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„In der Lausitz zuhause, in der Welt unterwegs" - Temperamentvolles Neujahrskonzert in Elsenfeld am Main
Aller guten Dinge sind drei!
Diese wertvolle und nachhaltig wirkende Erfahrung machten sicherlich die mehr als 350 Zuhörerinnen und Zuhörer beim zweieinhalbstündigen Neujahrskonzert in Elsenfeld am 03. 01. 2023.
Bereits zum dritten Mal gastierte das Sorbische National-Ensemble aus Bautzen im Bürgerzentrum und erhielt für seine gelungene Präsentation von Musik, Gesang und Tanz wieder viel Beifall.
Für die erfolgreiche Organisation zeichnet sich in bewährter Weise das Landratsamt Miltenberg in Zusammenarbeit mit dem Markt Elsenfeld verantwortlich.
Fast "belagert" war der Info-Stand über das sorbische Kulturprogramm. Die heimischen Gäste erfuhren von einer jungen Referentin viel Wissenwertes über Land und Leute rundum Bautzen, die Sprache und das Brauchtum der Sorben sowie die derzeitige Emsemble-Tournee quer durch Deutschland.
Gegen 22 Uhr wartete der Reisebus auf dem benachbarten Parkplatz und nahm die Akteure des Sorbischen National-Ensembles auf: es ging nicht zurück in die alte Heimat in Sachsen, sondern zu einem Hotel in Aschaffenburg: ein neuer Tournee-Termin wartete bereits am nächsten Abend in der dortigen Stadthalle.
Überzeugende Darbietungen zwischen Klassik und Moderne
Das Publikum war begeistert von den abwechslungsreichen Beiträgen aus Klassik und Neuzeit.
Unter einer engagierten Stabführung von Dirigent Georgios Balatsinos präsentierte das temperamentvoll spielende, singende und tanzende Ensemble exzellente Werke, beispielsweise von Johann Strauß Sohn, Dieter Kempe, Antonin Dvorak oder Franz Lehár.
Unterhaltsam moderierte Kristina Nerád: sie garnierte humorvoll kurzweiliges Hintergrundwissen zu den Komponisten und Werken.
Sehr überzeugend wirkten die Sopranistin Anika Paulick und der Tenor John Pumphrey hier vor sehr guter Klang-Kulisse: ein erlesener Glücks-Griff für das hiesige Neujahrskonzert 2023!
Schöne Figuren tanzte das sechsköpfige Ballett unter exzellenter Choreografie -Anleitung von Mia Faccinelli und Juraraj Siska: die drei Paare waren eine ideale Bereicherung und faszinierten durch schwungvolle Formationen.
Botschafter der zweisprachigen Lausitz
Das Sorbische National-Ensemble (SNE) wurde im Jahr 1952 auf Anregung der Domowina, des nationalen Dachverbandes der Lausitzer Sorben, ins Leben gerufen.
Gefördert durch die Stiftung für das sorbische Volk stehen die Pflege, Bewahrung und Entwicklung der drei Bereiche Orchester, Chor und Ballett im Mittelpunkt.
Die kulturelle Tradition soll so weiterhin aufrecht erhalten bleiben. In diesen Tätigkeiten versteht sich das Sorbische National-Ensemble als Botschafter der zweisprachigen Lausitz im Bundesland Sachsen.
Die von Generation zu Generation weitergetragenen Tänze sowie ein zeitgenössisches Musiktheater gehören zum umfangreichen Repertoire des Ensembles.
Aber auch Interpretationen klassischer Werke der sorbischen und internationalen Musikgeschichte findet man passend im Spielplan.
Außerdem ist dem SNE das Nachwuchsstudio zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses angegliedert.
So verkörpert das multinationale Ensemble dabei eine gelebte Verständigung zwischen Tradition und Moderne, zwischen Sorben und anderen Völkern, die in dieser Region miteinander leben und gemeinsam außerordentlich künstlerisches Potential aufbringen.
In der Tat sind im Sorbischen National-Ensemble (SNE) Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unmittelbar ineinander verschränkt.
Glanzlichter im Spielplan
Diese Herausforderung und Inspiration nimmt das Ensemble in seinen Produktionen an.
Übrigens: Jedes Jahr locken ganz besondere Höhepunkte eine große Besucherzahl zu den Vorstellungen des Sorbischen National Ensemble.
Dazu gehören als Glanzlichter des Spielplans:
- zu Jahresbeginn die Vorstellungen zur Vogelhochzeit, einem alten sorbischen Brauch,
- die Spreewälder Sagennacht zu Pfingsten und
- das Musikfest Schmochtitz im Juni.
Motto: „In der Lausitz zuhause, in der Welt unterwegs"
Tourneen des Sorbischen National-Ensembles führten bereits in über 40 Länder auf vier Kontinenten mit 14.000 Gastspiele.
Hierzulande waren die Produktionen schon auf Bühnen wie der Staatsoper Hamburg, dem Festspielhaus Baden-Baden, dem Konzerthaus Berlin oder dem Prinzregententheater München zu erleben.
Die Gastspiele finden aber auch Anklang in adäquaten Spielstätten von klein bis groß, von intim bis populär, mit einer durchschnittlichen Auslastung von über 80 %.
Neben Theatern und Konzertsälen besuche man etwa auch
- Kulturzentren,
- Stadthallen oder
- Bildungseinrichtungen,
- sei vertreten bei Musik- und Tanz-Festivals oder
- Open-Air-Veranstaltungen,
- wirke aber auch im Rahmen besonderer Festlichkeiten.
Das Resümee eines Verantwortlichen des Sorbischen National-Ensemble: „Bei unseren überregionalen Gastspielen gibt es keine sprachlichen Barrieren. Nach dem Motto 'In der Lausitz zuhause, in der Welt unterwegs' vermitteln wir unserem Publikum, dass Musik, Gesang und Tanz universelle Sprachen sind und trotzdem an jedem Ort eine lebendige Verbindung zum Sorbischen entstehen kann.“
- Weitere Informationen und Fotos folgen!
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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