Kultur und Corona
Kulturszene – quo vadis?

Kulturelle Veranstaltungen dürfen derzeit in Bayern nicht stattfinden. Das betrifft beispielsweise auch Konzerte. Hier der Musikverein Trennfurt 1952 e.V. bei seinem Frühjahrs-Konzert  2019 in Trennfurt. | Foto: Tim Zöller
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  • Kulturelle Veranstaltungen dürfen derzeit in Bayern nicht stattfinden. Das betrifft beispielsweise auch Konzerte. Hier der Musikverein Trennfurt 1952 e.V. bei seinem Frühjahrs-Konzert 2019 in Trennfurt.
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Kulturszene von zweitem Lockdown massiv betroffen – Auswirkungen auf Branche in der Region noch unklar – Kulturschaffende kommen zu Wort

„Stell dir vor, Du hast den ganzen Sommer immer auf Deine Eltern gehört, Dein Zimmer aufgeräumt, den Müll runter gebracht und bist pünktlich um 22 Uhr ins Bett gegangen und zur Belohnung bekommst Du jetzt Stubenarrest!“ Dieses Zitat von Hennes Bender, Mitglied des Kulturkreises Zehntscheuer Amorbach e.V. beschreibt sehr gut, in welcher Lage sich die Kulturszene unserer Region nach dem zweiten Lockdown am 2. November derzeit befindet.

Kulturszene massiv betroffen

Nicht nur die Gastronomie, über die wir letzte Woche an dieser Stelle berichtet haben, ist mit den Schließungen von Restaurants, Bars, Clubs, Diskotheken und Kneipen betroffen. Alle Einrichtungen, die dem Freizeitvergnügen dienen, mussten schließen. Dazu gehören unteranderem Kinos, Theater, Konzerthäuser, Saunen und Wellnesseinrichtungen oder Spielhallen. Messen, Kongresse, Tagungen und jegliche Art von Veranstaltungen wurden untersagt. Einzige Ausnahmen sind Demonstrationen und Gottesdienste, da diese unter dem Schutz der Verfassung stehen.

Auswirkungen noch unklar

Die Leidtragenden dieser Beschränkungen sind die Kulturschaffenden. Musikvereine dürfen keine Konzerte geben, die Kinobetreiber haben die Filmsäle dichtgemacht, die Kleinkunstbühnen und Theater haben geschlossen. Die Auswirkungen, die dieser zweite Lockdown auf die Kulturszene haben wird, sind noch lange nicht absehbar, werden aber – so viel steht schon fest – die Branche womöglich dauerhaft verändern.

Wir haben mit Kulturschaffenden aus unserer Region gesprochen und wollten wissen, was sie vom erneuten Lockdown halten. Folgende Fragen haben wir gestellt: „Wie sehen Sie den zweiten Teil-Lockdown, der jetzt am 2. November erfolgt ist?“ und „Was bedeutet dieser für Sie und welche Auswirkungen hat er auf Ihre (kulturelle) Arbeit?“ Lesen Sie nachfolgend die Antworten, die sehr nachdenklich stimmen.

Petra Ulbrich, Vorsitzende Ak Kul.Tour e.V., Kochsmühle Obernburg.  | Foto: privat

Petra Ulbrich, Vorsitzende Ak Kul.Tour e.V., Kochsmühle Obernburg:
„Wir hatten nicht damit gerechnet, dass auch wieder die Kultur auf 0 gefahren wird. Wir hatten ja in Schutzmaßnahmen investiert, Abstände eingehalten, zum Schluss sogar Maske am Platz getragen. Es ist in der Region auch keine einzige Nachverfolgung oder ein Infiziertenfall in einer Kultureinrichtung bekannt. Die Zuschauer bei den Veranstaltungen haben sich alle an die Vorschriften und Einschränkungen gehalten. Wir haben eigentlich alles richtig gemacht und nicht mit einer erneuten Schließung gerechnet. Es wird zu einer weiteren Verunsicherung des Publikums führen, die sich wahrscheinlich auch nach der Öffnung unserer Kleinkunstbühne noch auswirken wird.

Mit jeder Veranstaltung, die wir absagen oder verschieben müssen, wird die Situation für die Künstler*innen schwieriger, da ihnen die oft einzige Einnahmequelle wegbricht. Viele Künstler, gerade im Nachwuchsbereich, werden diese Zeit vermutlich nicht durchstehen. Auch für uns als Veranstalter war es damals und ist es heute schwierig. Wir müssen mit viel Zeit und Kraft Termine verschieben bzw. umbuchen usw. Die Fixkosten laufen weiter. Wir haben keine Planungssicherheit mehr und müssen in vielen Dingen von einem auf den anderen Tag entscheiden.
Wir hatten gehofft, dass wir mit den veränderten Vorzeichen weiter machen könnten, da wir ganz fest glauben, dass die Kultur helfen kann, ein wenig Licht in diese dunkle Zeiten zu bringen.“

