Landtagsausstellung macht Station im Landratsamt Miltenberg
Wie arbeitet der Bayerische Landtag? Welche Aufgaben hat er? Wie können sich Bürger an ihn wenden? Alle diese Fragen und viele weitere beantwortet die Wanderausstellung „Der Bayerische Landtag auf Tour“, die noch bis einschließlich Freitag, 9. Februar, im Foyer des Landratsamts Miltenberg zu sehen ist. Auf mehreren Plakatwänden ist zudem die Plakatausstellung „Wir feiern Bayern“ noch bis Ende des Jahres zu sehen.
Vor rund 60 Gästen im gut gefüllten Foyer des Landratsamts, darunter Vertreter aus Politik, Schulen und Bürgerschaft, eröffnete Landrat Jens Marco Scherf am Montagabend, 5.2.2018 die Ausstellungen und freute sich über das rege Interesse der Besucherinnen und Besucher. Das Landratsamt öffne gerne seine Türen für die Ausstellungen, sagte Scherf. Es sei eine gute Sache, dass sich der Landtag auf eine Tour durch Bayern begibt und Werbung für den Wert des Verfassungsstaates und die Demokratie mache. Die Plakatausstellung, die 100 Jahre Verfassungsstaat und 100 Jahre Freistaat Bayern thematisiert, werde bis Jahresende zu sehen sein, sagte Scherf.
Auch die regionalen Landtagsabgeordneten kamen zu Wort. Die Abgeordnete Martina Fehlner, die die Veranstaltung organisiert hatte, stellte heraus, dass die regionalen Abgeordneten ein gutes Verhältnis miteinander hätten und gemeinsam für die Region arbeiteten. Manchmal streite man hart in der Sache, wenn es aber um Fördergeld für die Region geht, kämpfe man gemeinsam. Die Ausstellung habe das Ansinnen, die Arbeit des Landtags transparent und nachvollziehbar zu machen. Dieses Ziel verfolgen die Abgeordneten aber auch mit dem Einladen von Gruppen aus ihren Stimmkreisen in den Landtag nach München. „Wir müssen vor allem junge Menschen für das Ehrenamt und die Demokratie gewinnen“, stellte Fehlner heraus und nannte ein weiteres wichtiges Anliegen: „Wir brauchen das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern.“
Ihr Kollege Berthold Rüth berichtete von seiner Arbeit im Landtag, wo er unter anderem im Petitionsausschuss tätig ist. Die Menschen erwarteten von diesem Ausschuss konkrete Hilfe, erklärte er, aber dieser Ausschuss sei kein Gericht, sondern prüfe nur, ob alle Regularien in den Verfahren eingehalten worden seien. Rüth, Vorsitzender der Enquetekommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern“, wies zudem auf den jüngst vorgestellten Abschlussbericht zum ländlichen Raum Bayern hin, der fraktionsübergreifend einstimmig vorgelegt worden sei.
Landtagsabgeordneter Hans Jürgen Fahn hob die Wichtigkeit von Bürgernähe hervor und bedauerte, dass der Landtag und dessen Arbeit nicht so häufig in den heimischen Medien vorkommt. Er empfahl den Blick auf die Homepage des Landtags und lobte unter anderem das Planspiel Schule, in dem Politik den Schülerinnen und Schülern nahegebracht wird. Es gelte zudem, in Zeiten von politischer Radikalisierung und Fake-News an den Schulen verstärkt die politische Bildung zu vermitteln. Auch der Landeszentrale für politische Bildung, deren Beirat er angehört, attestierte er gute Arbeit. Für ein weiteres Projekt namens Demokratiebus habe man im Zuge der Beratungen zum Nachtragshaushalt einen Antrag gestellt.
Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung von Jonathan Moder (Violine). Der Zehnjährige, der seit fünf Jahren an seinem Instrument unterrichtet wird, ist ein erfolgsversprechendes Nachwuchstalent aus der Region. Er hat bereits zwei erste Preise bei „Jugend musiziert“ und einen ersten Preis beim Jugendkulturpreis errungen.
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