Bildergalerie und Essay.
Internationale Jugend-Musik-Begegnung 2024 startete im Südspessart .
Gelungener Beitrag zu Völkerverständigung und zum Frieden.
Kreuzwertheim. Fast bis auf den letzten Platz gefüllt war am Samstagabend das rund dreistündige, vorweihnachtliche Konzert in der Dreschhalle.
Der Blick der Besucherinnen und Besucher richtete sich wie gewohnt auf die bekannte Bühne, die örtliche Vereine für ihre Veranstaltungen jahrein jahraus nutzen.
Doch noch haben wir nicht Fasching in seiner Hochform, sondern Weihnachten steht vor der Tür und da bescherte der Musizierkreis Kreuzwertheim einen besonderen musikalischen Leckerbissen: „Swinging Christmas“ mit TroPoSax unter der Leitung von Thomas Grün mit bekannten, schwungvollen Melodien aus aller Welt, unterstützt von der talentierten Sängerin Sonja Freitag.
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Die beliebte Band entführte die gut gelaunten Gäste mit winterlichen und weihnachtlichen Weisen, Melodien und Rhythmen zu einer musikalischen Reise rund um den Globus.
„Let it snow“, „White Christmas“ oder „Baby, it’s cold outside” waren gängige Ohrwürmer.
Die Dezember-Kälte um den Gefrierpunkt war in der Tat schon vor der Dreschhalle präsent. Glücklicherweise fehlte der weiße Zauber im Südspessart, so dass alle gefahrlos später den Heimweg antreten konnten.
Die weibliche Führungsspitze des hiesigen Musizierkreises mit Silvia Klee und Bärbel Klüpfel freute sich aber nicht nur über die Witterung und damit verbunden über den zahlreichen Besuch der (Ehren-)Gäste, sondern auch über die Jugendlichen aus dem südafrikanischen Pretoria, allesamt engagierte Sängerinnen und Sänger aus Magaliesberg und Mitglieder des dortigen „Kinderkoores“.
Die Planungen für den Besuch aus Pretoria begannen schon im Sommer 2023, berichten die Verantwortlichen. Nach achtjähriger Pause konnte der Magaliesberger Kinderkoor mit rund 40 Sängerinnen und Sängern, Chorleitung und Helfern kürzlich wieder auf Chorreise gehen und startete in Kreuzwertheim am 13. Dezember. Untergebracht und herzlich aufgenommen ist man wieder bei Gastfamilien bis zum 16. Dezember 2024.
Unterwegs auf einer Christmas-Europe-Tour.
„Schon 2001 gab es im Rahmen des siebten Internationalen-Jugend-Musik-Festivals Main Spessart ein Stelldichein des Chores aus Südafrika mit dem jetzigen Gastgeber. Bereits vor 23 Jahren kam es zu einer Begegnung von Stiftskirche und Kinderchor. Das war schon damals ein beindruckendes Erlebnis“, erzählt die Vorstandschaft.
Auch die architektonische Gestaltung des Wertheimer Kirchenraums, die großartige, klangvolle Orgel begeisterten die Gesangsgruppe und die Chorleiterin Hannelie van Sittert.
Ein aktueller Chor-Auftritt erfolgte am gestrigen, dritten Adventssonntag in der Stiftskirche mit den Solisten Sonja Miranda-Martinez, Bianca Schütz, Lezanti van Sittert, Daniel Krebs, dem Streicher-Quintett sowie dem Akkordeon -Ensemble, mit Pauken und Trompeten als besonderes Adventskonzert zur Einstimmung auf die Weihnacht sowie als kleiner Beitrag zur Renovierung der Orgel und zur gelebten Völkerverständigung.
Der Auftritt des südafrikanischen Chores auf der terrassenförmigen Zweitbühne in der Dreschhalle war eine besonderes Erlebnis für alle und steckte mit ausdrucksvoller Mimik und Gestik, mit Tanz, Lebendigkeit und weiteren Interaktionen alle Zuhörerinnen und Zuhörer an. Deutlich wurde bei diesen Darbietungen der spezielle Stil der süd-afrikanischen Musik.
Was ist das Besondere an südafrikanischer Musik?
- Die Bedeutung von Musik und Klang in der südafrikanischen Musik-und Tanzkultur wird seit langem genutzt, um Menschen zu helfen, zu kommunizieren, zu feiern und ihre Identität sowie Gefühle auszudrücken.
- Südafrikanische Musik porträtiert eine komplizierte Geschichte von Streit und Ausdauer sowie afrikanische und westliche Kulturen.
- Auffallend sind wohlklingende und dissonante Sequenzen mit Akkordverschiebungen, sich wiederholende Harmoniefolgen, ein Blues-Schema - aber auch Spannungen.
- So gibt es sogenannte Polyrhythmen: verschiedene Taktarten und metrische Standpunkte, die gleichzeitig ablaufen, ferner das Ostinato, ein kurzes musikalisches Muster, das sich immer wiederholt.
- Trommeln, Rasseln, Glocken, Xylophone und Mbiras sind im Einsatz im Sinne von Perkussion.
- Auffallend ist auch die responsorische Form: ein Austausch zwischen dem Gesangs- oder Instrumentenruf eines einzelnen Künstlers und einer Gruppenantwort. Gesang und Tanz vermischen sich ebenso wie Musik und Sprache. Musik ist in Südafrika etwas, was jeder tut.
Fazit:
Die hiesige Bevölkerung und die Konzertbesucher haben tatkräftig am Gelingen und Erfolg mitgewirkt.
Insbesondere auch die Gastfamilien zeigen damit, dass angesichts gegenwärtiger Krisen und Kriege solche Aktionen der Völkerverständigung einen wichtigen Beitrag zum Frieden darstellen – nicht nur zur Weihnachtszeit.
Roland Schönmüller
BU 1: Swinging Christmas mit TroPoSax in der Kreuzwertheimer Dreschhalle am Samstagabend. Foto Roland Schönmüller
BU 2: Engagierte südafrikanische Sängerinnen und Sänger aus Magaliesberg
(Pretoria) und Mitglieder des dortigen „Kinderkoores“. Foto Roland Schönmüller
Weitere Bilder und ein Text folgen!
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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