Zwischenstopp in Miltenberg
Historischer Kaufmannszug Augsburg-Seligenstadt 2019 macht eine Rast in Miltenberg
Erste Impressionen aus Miltenberg am 14. Juni 2019 - Weitere Bilder und Infos folgen!
Neue Abenteuerlust verdrängt bisherige Strapazen
Der Historische Kaufmannszug Augsburg-Seligenstadt 2019 macht Rast in Miltenberg
Miltenberg. Es ist genau zehn Uhr am Freitagmorgen. Durch das Würzburger Tor bewegen sich Reiter und eine Kaufmanns-Kolonne - mehr als zweihundert Leute.
Man meint, die Zeit sei stehengeblieben. Pferdehuf-Geklapper auf dem Kopfsteinpflaster und Trommel-Takte klingen authentisch - wie anno dazumal.
Die Szene und der Zug in Richtung "Schnatterloch", dem hiesigen historischen Marktplatz, wirken filmreif.
Jubelrufe kommen von den begeisterten Zuschauern, die staunen, applaudieren und vielleicht meinen, sie seien in einem früheren Jahrhundert „gelandet“. Doch es ist kein Traum!
Aufgebrochen ist der Kaufmannszug 2019 schon am 1. Juni in Augsburg: er bewegte sich über Nördlingen, Dinkelsbühl, Rothenburg ob der Tauber, Aub, Tauberbischofsheim, Külsheim und Eichenbühl nach Miltenberg.
Die insgesamt 340 km lange Reise-Route führt schließlich über Obernburg (Eisenbach) zum ersehnten Ziel in Seligenstadt, wo sich 2002 dieser Arbeitskreis Kaufmannszug gebildet hat und alle vier Jahre stattfindet.
Die bisherigen, abenteuerlichen Anstrengungen sieht man den Teilnehmern aus dem Historischen Kaufmannszug Augsburg-Seligenstadt überhaupt nicht an! Fast nicht!
Am 14. Tag der Reise mit Pferdekutschen und "Pfeffersäcken", Kind und Kegel, war eine einstündige Rast im romantischen Miltenberg gerade recht für die rund 240 Leute in ihren historischen Gewandungen mit 40 Pferden und 19 Fuhrwerken.
Bürgermeister Helmut Demel freute sich über den Besuch des imposant wirkenden Kaufmannszuges und wünschte einen guten Abschluss, vor allem, dass sie bis Seligenstadt nicht wie manche Altvorderen unter die Räuber kämen.
Im sprudelnden Wasser des Miltenberger Renaissance-Brunnen warteten schon neuzeitliche, gekühlte Erfrischungs-Getränke auf die Reisenden. Auch Speiseeis am Marktplatz war willkommen.
„Ich hoffe, dass es dieses farbenfrohe Spektakel noch lange gibt, meinte ein älterer Miltenberger Bürger schmunzelnd zu einem Teilnehmer aus dem Tross, der freundlich nickte.
Dieser Mittfünfziger, Hans mit Vornamen, war mit seiner Frau Adelheid aus dem Frankenwald zur Truppe vor einigen Jahren gestoßen: in diesem Jahr hatte er seine Kutsche und seine zwei Pferde daheim gelassen.
Dafür fungiert Hans aus dem oberfränkischen Kronach als Co-Kutscher und steckte wie seine „bessere Hälfte“ die bisherigen Strapazen wie Hitze, Regen, wenig Schlaf und körperliche Anstrengung lässig weg.
„Es ist für mich jedes Mal ein Abenteuer und eine besondere Herausforderung. Auch die Gemeinschaft unter Gleichgesinnten zieht mich magnetisch an, hier in Süddeutschland zwei Wochen auf Achse zu sein!“ resümiert der sympathische Frankenwäldler und Pferde-Liebhaber.
Roland Schönmüller
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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