Christi Himmelfahrt -
Irdischer Auftrag und himmlische Hoffnung

Gottesdienst zum Hochfest Christi Himmelfahrt in der Pfarrkirche St. Jakobus, Miltenberg | Foto: Martin Winkler
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  • Gottesdienst zum Hochfest Christi Himmelfahrt in der Pfarrkirche St. Jakobus, Miltenberg
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Das Hochfest Christi Himmelfahrt werde 40 Tage nach der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus gefeiert. Jesus sei an diesem Tag zu seinem himmlischen Vater heimgekehrt, bleibe jedoch bei uns gegenwärtig durch den Heiligen Geist, so Pfarrer Jan Kölbel bei der Begrüßung der Gläubigen in der Pfarrkirche St. Jakobus, Miltenberg. In seiner Predigt ging Pfarrer Kölbel darauf ein, dass heute angeblich „mal wieder“ die Welt untergehe. Der Weltuntergang werde ja ständig vorhergesagt; ungeachtet dessen erweise sich die Welt als sehr zählebig. Warum ausgerechnet am Himmelfahrtstag des Jahres 2021 die Welt untergehen solle? In diesem Jahr falle Himmelfahrt auf den 13. Mai. Dies sei der Fatima-Tag. Was Christi Himmelfahrt und der Jahrestag der Erscheinungen der Gottesmutter in Fatima miteinander zu tun hätten und warum an diesem Tag die Welt untergehen „müsse“, dürfte man ihn nicht fragen. Dies hätte sich irgendeine fromme Seele erdacht und in der digitalen Welt machten solche Prophezeiungen schnell die Runde. Er sei sich aber ziemlich sicher, dass die Welt sich auch morgen noch drehen werde. Gerade in streng religiösen Kreisen gebe es eine gewisse „Lust“ am Weltuntergang und das Bestreben, diesen vorherzusagen. Dabei habe Jesus seinen Jüngern ausdrücklich gesagt: „Ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.“ Christen glaubten, dass der Herr eines Tages wiederkommen und die Welt vollenden werde, den Zeitpunkt dafür dürften wir jedoch dem Herrn selbst überlassen. Vielleicht stecke hinter der Lust am Weltuntergang auch eine gewisse Faulheit – wenn morgen die Welt untergehe, sei alles egal, dann bräuchte ich mich nicht mehr anzustrengen. Der Himmelfahrtstag sei ein gutes Heilmittel gegen jegliche Resignation. Nach der Himmelfahrt Jesu hätten die Jünger sehnsuchtsvoll zum Himmel geblickt; sie hätten sich allein gelassen gefühlt und wären Jesus gerne sogleich in sein Reich nachgefolgt. Jedoch hätten die Engel sie zurecht gewiesen: „Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ Die Aufgabe der Jünger bestehe darin, auf der Erde das Werk und die Botschaft Jesu weiterzuführen, bis der Herr wiederkomme und sie zu sich holen werde. Diesen Auftrag hätten die Apostel erfüllt: Sie seien nach der Himmelfahrt Jesu in alle Länder ausgeströmt und hätten den Glauben verkündet, wie Lukas am Ende seines Evangeliums berichte. Dürften wir uns nicht nach dem Himmel sehnen? Doch, denn manches auf der Erde sei kaum zu ertragen, wenn es die Hoffnung auf den Himmel nicht gäbe. Diese Hoffnung dürfe uns nicht davon abhalten, uns auf Erden mit ganzer Kraft für den Aufbau des Reiches Gottes einzusetzen. Diese Haltung sei sehr schön ausgedrückt in einem Zitat von Martin Luther: „Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, dann würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Es sei eine gute Übung, einen Tag so zu leben, als wenn es der Letzte wäre.
Der besondere Dank des Pfarrers galt der Stadtkapelle für die schöne musikalische Gestaltung.
Nina Reuling

Autor:

Nina Reuling aus Miltenberg

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