Mike Bauersachs, Grafiker, freischaffender Künstler und 1. Vorsitzender Kulturkreis Zehntscheuer Amorbach e.V. | Foto: privat
  • Mike Bauersachs, Grafiker, freischaffender Künstler und 1. Vorsitzender Kulturkreis Zehntscheuer Amorbach e.V.
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Mike Bauersachs, Grafiker, freischaffender Künstler und 1. Vorsitzender Kulturkreis Zehntscheuer Amorbach e.V.:
„Sicher war es im Frühjahr richtig, zunächst einmal in einer völlig unbekannten Situation die Notbremse zu ziehen. Ich stehe auch zur Maskenpflicht!
Wenn es um die Rahmenbedingungen und die Umverteilung der finanziellen Hilfsmaßnahmen geht, so habe ich da schon eine ganz andere Meinung ... Wir werden wohl noch lange mit diesem Virus leben müssen und können nicht dauerhaft die Decke über den Kopf ziehen. Wir müssen lernen, damit umzugehen und weitermachen. Kaum eine Branche hat so viel Mühe und Geld investiert wie die Gastronomie, die Kinos, Kleinkunstbühnen und Theater. Es wurden Hygienekonzepte entwickelt, beschildert, abgesperrt, Masken, Handschuhe und Desinfektionsmittelspender angeschafft, Personal geschult sowie Trennwände, Abluft- und Filteranlagen installiert, Personal zum Platzanweisen eingeteilt, Sitzpläne erstellt usw. Die kurzen Erfahrungen aus September und Oktober haben gezeigt, dass das Publikum sehr froh und dankbar, vor allem aber auch vernünftig und verständnisvoll war und alle Veranstaltungen reibungslos abgelaufen sind. Daher fühlen sich viele wegen der neuerlichen Schließung auch ein wenig verladen.
Auf die veränderten Bedingungen bei Warnstufe gelb, rot und dunkelrot wurde immer kurzfristig im nötigen Umfang reagiert. All das kostet zusätzlich ¬unheimlich viel Zeit und Kraft und jetzt dürfen wir dafür wieder Veranstaltungen absagen und Termine umbuchen, was ebenfalls einen gewaltigen Aufwand darstellt. Man muss sich vorstellen, dass das die gesamte Branche betrifft, d.h. alle Veranstalter und Künstleragenturen stehen jetzt von der Mammutaufgabe, kurzfristig neue Tour-Pläne zusammenzustellen.
Für die Kleinkunstbühne Zehntscheuer kann ich sagen, dass es für uns ganz klar war, auf jeden Fall weiter zu machen! Es war uns wichtig, unseren Künstlern nach der langen Pause eine Auftrittsmöglichkeit zu geben. Und wir haben dafür auch in Kauf genommen, dass für diese Zeit wohl viele Veranstaltungen defizitär sein würden. Unsere Bühne wird ausschließlich ehrenamtlich betrieben und die Immobilie gehört dem Verein, wodurch uns durch den Lockdown immerhin keine gravierenden finanziellen Schäden entstehen. Wir haben daher auch zunächst auf finanzielle Hilfsprogramme verzichtet, weil wir der Ansicht waren, dass diese Gelder bei kommerziellen und in ihrer Existenz bedrohten Veranstaltungsbetrieben besser aufgehoben wären. Der erneute Lockdown versetzt mich persönlich in eine Gefühlslage irgendwo zwischen unbändiger Wut und großem Frust, und ich glaube allmählich, dass manche von denen, die nicht vorher schon pleite sind, irgendwann die Lust verlieren. Die Kultur ist aber ein so wichtiger Bestandteil unseres sozialen Miteinanders, dass Aufgeben keine Option ist!

Ich persönlich habe damit gerechnet, dass es im Herbst noch einmal zu steigenden Infektionszahlen kommt und zumindest in Erwägung gezogen, dass wieder Veranstaltungen abgesagt und Termine verschoben werden müssen. Darum haben wir unser Booking für das Jahr 2021 nicht wie normal üblich schon längst abgeschlossen, sondern genau für diesen Fall Termine freigehalten. Dies betraf bereits die abgesagten Veranstaltungen im März und April, als auch alles, was jetzt im November nicht stattfinden kann. (Was im Dezember und Januar ist, steht noch in den Sternen.) Die Frühjahrstermine haben wir bereits sehr schnell ins nächste Jahr übertragen. Allerdings gehe ich auch hier davon aus, dass wir dann bestenfalls die gleichen Bedingungen wie im September haben werden und alle damals bereits mit bis zu 180 Tickets ausverkauften Veranstaltungen so im kommenden Frühjahr auch nicht stattfinden können. Wir basteln bereits daran, dies vielleicht durch Doppelveranstaltungen zu kompensieren. Die Ausfälle vom November können bestenfalls mit wenigen Ausnahmen ebenfalls im Frühjahr oder dann eben im Herbst 2021 nachgeholt werden. Dann werden in unserem Programm einzelne Veranstaltungen bereits zum dritten Mal zu finden sein. Weil wir sie zweimal absagen mussten! Und wenn alles gut läuft, kann zum Beispiel auch die Tour von Luise Kinseher mit einem Gastspiel in Amorbach neu geplant werden, diese wurde ebenfalls wegen Corona bereits vor Monaten gecancelt.“

