Bildergalerie und Essay
GRÜNE SPEISEN, GLOCKENSTILLE, GRABESRUHE UND GLORIA.
Heilige Woche und Osterfeiertage werden wieder festlich begangen.
Der heuer eher verregnete Palmsonntag ist vorüber.
Karwoche und Ostern stehen mit hoffentlich häufigen sonnigen Stunden und wärmeren Temperaturen vor der Tür.
Am Gründonnerstag gedenken die Christen des letzten Abendmahls von Jesus und seinen zwölf Jüngern und der Fußwaschung Christi in besonderen Gottesdiensten.
Der Karfreitag ist in Stadt und Land geprägt von gebeteten Kreuzwegen und Gedächtnis-Feiern in Erinnerung an das Leiden, Sterben und den Tod Christi.
Der kommende Karsamstag, der Tag der Grabesruhe Christi, leitet bereits hoffnungsvoll über zu Ostern, zum Fest der Auferstehung des Herrn.
In imposanten Osternachts- und Auferstehungfeiern am späten Karsamstagsabend oder am frühen Ostermorgen erwacht das Licht und verbreitet sich sowohl in sakralen Räumen als auch als Hoffnungsschimmer in den Herzen der Gläubigen.
Die Fastenzeit ist bald passé. Sonnigere Tage bitten nun um Einlass.
Lebendiges Brauchtum und eindrucksvolle Liturgie
im Zeichen von
Passion, Tod und Auferstehung Christi
Mit dem Palmsonntag,
mit der Segnung der Palmzweige
und der Prozession zu den Gotteshäusern,
startete wieder die Karwoche
oder die „Heilige Woche“
in den deutschen
Kirchengemeinden.
Von jung und alt geschmückte Osterbäume und Osterbrunnen
verweisen schon jetzt auf das farbenprächtige und frühlingshafte Osterfest in
Stadt und Land verweisen.
Doch vorher verstummen nach dem Gloria des Gründonnerstags wieder überall die kirchlichen Glocken zum Zeichen der Trauer über das Leiden Christi.
Im Volksmund sollen sie bis zum Gloria der Osternacht nach Rom fliegen. Mit besonderer Hingabe bedienen alljährlich in der Karwoche als Ersatz der Glocken auch in diesem Jahr wieder Kinder und Jugendliche die
traditionellen Ratschen oder Klappern.
Wanderungen zu frommen Zielen, Kreuzweg-Andachten
und Kreuz-Verehrungen werden im Mittelpunkt der
Karfreitagsliturgie stehen.
Obligatorisch dürfte für viele Gläubige der Besuch des Heiligen
Grabes, so in der sehenswerten Martinskapelle in Bürgstadt am Main,
beispielsweise im Anschluss an den nachmittäglichen Karfreitags-Gottesdienst sein.
Mancherorts gedenkt man nach alter Tradition der Grabesruhe Jesu in reich geschmückten Grabhöhlen mit einer Figur des Leichnams Jesu.
Das Holen des nach dem Volksglaubens heilend wirkenden Osterwassers ist vereinzelt im Franken und Nordbaden noch ein alter, aber selten gewordener Brauch.
Mit Osterfeuern, an denen die jeweilige Osterkerze derKirche entzündet werden wird, beginnt meist am frü̈hen Morgen außerhalb der Gotteshäuser in so genannten
Auferstehungsfeiern der erste feierliche Oster-
Gottesdienst: So wird nach altem Brauch die
Osterkerze in das dunkle Gotteshaus getragen.
Dabei erklingt in mehreren Stationen das "Lumen Christi": Von dem einen Licht - Christus symbolisierend - empfangen alle Gläubigen mit Kerzen Licht, das schließlich
imposant die sakralen Räume erhellt.
Oft schließt sich an das eucharistische Ostermahl ein
gemeinsames Osterfrühstück in benachbarten
Pfarrheimen an.
Speisen mit Ostereiern und Osterlamm-
Kuchen werden geweiht und anschließend von vielen
Gläubigen zurück ins häusliche Heim gebracht.
Osterspaziergänge und -ausflüge in die nahe Umgebung
setzen die Osterfreude auch heuer – hoffentlich bei schönstem
Frühlingswetter - als Abschluss die Osterfeiertage im
Freien fort.
Fazit:
Vom Kreuz zum Licht, vom Leiden über den Tod zur Auferstehung Christi, von der Melancholie zur Empathie - zwischen Pessimismus und Optimismus, zwischen Fasten, Verzicht und Überfluss - viele Gegensätze werden auf dem symbolischen Weg nach Ostern deutlich - sie stehen auch sinnbildlich für die Höhen und Tiefen, für die Entbehrungen und die Fülle im menschlichen Leben.
Roland Schönmüller
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.