Hoher Stellenwert im Landkreis Miltenberg für Kinder- und Jugendkultur

Der Landkreis Miltenberg hat im vergangenen Jahr – ohne Einrechnung von Personalkosten – 67.621 Euro für Kulturveranstaltungen ausgegeben, davon rund ein Drittel (23.132 Euro) für Kinder und Jugendliche. Dieses Fazit haben Kulturreferentin Juliana Fleischmann und Controllerin Eva Erfurth am Montag im Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales gezogen. Mit der Offenlegung der Zahlen folgte die Verwaltung einem Wunsch des Gremiums.

Fleischmann stellte das Angebot im Bereich Kinder- und Jugendkultur vor – von den Veranstaltungen des Kunstnetzes (Workshops, Projekte, Kunstgrundschule Großheubach) über den Kulturwochenherbst (Kochsmühlen-Ausstellung mit aktiven Führungen, Kindermusical und Kindertheater, „Ovationen“) bis hin zu Preisen wie dem Schaefler-Preis, den Jugendkulturpreisen Kunst und Musik sowie dem Preisträgerkonzert „Jugend musiziert“.

Controllerin Erfurth präsentierte die Zahlen der letzten drei Jahre, aufgeteilt nach den Veranstaltungen. So konnten sich die Kreisrätinnen und Kreisräte ein Bild machen, mit wie viel Kostenaufwand welche Veranstaltungen verbunden sind. So kosteten die Aktionen des Kunstnetzes im Durchschnitt der letzten drei Jahre 5.491 Euro pro Jahr, der Jugendkulturpreis 4.905 Euro, der Schaefler-Preis 3.512 Euro, die Ausstellung in der Kochsmühle 6.049 Euro, Kindermusical/-theater 508 Euro und „Ovationen“ 2.070 Euro. Für „Jugend musiziert“ und die Kunstgrundschule fielen keine Kosten an. Unter dem Strich stehen – Werbung, Künstlersozialkasse und GEMA eingeschlossen – durchschnittlich 23.132 Euro für Angebote für Kinder und Jugendliche. Sämtliche Kulturveranstaltungen eingeschlossen – ohne den alle zwei Jahre stattfindenden Internationalen Chorwettbewerb – habe der Landkreis Erfurth zufolge in den letzten drei Jahren durchschnittlich 67.621 Euro aufgewendet.

Die Ausgaben für Kinder und Jugendliche seien laut Aussage eines Kreisrates „relativ bescheiden“, eine Kreisrätin bezeichnete die Ausgaben allerdings als „gut investiertes Geld.“ Landrat Jens Marco Scherf kommentierte die Auflistung mit den Worten, dass man in Sachen Kultur nicht nur rein das Geld betrachten dürfe, sondern auch die dafür gebotene hohe Qualität sehen müsse.

Einstimmig sagte das Gremium Ja zur Anpassung der Richtlinien über die Förderung von Seniorenveranstaltungen. Demnach billigte der Ausschuss unter anderem die Erhöhung der Maximalförderung von 250 auf 300 Euro. Der Ausschuss wird regelmäßig informiert, wie sich die Kosten entwickeln.

Änderungen gibt es auch beim sozialhilferechtlichen Unterkunftskostenbedarf für Kinder in Verwandtenpflege. Sozialamtsleiter Manfred Vill stellte die geänderte Regelung vor. Demnach werden die tatsächlichen Unterkunftskosten pro Kopf berechnet, wenn Kinder in Haushalten aufgezogen werden, die Sozialleistungen beziehen. Im Fall von Kindern in Haushalten ohne Sozialhilfebezug wird pauschal die angemessene Mietobergrenze für die Grundmiete zuzüglich eines 40-prozentigen Zuschlags gewährt, damit die sogenannten „kalten Nebenkosten“ abgegolten sind. Der Ausschuss stimmte diesen Regelungen einstimmig zu.

Johannes Kreßbach informierte den Ausschuss über die bewilligten Zuschussanträge für denkmalpflegerische Maßnahmen. Demnach seien seit November 2015 insgesamt zehn Anträge positiv beschieden worden mit einer Gesamtsumme von 19.352 Euro in Höhen zwischen 999 und 2500 Euro.

Landrat Jens Marco Scherf informierte, dass der Landkreis Miltenberg als Sachaufwandsträger zwei Anträge für die Gymnasien in Elsenfeld und Miltenberg stellen müsse, damit das Pilotprogramm „Mittelstufe Plus“ verlängert werden kann. In diesem Modellversuch wurde gleich zweimal im Landkreis Miltenberg die Möglichkeit angeboten, das Gymnasium in neun Jahren zu durchlaufen, so Scherf. Der Antrag des Landkreises sei im Hinblick auf die in Bayern geplante Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums wichtig, damit nicht für einzelne Jahrgänge wie die zukünftigen Schüler der 7. Jahrgangsstufe ein Bruch entstehe, dem Landkreis entstehen keine zusätzlichen Kosten.

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