Anne Kox-Schindelin, Harfenistin. | Foto: privat

Anne Kox-Schindelin, Harfenistin:
„Ich halte die Auswahl der Berufszweige, die jetzt Berufsverbot bzw. drastische Einschränkungen haben, für falsch. In den Konzertsälen mit sorgfältig durchdachten Hygienekonzepten lauert nicht die Gefahr der Ansteckung. Dagegen sind auf den Baustellen die Handwerker aus allen möglichen Ländern nebeneinander zugange – zum größten Teil ohne Abstand und Maske. In den Schulbussen stehen die Kinder dicht an dicht – meistens zwar mit Maske, aber nicht immer korrekt getragen. In den Innenstädten wird nur an den Marktständen, wo es extra erwähnt wird, genug Abstand gehalten und Maske getragen. Auf den Bürgersteigen geht man eng aneinander vorbei – ohne Maske! Auf den Spielplätzen und in den Schulhöfen traut man oft seinen Augen nicht – von Vorsicht keine Spur. Die jetzigen Einschränkungen sind inkonsequent und treffen die betroffenen Branchen zum zweiten Mal in diesem Jahr hart. Genau genommen hatte sich die Kulturbranche ja über den Sommer gar nicht erholen können, da viele Menschen aus Vorsicht ihre Feste auf 2021 gelegt haben oder einfach die Live-Musik wieder ausgeladen haben.

Nachdem die Auftritte im November ja komplett gestrichen wurden, sieht es in diesem Monat wieder sparsam aus – nicht nur finanziell, sondern auch von der Lebensfreude, die wir mit unserer Musik gerne teilen möchten. Das Glücksgefühl, das ich in dieser Intensität nur bei Live-Konzerten verspüre, wenn das Wechselspiel zwischen Publikum und Künstler diesen wieder zu Höchstleistungen animiert, fehlt völlig. Leider gibt es schon weitere Absagen für den Dezember, da die Veranstalter und Privatpersonen, die Weihnachtsfeiern oder Familienfeste geplant hatten, völlig verunsichert sind und aus Vorsicht schon jetzt stornieren.
Ich hoffe sehr, dass die Freude und der Wunsch nach Livemusik nicht verloren gehen und die Menschen sich im Jahr 2021 wieder von der Angst (nicht von der Vorsicht) befreien, damit wir unseren wunderschönen Beruf wieder ausüben dürfen. Denn Musik nährt nicht nur den Künstler, sondern auch die Seele der Konzertbesucher.“

Michael Korn, Leiter Städtische Musikschule Freudenberg, Sänger und Produzent. | Foto: privat
  • Michael Korn, Leiter Städtische Musikschule Freudenberg, Sänger und Produzent.
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Michael Korn, Leiter Städtische Musikschule Freudenberg, Sänger und Produzent:
„Als Musikschulleiter der Städtischen Musikschule Freudenberg, als Dirigent der Stadtkapelle Freudenberg, als Musik-Produzent und nicht zuletzt als volkstümlicher Schlagersänger sehe ich den Teil-Lockdown natürlich aus verschiedenen Positionen.
In der Musikschule haben wir das ´Glück´, dass wir, natürlich unter Einhaltung vieler Hygiene-Vorschriften, fast den ganzen Unterricht präsent absolvieren können, aber auch sofort bei Quarantäne-Schülern und Risiko-Personen auf Online-Unterricht umstellen können. Für das abgesagte Adventskonzert arbeiten Schüler und Lehrer im Moment an Video-Aufnahmen mit Weihnachts- und Winterliedern, die wir im Dezember als ´Adventszauber mit der Musikschule´ als Zusammenschnitt auf Youtube präsentieren.
Bei der Stadtkapelle Freudenberg haben wir die Proben im November komplett eingestellt, arbeiten aber mit allen Musikern online zusammen und erstellen das Auftrittsprogramm für das kommende Jahr.
Als Sänger sind natürlich alle Auftritte abgesagt. Aber auch hier bin ich nicht untätig, veröffentliche z. B. zusammen mit meiner Plattenfirma am 27.11.2020 eine neue Single, arbeite an diversen neuen Videos und erstelle auch hier das neue Auftrittsprogramm für 2021. Da es vielen Interpreten ähnlich geht, bin ich als Produzent und Komponist im Moment damit beschäftigt, Songs für sie zu schreiben und vorzuproduzieren.

