Bildergalerie und Essay
Jubiläumspräsent für die 600 Jahre alte Achtherrn-Holz-Gesellschaft Enthüllung eines Gedenksteins in den Kreuzwertheimer Hansenäckern
Jubiläumspräsent für die 600 Jahre alte Achtherrn-Holz-Gesellschaft
Enthüllung eines Gedenksteins in den Kreuzwertheimer Hansenäckern
Kreuzwertheim. Die Flur unweit vom Main und dem Grillplatz Wittwichsbach ist für Ausflügler jetzt noch attraktiver geworden.
Im Bereich der Hansenäcker gibt es neuerdings eine hölzerne Sitzgruppe mit Tisch und einen Buntsandstein-Gedenk-Felsenblock mit einer Bronzerelief-Tafel.
Zu lesen ist darauf der Text: „600 Jahre Achtherrn-Holz-Gesellschaft 1424 – 2024.“
Am vergangenen späten Samstagnachmittag war die offizielle Vorstellung durch Bürgermeister Klaus Thoma, Landtagsabgeordneten Thorsten Schwab und den derzeit amtierenden Achtherrn-Holz-Gesellschaft-„Borchert“ („Borchemaster“) Wolfgang Lutz.
Die Sitzgruppe mit Gedenkstein fördere das Allgemeinwohl am gut frequentierten Rad- und Wanderweg, so das gemeinsame Fazit des prominenten Trios aus der Region Kreuzwertheim / Main-Spessart.
Die Bronzetafel selbst sei ein Geschenk der Marktgemeinde Kreuzwertheim. Fördermittel gab es für dieses Projekt vom Freistaat Bayern im Rahmen eines Regionalbudgets der Kommunalen Allianz.
Die Aufstellungs-Idee ging auf einen Vorschlag von Gemeinderat und „Rechtler“ Gerd Flick zurück.
Ein weiterer Standort mit Sandstein-Findling, Jubiläumstafel, Sitzgruppe, Tisch und Abfallkörben findet sich außerdem vor dem Eingang zum Bettingberg-Tunnel im Bereich der so genannten Klotzäckerwiese.
Bürgermeister Klaus Thoma lobte die Arbeit des gemeindlichen Bauhofes, der künftig auch für den Unterhalt zuständig sind.
Wanderer und Naturfreunde werden sich jetzt nicht nur über die neuen Attraktione freuen, sondern auch Fischteiche und Biotope, die Flora und Fauna mit Amphibien und Insekten in der Umgebung bewundern und vornehmlich Eiche, Kiefer aber auch Buchen jetzt in der herbstlichen Jahreszeit antreffen.
Die beiden neuen Rastplätze Hansenäcker und am Bettingsberg-Tunnel dürften von jung und alt gerne zum Verweilen genutzt werden.
Wünschenswert wäre noch eine Info-Tafel zur Geschichte der 600 Jahre alte Achtherrn-Holz-Gesellschaft.
Historischer Hintergrund:
Die Achtherrnholz-Gesellschaft besteht seit dem 29. September 1424, was durch eine Urkunde belegt ist.
Durch die seit fast 600 Jahren nachweisbare Gesellschaft zählt sie zu den ältesten ihrer Art in Deutschland.
Das Achtherrnholz, das ursprünglich von acht Kreuzwertheimer Bürgern erworben wurde, besitzt bis heute eine althergebrachte Einteilung in sogenannte Lauben.
Der Besitz der Gesellschaft beträgt ca. 43 Hektar (Abteilung Achternschlag und Reinsteinerholz).
Die Gesamtfläche verteilt sich nach wie vor in Lauben. Eine Laube entspricht einer Fläche von 4 Hektar, 80 Ar und 60 Quadratmetern, also 48.060 Quadratmetern.
Obwohl sich die Zahl der Laub-Genossen ständig verändert hat, blieb die Grundeinteilung der Lauben bestehen und es wird bis heute in „Ruthen und Schuh“ gerechnet.
Die Gesellschaft wählt alle zwei Jahre einen "Borchemaster" oder „Borcherts“. Schon bei der Amtsübernahme eines "Borchemasters" wird dessen Nachfolger bestimmt.
Am traditionellen "Burkhardstag" wird die Begehung der Grenzen von den Achtherrn unter Leitung ihres "Borchemasters" vorgenommen.
Dabei wird das Achtherrnholz besichtigt und der Holzeinschlag und die Arbeiten zur Neuaufforstung festgelegt.
Text und Bild: Roland Schönmüller
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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