauch des Sternsingens: Kinder und Jugendliche schlüpften in die Rolle der drei Gestalten, sangen und baten um mildtätige Gaben.
Wie in längst vergangenen Tagen ziehen auch heute die Heiligen Drei Könige zusammen mit einem Sternträger durch die Straßen unserer Städte und Dörfer. Sie sammeln Süßigkeiten und Spenden - letztere nicht für den Eigenbedarf, sondern für die christliche Mission und Kinder in Not.
Text und Fotos:Roland Schönmüller
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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