Christkönigssonntag feierlich begangen
Jesus als König der ganzen Schöpfung gefeiert
Ein Rabbi wurde einmal gefragt: „Was ist die größte Sünde des Menschen?“ Er antwortete: „Wenn er vergisst, dass er ein Königskind ist.“ Die Bedeutung dieser Aussage wurde in der Predigt von Pfarrer Jan Kölbel zum Hochfest Christkönig am 24.11.2019 in der Pfarrkirche St. Jakobus, Miltenberg, deutlich. Bei der Begrüßung der Gottesdienstbesucher wies Pfarrer Kölbel darauf hin, dass diese Messfeier traditionell u.a. vom Pfarrcäcilienchor mitgestaltet werde. So werde auch der Gedenktag der Heiligen Cäcilia (22.11.), der Patronin der Kirchenchöre mitgefeiert. Jesus Christus unser Guter Hirte und König versammle uns als sein Volk und lade uns in der Eucharistiefeier an seinen Tisch. In seiner Predigt schilderte Pfarrer Kölbel, dass das britische Königshaus das Arbeitsmodell der Zukunft sei: Die Queen sei mit 93 Jahren noch vollzeitbeschäftigt und ihr Mann Philipp erst mit 96 Jahren in Rente gegangen. Dies sei ein Witz, jedoch mit hohem Wahrheitsgehalt. Warum sich die alte Dame dies antue und nicht aus Altersgründen zurücktrete, wollte er wissen. Sie trete nicht zurück, da ihrer Auffassung nach eine Königin als Mutter ihres Landes erst mit dem Tod aus dem Dienst entlassen sei. Ähnlich habe sich Papst Paul VI. geäußert, der in den letzten Jahren seines Pontifikats sehr krank gewesen sei. Als Papst sei er der Vater der ganzen Menschheit und ein Vater könne nicht zurücktreten. Neben Vätern und Müttern gebe es noch andere Posten, die man sein ganzes Leben lang habe: Ehefrau, Ehemann, Kind, Taufpate und Priester. Deshalb sei es für die meisten Priester selbstverständlich, auch im Ruhestand noch in der Seelsorge mitzuhelfen, oft bis ins hohe Alter hinein. Das gebe es auch in anderen Berufen, wie z.B. bei Landwirten, Winzern, Ärzten. Der heilige Papst Johannes Paul II., der in den letzten Jahren seines Lebens ebenfalls sehr krank gewesen sei, hätte immer gesagt: „Christus ist auch nicht vom Kreuz herabgestiegen.“ Dies feierten wir am Christkönigssonntag: Jesus sei ein König, der König der ganzen Schöpfung. Er sei jedoch ein anderer König als die Herrscher seiner Zeit. Er sei König in der Weise des Guten Hirten, der dem verlorenen Schaf nachgehe, die Verwundeten heile und seine Herde nicht im Stich lasse. Er steige nicht herab vom Kreuz. Jede/r von uns habe durch die Taufe ein Amt, das für immer bleibe. Christus habe uns durch die Taufe unauflöslich zu Königen und Priestern gemacht. Das „königliche Priestertum“ aller Gläubigen bedeute, dass wir Gute Hirten für die uns anvertrauten Menschen sein sollten und in Kreuz und Leid ausharren könnten. Der Christkönigssonntag erinnere uns an die große Würde, die Christen in der Taufe zuteil geworden sei. Wir seien Kinder Gottes, Geschwister des Erlösers. Dies dürften wir nie vergessen, wie es der Rabbi gesagt habe. Am Ende des Gottesdienstes dankte Pfarrer Kölbel dem Pfarrcäcilienchor, der Schola Cantorum und der Ökum. Kinder- u. Jugendkantorei für die musikalische Gestaltung und lud zum Kirchenkaffee ein.
Nina Reuling
Autor:Nina Reuling aus Miltenberg |
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