Künstler Walter Rosam aus Hobbach: Wie ein Dirigent in einem Konzert
Walter Rosam, ein erfolgreicher und bekannter Künstler im Landkreis Miltenberg, ist voller sprühender Ideen
Es ist fünf Minuten vor zwölf. Nebel, Nieselregen und kühle Temperaturen im Elsavatal drücken diesem düsteren September-Vormittag einen besonderen Stempel auf.
Atelier-Besuch
Vorbei geht es an den bereits frühherbstlich geprägten Spessartorten Mönchberg, Eschau und Oberaulenbach nach Hobbach zum Atelier in der Brunnenstraße von Walter Rosam.
Wie ein roter Faden oder wie ein langes, rhythmisches Band begleitet mich auf der Fahrt das Komplementär-Farbenpaar Rot und Grün bis zum Künstler.
Zunächst sind es erste rot-gelb gefärbte Laubblätter, dann rotwangige Äpfel in Streuobstwiesen, später zinnoberrote Ziegeldächer, schließlich Sonnen-Segel und Kunst-Mobiles in leuchtendem Rot im Künstlergarten, die sich kontrapunkt- und kontrastartig vom vielen Spessart-Grün abheben.
Reden über Kunst
Walter Rosam hat nicht nur für seinen angekündigten Besucher mit Buchenscheiten sein kreatives Domizil eingeheizt. Er mag es selbst wohlig warm in seiner zur Kunstwerkstatt umgebauten Scheune. Gleich kommt man ins Gespräch.
Ein Rundum-Blick im Atelier liefert genügend Stoff über Kunst, Können, Künstler und Kunstmarkt.
Expressiv anmutende Gräser-Landschafts-Bilder mit tief stehendem Horizont in großen und kleinen Formaten erzählen vom eifrigen eigenen Kunstschaffen von Walter Rosam und seiner Naturverbundenheit.
Anregendes Ambiente mit vielen Assoziationen
Kleine Fenster und große Glastüren weiten das behagliche Atelier und motivieren zu einem Blick nach draußen: zum verspielten Garten, zu benachbarten fränkischen Fachwerk-Fassaden und zum weißblauen Spessart-Himmel. Assoziativ entstehen beim Besucher dynamische und statische Live- Bilder.
Die idyllische und ländliche Natur-Szenerie zwischen Miltenberg und Aschaffenburg war für den in Würzburg geborenen Walter Rosam ein gewichtiger Grund, nach dem Kunststudium in der Domstadt sich hier im Spessart niederzulassen und privat wie beruflich neue Wurzeln zu schlagen – nach allen Richtungen.
Wer in der Region den Namen Rosam hört oder liest, verbindet damit außergewöhnliche und erfolgreiche kreative Aktionen quer durch alle Altersstufen und Bildungseinrichtungen zwischen Kindergarten und Seniorenkreis.
Schöpferisches Teamwork mit allen Altersstufen
Nicht nur in Schulen am Bayerischen Untermain oder im Rahmen von Kunstnetz entstanden mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und älteren Menschen großformatige Wandbilder, plastische Projekte und imposante Gemeinschaftsarbeiten.
Kreative Gastfreundschaft
Rosams Hobbacher Atelier und seine Produktionsgalerie waren und sind ein Geheimtipp für Kunstinteressierte aus nah und fern. Künstler-Kollegen sind gerne bei ihm zu Gast und stellen ihre Werke hier aus. Auch der Garten zeugt von diesen dauerhaften Begegnungen und künstlerischen Präsentationen.
„Eigentlich müsste mein Tag nicht 24, sondern 48 Stunden dauern“ – schmunzelt Walter Rosam. Er sprudelt so richtig voller Ideen - wie der Gartenbrunnen nebenan.
Neue Vorhaben
Begeistert berichtet er von neuen, vielversprechenden Vorhaben mit Schülern, Lehrern und Landkreis-Kulturverantwortlichen und ist dankbar für deren Verständnis und Bereitschaft zur Mitarbeit.
Am PC zeigt Walter Rosam mit einem gewissen Stolz seine gelungenen Kunstprojekte an der Elsenfelder Mozartschule, im Odenwald, im Rhein-Main-Gebiet oder sogar in Leipzig.
„Das ist Kunst im wahrsten Sinne des Wortes, nicht entstanden im kleinen Künstler-Kämmerlein, sondern als gemeinsames Projekt vieler am Kunstprozess Beteiligter“, berichtet der diplomierte Grafik–Designer.
Dirigent und Ensemble
Rosam sieht sich dabei als Moderator und Dirigent. Er vergleicht die am Malen Beteiligten (Schüler, Studenten, Erwachsene, Senioren) mit einem Ensemble, mit Mitwirkenden in einem Konzert, wo zusammengesungen und musiziert wird.
In solchen kreativen Gruppenarbeiten gebe es unterschiedliche Begabungen, die sich oft spontan in Form und Farbe ausdrücken können.
Am Schluss stehe – so Rosam - ein spannendes Gesamt-Kunstwerk mit vielseitigen Deutungen. Von diesen freien Arbeiten profitiere er selbst für seine eigenen Bilder, die nicht nur in unterfränkischen Galerien und Gruppenausstellungen interessierte Betrachter und Käufer gefunden haben.
Von der nahen Hobbacher Kirche läutet es. Es ist 13 Uhr. Die Mittagssonne ist endlich durch das graue Gewölk gebrochen und lässt Hausdächer, Wiesen und Wälder kräftig leuchten – wie die filigranen Gras-Landschaften im Atelier von Walter Rosam.
Vielversprechende Zukunftsträume
Optimismus, Hoffnungsschimmer - nicht nur ein sehnsüchtiges Warten auf besseres Wetter - und keine Fünf-vor-Zwölf-Stimmung im übertragenen Sinne - liegen über dem Spessart und den vielversprechenden Kunstprojekten von Walter Rosam am Bayerischen Untermain.
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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