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Im September unterwegs

Bei  Eichenbühl im Erftal: 
 Der Altweibersommer ist oft eine willkommene Abwechslung nach einem heißen Sommer und eine Gelegenheit, das schöne Wetter im Freien zu genießen, bevor der Herbst mit seinen kühleren Temperaturen und regnerischem Wetter beginnt. Fotos Roland Schönmüller
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    Der Altweibersommer ist oft eine willkommene Abwechslung nach einem heißen Sommer und eine Gelegenheit, das schöne Wetter im Freien zu genießen, bevor der Herbst mit seinen kühleren Temperaturen und regnerischem Wetter beginnt. Fotos Roland Schönmüller
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Impressionen aus der Region - weitere Bilder und Infos folgen!

Letzter Tanz der Hexen vor der Kälte?

Im allmählich kommenden Altweibersommer lässt sich das schöne Wetter im Freien zu genießen.

Der Begriff "Altweibersommer" bezieht sich auf eine meteorologische Erscheinung, die im Spätsommer oder frühen Herbst auftritt.

Es handelt sich dabei um eine Periode ungewöhnlich warmer und sonniger Tage, die normalerweise im September oder Oktober auftreten, nachdem der Sommer offiziell vorbei ist.

Während dieser Zeit steigen die Temperaturen tagsüber oft auf angenehme Werte, und die Sonne scheint häufig, während die Nächte bereits kühler werden.

Der Name "Altweibersommer" hat historische Wurzeln und ist auf Volksüberlieferungen zurückzuführen. Es wurde geglaubt, dass Hexen und alte Frauen in dieser Zeit des Jahres besonders aktiv waren.

Die warmen, sonnigen Tage im Herbst galten daher als eine Art "letzter Tanz" der Hexen, bevor der kalte Winter einsetzte.

Meteorologisch betrachtet ist der Altweibersommer das Ergebnis eines Hochdruckgebiets, das warme Luftmassen in eine Region bringt und gleichzeitig die Bildung von Wolken verhindert. Dies führt zu den charakteristischen warmen, sonnigen Tagen und klaren Nächten.

Der Altweibersommer ist oft eine willkommene Abwechslung nach einem heißen Sommer und eine Gelegenheit, das schöne Wetter im Freien zu genießen, bevor der Herbst mit seinen kühleren Temperaturen und regnerischem Wetter beginnt.


„Septemberwetter warm und klar, verheißt ein gutes nächstes Jahr.“

Der Altweibersommer in Deutschland ist bekanntlich eine Schönwetterperiode im Frühherbst, meistens von Mitte September bis Anfang Oktober.

Er wärmt uns nochmals mit Spitzentemperaturen über 20 Grad und zeigt uns die Natur von einer ihrer schönsten Seiten.

Charakteristisch sind morgendliche Nebelfelder in den Flussniederungen, welche die noch ausreichend starke Sonne noch vormittags aufzulösen vermag.

Der Altweibersommer schenkt uns also warme und sonnige Tage, die sehr an den Sommer erinnern. Nur das Licht wird weicher. Oft kann man noch lange draußen in den Cafés sitzen oder ausgedehnte Spaziergänge machen.

Viele Bauernregeln beschäftigen sich mit diesem Wetterphänomen, beispielsweise:

„Septemberwetter warm und klar, verheißt ein gutes nächstes Jahr.“ Oder:
„Wenn viele Spinnen kriechen, sie schon den Winter riechen.“

Das schöne Wetter weckt in uns sicherlich Erinnerungen an sommerliche Zeiten, es kann aber auch bei sensiblen Menschen melancholische Gedanken hervorrufen.

Für Menschen, die Angst vor Spinnen haben, ist der Altweibersommer hingegen eine nicht ganz einfache Zeit. Denn nun nimmt die Anzahl der Spinnen und der von ihnen gebauten Netze scheinbar zu.

Mit alten "Weibern" hat der Altweibersommer nichts zu tun. Die Herkunft des Begriffes ist wahrscheinlich mit den Spinnen verwoben.

Die Spinnen sind nach dem Sommer ausgewachsene Tiere und daher einfach besser zu sehen. Sie lassen Fäden durch die Luft pusten. Auf ihrem Flug hinterlassen Spinnen überall Fäden, die im Sonnenlicht aufblitzen. Gerade ihre treibenden Weben kennzeichnen optisch den Altweibersommer.

Die achtfüßigen Krabbeltiere sind jetzt so aktiv, weil sie sich ein eigenes Revier und gleichzeitig einen geschützten Winkel für die Überwinterung suchen.

Nach kühlen Nächten bilden sich überall Tautröpfchen auf den umher schwebenden Fäden und den Spinnennetzen. Diese glitzern in der Morgensonne wie sorgfältig aufgereihte Perlen als kleinste Kügelchen.

Der Name „Altweibersommer“ ist schon seit etwa 1800 verbreitet.

Die glitzernden Fäden sollen an die langen, silbergrauen Haare älterer Frauen erinnern. Viele Menschen glaubten damals, dass Spinnweben Glück bringen.

Wenn sich fliegende Spinnenfäden im Haar eines jungen Mädchens verfingen, wartete auf sie eine baldige Hochzeit - sagt der Volksmund. Bei alten Menschen galten die Spinnenfäden als verheißungsvolle Glücksbringer.

Weil die Fäden im Sonnenlicht wie lange, silberne Haare glänzen, hieß es bei unseren Altvorderen, dass alte Weiber diese "Haare" beim Kämmen verloren hätten.

„Weiber“ war damals noch kein Schimpfwort. In frühchristlicher Zeit glaubte man zudem, dass filigranes Garn aus Marias Mantel in der Luft schwebt, den sie bei ihrer Himmelfahrt getragen hat.

In einigen Gegenden kennt man diese typischen Spinnweben zwischen Gräsern, Zweigen, Sträuchern, an Türen, Fensterläden oder Dachrinnen auch als "Marienhaar", "Marienseide" oder "Marienseide". Der Altweibersommer wird aus diesem Grund manchmal auch als "Mariensommer" oder "Fadensommer" bezeichnet.

In Nordamerika entspricht der Altweibersommer dem Indian Summer.

Wenn der Altweibersommer ältere Damen ärgert.

1989 klagte eine 77-jährige Darmstädterin gegen den Namen “Altweibersommer“. Der Name diskriminiere sie nicht nur als Frau, sondern auch wegen ihres Alters. Das zuständige Landgericht war jedoch anderer Ansicht: Der “Altweibersommer“ durfte seinen Namen behalten - immerhin stammt der schon aus einer Zeit, in der die beleidigte Klägerin noch gar nicht geboren war.

Warum wird es so warm?

Osteuropäische Hochs bringen Spätsommerwärme nach Deutschland und lenkt trockene und warme Luft nach Deutschland.

Bis in die Oktober-Mitte hinein kann es also strahlend sonnige Tage geben. Diese stabile Wetterlage sorgt für ein warmes und angenehmes Ausklingen des Sommers. Mit seiner klaren Luft und dem warmen Sonnenschein zaubert der Altweibersommer ein letztes, wohltuendesFarbkostüm in unsere Gärten und Parks.

Als imposanter Abschied, als großes Finale der Natur, das es zu genießen gilt, sagt man augenzwinkernd über ihn: Er ist der einzige Sommer, auf den Verlass ist.

Text und Fotos:Roland Schönmüller

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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