Im Ganzen gesehen habe ich, genau wie alle anderen, finanzielle Einbußen, aber durch diese Vielschichtigkeit bestimmt keine Langeweile! Ich denke, dass wir als Musiker-Familie gerade in diesen Zeiten trotzdem eine große Aufgabe haben: Durch unsere Arbeit können wir einen gesunden Optimismus zeigen, nach vorne schauen und alle Möglichkeiten ausschöpfen, ´unsere´ Musik dazu zu verwenden, anderen Menschen ein kleines Lächeln ins Gesicht zu zaubern!
Und deswegen ein Aufruf an Alle: Unterstützt die Kunst und die Musik, kauft jetzt schon Karten für das kommende Jahr, werdet Fördermitglieder in den Musikvereinen und Musikschulen, gebt Kindern die Möglichkeit, ein Instrument zu erlernen, kauft CDs oder ladet Songs offiziell herunter, denn ohne Kunst und Musik wird´s still!“

Eva-Maria Völker, Klavierpädagogin an der Musikschule Obernburg, Dirigentin. | Foto: privat
  • Eva-Maria Völker, Klavierpädagogin an der Musikschule Obernburg, Dirigentin.
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Eva-Maria Völker, Klavierpädagogin an der Musikschule Obernburg, Dirigentin:
„Ich kann verstehen, dass wir uns alle einschränken müssen, um Fallzahlen zu senken. Es ist aber schwer für mich zu sehen, dass kulturelle Veranstaltungen und Gastronomie mit funktionierenden Hygienekonzepten, die in den letzten Monaten investiert haben, um geöffnet bleiben zu dürfen, jetzt doch schließen müssen und gleichzeitig können morgens 45 Kinder im Bus zusammen fahren.

Ich bin Lehrerin für Klavier in der Musikschule Obernburg. Der Einzelunterricht darf hier im Moment noch uneingeschränkt weitergehen. Was leider nicht mehr geht, sind Vorspiele aller Art, in denen die jungen Musiker stolz ihr Können vortragen können. Als Dirigentin eines Chores habe ich finanzielle Einbußen, denn keine Proben bedeuten kein Verdienst. Keine Probe heißt aber auch keine Weitergabe von musikalischem Wissen, keine Freude und Ablenkung am Abend, die nach einem stressigen Arbeitsalltag für die Sänger sehr willkommen sein kann. Es bedeutet keine Auftritte, bei denen sowohl Sänger als auch Dirigenten sich neue Inputs holen und geben können. Kurz gesagt, alles Schöne, Zwischenmenschliche, das Musik uns bringen kann, liegt auf Eis.“

Herbert Schwing, Vorsitzender Musikverein Stadtkapelle Amorbach. | Foto: privat

Herbert Schwing, Vorsitzender Musikverein Stadtkapelle Amorbach:
„Es ist schade, dass es so gekommen ist, aber dass es bei diesen Fallzahlen sein muss, ist richtig. Nur, ob es gerade wieder das Gaststättengewerbe und die Künstler so hart treffen muss, finde ich nicht gut. Alle haben Konzepte, die funktionieren, hier hatte alles seine Ordnung. Nun finden wilde Feten statt und keiner hat diese im Griff, in Gaststätten wäre dies anders. Ganz wichtig ist auch, dass die Politik erkennt, wie wichtig die Kleinkunst und die Gaststättenkultur ist. Hier treffen sich Menschen, die sich vom Alltag entspannen wollen.

Ich denke, die Auswirkungen sehen wir erst später. Finanziell wird es ein großes Loch geben. Kein Frühjahrkonzert, kein Kastanienblütenfest – das Standbein des Vereines, keine Festbesuche. Auch zahlreiche Aktionen, die über das Jahr anfallen wie unser Zeltlager, der Jugendwerbetag und auch unsere alljährliche Weihnachtsfeier, die alle auch für den Zusammenhalt im Verein wichtig sind, sind dieses Jahr ausgefallen. Wir hoffen natürlich, dass unser treues Publikum, für das wir immer wieder gerne proben, um neue musikalische Highlights zu präsentieren, wartet, bis wir wieder durchstarten können. Ich denke auch, unsere Musikerinnen und Musiker werden, wie nach dem ersten Lockdown, mit neuer Motivation zu den Proben kommen. Wir haben gemerkt, dass danach der Zusammenhalt stärker wurde. Wir werden es wieder überstehen. Es hat sich ja gezeigt, dass unser Konzept sich bewährt hat. Dank der Stadt und dem Schulverband konnten wir in der Aula der Grundschule unsere Proben, mit entsprechendem Abstand, durchführen. Leid tut es mir um die, die jetzt wieder vor dem Aus stehen. Für sie hoffe ich, dass es im Dezember wieder weiter gehen kann.
An alle appelliere ich: Helft mit, dass wir das wieder in den Griff bekommen!“

