Bauernregeln im Dezember
"Ist’s zur Weihnacht warm und lind, kommt zu Ostern Schnee und Wind!"
Frost, Kälte, Regen, Wintergewitter, Wärme und nächtliche, klare Sicht im zwölften Monat haben eine Vorbedeutung für das kommende Jahr - meinten unsere Altvorderen. Vielleicht wird es segensreich oder es bahnen sich bereits im Dezember Wetter-Unbill und schlechte Ernte an? Wer weiß?
Der Frost soll im Dezember klirren, dann macht der Sommer keine Wirren.
Ist der Dezember wild mit Regen, dann hat das nächste Jahr wenig Segen.
Donnert’s im Dezember gar, bringt viel Wind das nächste Jahr.
Ist’s zur Weihnacht warm und lind, kommt zu Ostern Schnee und Wind.
Ist die Christnacht hell und klar folgt ein höchst gesegnet’ Jahr.
rsc
Christ-, Winter- und Heiligmond
Der Dezember gilt als ein beliebter Monat
Bekanntlich hat der zwölfte Monat 31 Tage. Mit ihm endet das Kalenderjahr. Bis zur Kalender-Reform des römischen Kaisers Julius Cäsar war der Dezember der zehnte Monat im Jahr. Vom lateinischen Wort „decem“ (auf deutsch „zehn“) hat er seinen bis heute noch gültigen Namen.
Selbst der deutsche Kaiser Karl der Große konnte an der römischen Bezeichnung nichts ändern. Seine Vorschläge „Christ- oder Heilmond“ setzten sich nicht durch, obwohl sie durchaus sinnvoll ausgewählt und begründet waren: Jesus wurde in diesem Monat geboren - Christi Geburt brachte den Menschen Segen, Heil und Lebensfreude.
Ohne Erfolg blieben für die Namensgebung des letzten Monats im Jahr auch Heiligmond, Hartmond, Wintermond, Wolfsmond oder Schlachtmond. Aber die alten Monatsnamen drücken Lebenserfahrungen in der kalten Jahreszeit aus. Im Dezember wurde nicht nur das Christfest gefeiert, vor allem die Kälte galt es auszuhalten, trotzte den sich anschleichenden Wildtieren und freute sich am wärmenden Feuer auf frisches Fleisch und gutes Essen.
Übrigens: Mitte Dezember feierten die alten Römer ein ausgelassenes Fest zu Ehren des italischen Fruchtbarkeitsgottes Saturnus. Viel Freude herrschte einst um den 17. Dezember: man beschenkte sich gegenseitig. Es gab reichlich zu essen und zu trinken. Ähnlich wie im Fasching wurden die Standesunterschiede während der Festzeit aufgehoben und überall herrschte eine freudige, friedvolle Stimmung. Ähnlichkeiten mit der heutigen Weihnachtszeit seien - sagen die Fachleute - sehr verblüffend.
Die Landwirte beobachteten früher das Dezember-Wetter mit großer Aufmerksamkeit und wünschten sich einen schneereichen Winter, der die Saaten nicht in Gefahr bringt, sondern wärmend schützt. Dabei dachten sie schon - so verraten es die bäuerlichen Wetterregeln“ schon ans nächste Frühjahr oder an die herbstliche Ernte.
Ganz so weit schauen die heutigen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen wohl nicht: aber Weihnachtsferien, Winterurlaub, Heiligabend und nachfolgende Feiertage im Schnee, also weiße Weihnachten vor allem, das schwebt doch allen vor Augen und wünscht sich jeder.
So war und ist der Dezember bei jung und alt ein sympathischer, friedvoller und gern gesehener Monat.
Weitere Bilder folgen!
rsc
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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