Gottesdienst in der Laurentiuskapelle Miltenberg am 1. Mai 2019
Hochfest "Maria, Schutzfrau von Bayern" läutet Marienmonat ein
Das am 1. Mai begangene Hochfest „Maria, Schutzfrau von Bayern“ gehe auf eine Initiative des Kurfürsten Maximilian von Bayern zur Zeit des 30-jährigen Krieges zurück, der Bayern unter den Schutz der Gottesmutter Maria stellen wollte, sagte Pfarrer Jan Kölbel zu Beginn des Gottesdienstes in der Laurentiuskapelle Miltenberg. Maria sei die Schutzmantelmadonna, unter deren Mantel wir flüchten dürften, wie es in dem Lied „Maria, breit den Mantel aus“ heißt, das zur Eröffnung gesungen wurde. In seiner Predigt ging Pfarrer Kölbel auf die in der Zeit vom 23. Mai bis 26. Mai stattfindende Europawahl ein. Auf vielen Wahlplakaten sei die europäische Fahne zu sehen, die 12 goldene Sterne auf blauem Grund zeige. Mit Hilfe zweier Messdiener wurde die Fahne ausgebreitet und während der Predigt hochgehalten. Der Entwurf, der sich Anfang der 50er Jahre durchgesetzt hätte, stamme von Arsène Heitz, einem Mitarbeiter des Europarats. Die Idee dazu sei beim Anblick einer Statue der Gottesmutter Maria als „Immaculata“ (unbefleckt Empfangene) entstanden: Blau als Farbe Mariens und der Sternenkranz um das Haupt, wie es in der Offenbarung des Johannes beschrieben sei. Die Fahne sei am 08.12.1955, dem Hochfest der unbefleckten Empfängnis, eingeführt worden. Heute würden die Sterne eher als Symbol der Einheit, Solidarität und Harmonie der Mitgliedstaaten Europas verstanden. Europa stehe unter dem Zeichen Mariens. Dieses Wissen sei angesichts der unübersehbaren Krise Europas tröstlich. Die Menschen verstünden Europa nicht als bloße Wirtschaftsgemeinschaft, sondern als Wertegemeinschaft, geprägt von Liberalität, Weltoffenheit und Toleranz. Dies sei jedoch als Fundament nicht genug. Der Glaube, auch wenn er schwinde, bildete die Voraussetzung für eine gemeinsame Geschichte, Kultur und grundlegende Wertvorstellungen. Hieran solle uns die Europafahne erinnern. Weiterhin mahne sie uns, dass menschliches Tun oftmals vergeblich sei. Wir dürften mit kindlichem Vertrauen Zuflucht bei der Gottesmutter suchen und uns ihrem Schutz anvertrauen. Europa und wir bedürften diesem Schutz und dem Segen Gottes. Dies kam im gemeinsam gesprochenen Fürbittgebet „Gebet für Europa“ zum Ausdruck. Gegen Ende des Gottesdienstes ehrte Pfarrer Kölbel Martin Winkler für seinen 20-jährigen Dienst als hauptamtlicher Küster und überreichte ihm zum Dank einen Klosterlikör vom Engelberg. Diesem Dank schließt sich die Verfasserin an, da Herr Winkler die Öffentlichkeitsarbeit durch seine Fotos bereichert.
Nina Reuling
Autor:Nina Reuling aus Miltenberg |
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