Andy Schreck (www.andyschreck.de), Gymnasiallehrer mit Fach Musik und Dirigent verschiedener Blasmusikkapellen. | Foto: privat
  • Andy Schreck (www.andyschreck.de), Gymnasiallehrer mit Fach Musik und Dirigent verschiedener Blasmusikkapellen.
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Andy Schreck (www.andyschreck.de), Gymnasiallehrer mit Fach Musik und Dirigent verschiedener Blasmusikkapellen:
„Ich sehe den zweiten Lockdown mit gemischten Gefühlen. Dass die Zahlen im Herbst/Winter steigen würden, war absehbar und dass wir wieder in den Lockdown müssen, habe ich auch schon erwartet und das ist generell auch ein richtiger Weg.
Allerdings stören mich Kommunikation und Durchführung einzelner Maßnahmen. Lassen Sie mich das erklären: Ich bin Lehrer an einem Gymnasium in Mainz, habe allerdings in Bayern studiert und kurz in Hessen gearbeitet. Somit habe ich immer noch engen Kontakt zu Kollegen in diesen Bundesländern. Ich höre von JEDEM Kollegen, dass seine Schule anders verfährt. Das kann nicht sein. Z.B. dürfen wir nicht mehr singen oder Blasinstrumente spielen, obwohl wir 3 Meter Mindestabstand (das ist größer, als die in der Freizeit angegebenen) einhalten, weitere (nicht explizit geforderte) Schutzmaßnahmen wie Einzelabtrennungen zwischen den Instrumenten und sogar Schutzvorrichtungen an den Instrumenten durchführen und nur mit halber Klassenstärke musizieren. Andere Kollegen dürfen sogar mit 2 Meter Abstand ohne Maske singen. Das führt zu sehr viel Unmut. Gerade an unserer Schule ist das praktische Musizieren in der Unterstufe ein Teil unseres Konzeptes, deshalb kommen die Schüler zu uns. Nun dürfen wir nicht. Um die Motivation aufrecht zu halten, mache ich jetzt jede Woche zusätzlich Einzelunterricht über Videoschaltung. Und das bekomme ich nicht vergütet. Aber man will den Schülern (gerade den Kleineren) ja irgendein Gefühl von Normalität geben. Wir werden verdammt, zu einem theoretischen Fach zu werden, was wir so nicht wollen. Gerade Musik gibt den Schülern die Chance, einen anderen Unterricht am Tag zu erleben, kreativ zu sein, Gefühle und Emotionen bewusst zu erfahren und zu erspüren, sozial miteinander zu agieren oder einfach mal nur Spaß zu haben und sich auszuprobieren. Ein Instrument zu erlernen oder zu singen ist mehr als nur Musik machen, es ist vielmehr auch sich selber kennen zu lernen und dadurch viele wichtige Kompetenzen zu erlernen, die auch in anderen Bereichen des Lebens wichtig sind. Mich stört, dass Dinge festgelegt werden von Menschen, die sich anscheinend nicht gut genug auskennen in unserem Bereich. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass der Aerosolausstoß bei einem Instrument nicht so hoch ist wie gedacht und es dadurch deutlich ungefährlicher ist. Außerdem stört es mich, dass solche Bestimmungen immer kurz vor knapp kommen und wir unsere Konzepte teilweise über Nacht über den Haufen werfen müssen und uns (Schulleitung/Lehrer) etwas Neues einfallen lassen müssen. Wir wollen ja die Kinder nicht nur bespaßen, sondern auch etwas Sinnstiftendes machen. Und ich möchte noch einmal betonen, dass ich um die hohen Infektionszahlen etc. weiß, trotzdem aber denke, dass man Lösungen finden kann und den Schülern kein ganzes Schuljahr den ´Spaß´ am Unterricht nehmen muss.
Dass der Kulturbereich außerhalb der Schule auch noch geschlossen wurde, verstehe ich leider auch nicht. Gerade dort wurden die Hygienekonzepte super umgesetzt. Ich bin ja glücklicherweise in der guten Lage, dass ich finanziell gut abgesichert bin, aber ich kenne so viele Kulturschaffende, die einfach hängen gelassen wurden. Entweder waren sie nicht berechtigt für die Zuschüsse, da sie keine Betriebskosten haben, oder die Zahlungen kam sehr spät oder bis heute gar nicht an. Das darf nicht sein. Stellen Sie sich vor, Sie haben von heute auf morgen UNGEPLANT KEIN Einkommen mehr. Wer schafft das ?

Meinem Musikverein sind jetzt auch wieder die Hände gebunden. Wir haben extra im Sommer ein neues Konzertprogramm erstellt, das wir auch Corona-konform hätten durchführen können. Wir waren schon kurz vor der Werbung und haben uns Gedanken gemacht, wie wir das Konzert für die Zuhörer so angenehm wie möglich gestalten können. Die Musiker haben sehr viel geprobt und nun fällt es aus. Es ist sehr schade und traurig. So merke ich auch, dass es den Menschen fehlt, wenn wir so lange nicht mehr zusammen spielen. Ich habe Angst, dass es manche Vereine in einem Jahr nicht mehr gibt, weil der Zusammenhalt nicht mehr da ist und die Menschen andere Wege gesucht haben, um ihre sozialen Bedürfnisse zu stillen. Und das ist leider kein Hirngespinst, das passiert schon. Ein Instrument zu spielen, bedarf regelmäßiger Übung, aber ohne Ziel machen das die wenigsten. Verständlicherweise! Das ist dann immer bitter, wenn man wieder anfängt. Wir wollen ja auch raus und den Menschen etwas bieten. Wir machen das ja nicht nur für uns. Es fehlt einfach an jeder Stelle.
Ich hoffe, dass durch die fehlende Kultur, die fehlenden Begegnungen, die fehlenden Impulsen kein irreparabler Schaden in der Gesellschaft und vor allen Dingen im Umgang miteinander geschieht.
Ich wünsche mir, dass den Kulturschaffenden eine Stimme verliehen wird. Dass diejenigen, die entscheiden, zuhören bzw. Akteure aus der Branche einladen und sich deren Lebensrealität vor Augen führen. So, denke ich, kommt man schneller zu einem Konsens.“

Adam Afifi, Vorsitzender Musikverein Miltenberg. | Foto: Andrea Kaller-Fichtmüller

Adam Afifi, Vorsitzender Musikverein Miltenberg:
„Der zweite Lockdown stimmt mich traurig, doch gebe ich die Hoffnung nicht auf, in Kürze wieder mit Proben zu beginnen. Wir haben ein Hygienekonzept, das mehr als nur sicher ist. Der Teil-Lockdown fällt für uns in die wichtigste Zeit, da wir nirgends spielen können.

Für mich heißt es viel telefonieren, Situationen abschätzen und das wichtigste, die Musiker informieren und auf dem aktuellen Stand halten. Durch den Wegfall z. B. unseres Adventskonzerts fehlen uns die Einnahmen für den Verein. Es sind keine musikalischen Ziele da, auf die man hinarbeiten kann. Das Vereinsleben ist zum größten Teil eingeschlafen.“

Roland Miltenberger, 1. Vorsitzender Musikverein „Harmonie“ Mönchberg. | Foto: privat

Roland Miltenberger, 1. Vorsitzender Musikverein „Harmonie“ Mönchberg:
„Die erneuten Einschränkungen betrachte ich sehr kritisch. Vor allem glaube ich nicht, dass es bei den geplanten vier Wochen bleiben wird. Wenn sich, wie ich befürchte, der Zeitraum des Lockdowns verlängern wird, dann sehe ich vor allem für die Weihnachtszeit, verbunden mit den in dieser Zeit üblichen Konzerten der regionalen Musikvereine, schwarz. Es wäre eine traurige Advents- und Weihnachtszeit ohne die traditionelle musikalische Umrahmung.

Wir Musikvereine pflegen ein sehr schönes Hobby. Normalerweise spielen wir etwa 25 geplante Auftritte pro Jahr, dieses Jahr waren es nur 1 - 2 sehr spontane, ungeplante, kleine Auftritte. Das allein zeigt schon die Dimension. Ich finde die Maßnahmen, obwohl sie ja notwendig sind, sehr schlecht für die gesamte Kulturszene. Es sind ja nicht nur wir Musiker betroffen, auch Theater oder Kinobetreiber leiden darunter. Viele Musikvereine haben noch keine Probleme, aber lange geht das nicht mehr gut. Denn durch fehlende Auftritte und ausfallende Feste fallen Einnahmen weg. Diese sind aber wichtig, um beispielsweise den musikalischen Leiter/Dirigenten und sonstige Fixkosten zu bezahlen.
Auch das Zwischenmenschliche ist betroffen und geht verloren! Man trifft sich ja nicht mehr zur gemeinsamen Probe, bei der man miteinander redet und sich austauscht. Ich befürchte zudem, dass die ganze Kulturszene große Verluste davontragen wird. Wenn einzelne Musiker nicht mehr motiviert sind und feststellen, dass sie auch ohne Proben und gemeinsames Musizieren ganz gut leben können, wäre das sehr schade. Durch Musiker, die ganz aufhören, sind einzelne Musikvereine nicht mehr spielfähig und dann evtl. in ihrer gesamten Existenz gefährdet!“

Ines Schwing, Dirigentin Musikverein Röllbach, Instrumentalpädagogin und Leiterin der Bläserklasse. | Foto: privat
  • Ines Schwing, Dirigentin Musikverein Röllbach, Instrumentalpädagogin und Leiterin der Bläserklasse.
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Ines Schwing, Dirigentin Musikverein Röllbach, Instrumentalpädagogin und Leiterin der Bläserklasse:
„Ich sehe den zweiten Teil-Lockdown als Konsequenz aus dem teils unbedarften, leichtfertigen Verhalten mancher Mitbürger. In weiten Teilen halte ich die aktuellen Vorgaben für richtig und nachvollziehbar.
Was ich differenzierter sehe, sind die Regelungen in der Gastronomie und bei der Kultur. Eine Kontaktreduzierung zur Pandemiebekämpfung ist aus meiner Sicht jedoch immer noch zwingend notwendig.

Durch diesen zweiten Teil-Lockdown konnten die beiden Bläserklassen an der Grundschule Mönchberg unter meiner Leitung vorerst nur ohne Instrumente beginnen und es ist noch nicht ganz klar, wie es weitergehen wird. Den Instrumental-Einzelunterricht werde ich, trotz Hygienekonzept, im November nicht abhalten, um die sozialen Kontakte für meine Schüler, als auch für mich, zu reduzieren. Zusätzlich bedeutet der Lockdown eine weitere musikalische Pause beim Musikverein Röllbach, bei dem ich als Dirigentin wirke. Wir konnten den Sommer über im Pfarrgarten proben, sowie ein Konzert und einen Frühschoppen spielen – alles mit Hygienekonzept und einem enormen Aufwand bei der Durchführung. Wenn man die Probenarbeit und die Auftritte im Vergleich zu den Vorjahren anschaut, war dies sowohl für die Musiker als auch fürs Publikum entschieden zu wenig. Die Blasmusik im Verein ist so viel mehr, als sich nur einmal die Woche zu treffen, um zu proben. Es ist ein Gemeinschaftsgefühl. Dadurch, dass man viele Jahre gemeinsam musiziert, fühlt es sich an wie eine große Familie und dieses Miteinander fehlt in diesem Jahr leider schon viel zu lange.
Ich befürchte, dass wir durch diese andauernden musikalischen Pausen interessierte Bläserkinder und Mitglieder im Musikverein verlieren könnten. Das fände ich äußerst schade.“

Dirk Mattes (www.dirkmattes.com), freischaffender Komponist und Dirigent, neuer Verbandsdirigent des Blasmusikverbands Untermain. | Foto: privat
  • Dirk Mattes (www.dirkmattes.com), freischaffender Komponist und Dirigent, neuer Verbandsdirigent des Blasmusikverbands Untermain.
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Dirk Mattes (www.dirkmattes.com), freischaffender Komponist und Dirigent, neuer Verbandsdirigent des Blasmusikverbands Untermain:
„Der sog. ´Lockdown light´ … – diese Formulierung ist ein Schlag ins Gesicht aller, deren Existenz durch die Maßnahmen zum wiederholten Mal bedroht ist. Denken Sie beispielsweise an Instrumentalisten, die ihren Lebensunterhalt vorwiegend in der Passions- und Adventssaison verdienen.
´Als Musiker hätte ich mir schon längst ein anderes Standbein gesucht.´ Wenn ich diesen Satz höre, würde ich gerne wissen, ob man das so auch zu einem Mitarbeiter der Industrie oder einem Piloten sagen würden, wenn denen die Krise nicht – mit Kurzarbeit durch Staatshilfen – abgefedert würde. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich habe selbst Freunde aus besagten Branchen und ich gönne jedem Einzelnen seine finanzielle Sicherheit. Genau deswegen bin ich der Meinung, dass auch jede andere bedrohte Existenz in diesem Land eine angemessene Unterstützung verdient.
Die Idee, bis zu 75% des Verdienstes aus dem letzten November auszuzahlen, ist begrüßenswert. Ein Konzept, wie dieser Schutz in unverschuldeter Notsituation auch weiterhin adäquat gewährleistet werden kann, ist nun Aufgabe des Parlaments. Aus den Erfahrungen mit der sog. ´Künstlerhilfe Bayern´ des letzten Lockdowns rate ich allen meinen Kollegen jedoch, sich nicht zu viel zu erwarten: Den im April – großspurig als bedingungslos versprochenen Betrag – erhielt ich erst Mitte Juli. Er fiel geringer aus, als von der Politik angekündigt.

Ich habe mich in einem Vordirigieren beim Symphonischen Blasorchester des Blasmusikverbands Untermain für die Stelle des Verbandsdirigenten empfohlen. Leider bleibt mir nun erst mal verwehrt, meine lieben Musiker näher kennenzulernen und mit ihnen für das im November 2021 angedachte Galakonzert zu proben. Am schlimmsten jedoch ist die Ungewissheit, der man ausgesetzt ist: Als vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft auf den eigenen Verdienst zu verzichten, um andere vor dem Tode zu schützen, ist Ehrensache. Zu wissen, dass man von der Sozialgemeinschaft dabei in Not aufgefangen wird, sollte es ebenfalls sein.
Unterhaltungsmusik, Proben und Weihnachtskonzert meiner beiden Vereinsorchester sind abgesagt. Ein Konzert mit bundesweiten Auswahlorchestern in Hamburg ist abgesagt. Eine Filmaufnahme einer meiner Kompositionen ist abgesagt. Ob ich meine Schüler weiter unterrichten kann, ist noch unklar. Ich bin wirklich froh, derzeit kein Familienvater zu sein: Ich müsste mich vor meinen Kindern schämen, da ich – trotz abgeschlossenem Hochschulstudium und einer bundesweiten Dozententätigkeit – wahrscheinlich nicht in der Lage wäre, dieses Jahr Geschenke für sie zu kaufen – ohne eigenes Verschulden. Frohe Weihnachten!“

Juliana Fleischmann, Leiterin Kulturreferat Landkreis Miltenberg. | Foto: privat

Juliana Fleischmann, Leiterin Kulturreferat Landkreis Miltenberg:
„Die erneuten Schließungen bedeuten vor allem für die Künstlerinnen und Künstler, die für die Konzerte engagiert waren, einen herben Rückschlag. Endlich gab es in den Monaten davor eine Aussicht auf Auftritts- und Verdienstmöglichkeiten und dann müssen die Veranstaltungen doch wieder abgesagt werden. Als Veranstalter war es keine Frage, dass wir so lange es geht die Veranstaltungen im Kulturwochenherbst aufrechterhalten, dafür hatten wir schließlich die diversen Hygienekonzepte entworfen und umgesetzt. Die immer engeren Maßnahmen bedeuteten zwar auch weniger Einnahmen, aber Kunst und Kultur sind gerade in schweren Zeiten auch ein wichtiges Thema für das psychische Wohlbefinden. Dass die Infektionszahlen dann aber in sehr kurzer Zeit derart in die Höhe gegangen sind, hat uns zwar nicht völlig unerwartet, aber doch etwas eher erwischt, als erwartet. Das Ergreifen von Maßnahmen konnte nicht ausbleiben, leider hat es wieder die Bereiche getroffen, die auch schon im Frühjahr besonders unter den Einschränkungen gelitten haben. Für in diesem Bereich tätige Personen, es sind ja nicht nur die Menschen auf der Bühne, sondern auch all diejenigen, die dahinter tätig sind, bedeutet das erneut Verdienstausfälle und damit verbunden die Sorge um die Existenz.

Durch die erneute Schließung von Kulturstätten mussten leider auch Veranstaltungen abgesagt werden, für die es so gut wie unmöglich ist, einen Nachholtermin zu finden, weil die Musikerinnen und Musiker nur für die Projekte zusammen gekommen wären. Andere Veranstaltungen, die nicht stattfinden konnten, sollen, wenn irgend möglich, zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Wann das sein wird, ist auch von der weiteren Entwicklung der Lage abhängig, ich gehe aber davon aus, dass dies nicht vor März/April 2021 der Fall sein wird.
Nachdem für die letzten Monate Konzepte ausgearbeitet wurden, mit denen die Veranstaltungen gut angelaufen waren und die Begeisterung beim Publikum zu spüren und eine disziplinierte Umsetzung der Maßnahmen zu sehen war, wird es nun wohl auch wieder darum gehen, das Publikum erneut zu begeistern und davon zu überzeugen, dass die Hygienekonzepte greifen werden und kein erhöhtes Ansteckungsrisiko in Kulturstätten besteht.
Generell beeinflusst die pandemische Lage nicht nur die Arbeit in diesem Jahr, sondern auch sicher mindestens das kommende Jahr. Denn noch ist in keiner Weise gesichert, wie in Zukunft die Beschränkungen für Kulturveranstaltungen aussehen werden – wie viele Besucherinnen und Besucher teilnehmen dürfen, wie Abstände auf und vor der Bühne aussehen müssen, wie weit Reisetätigkeiten eingeschränkt sein werden usw. Und das alles unabhängig davon, wie Veranstalter und Anbieter durch die Krise kommen.
Auch wenn sich das Liveerlebnis eines Konzertes oder eines Theaterbesuches nicht ersetzen lässt, werden wir versuchen, andere, neue Möglichkeiten zu finden, um dennoch Kultur anbieten zu können. Z. B. arbeiten wir bereits an einem digitalen Märchen-Kunst-Projekt mit Künstlerinnen und Künstlern aus dem Landkreis, das in Videobeiträgen Künstler*innen, Werke von ihnen und die Entstehung dieser zu einem Märchen zeigen. Auch das Märchen wird in einem Videobeitrag vorgelesen. Das Projekt richtet sich besonders an Schulen, die die Beiträge über das Medienzentrum des Landkreises nutzen werden können.
Anders sieht es im Moment für den Internationalen Chorwettbewerb des Landkreises aus, der im kommenden Juli stattfinden würde. Hier ist leider noch nicht absehbar, ob und in welcher Form wir das Thema umsetzen können.“

Autor:

Andrea Kaller-Fichtmüller aus Miltenberg

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