Große Kunst auf kleiner Fläche
Gerade einmal eine Fläche von 40 mal 40 Zentimeter brauchen Mosaikkünstler, um ihre Gedanken auszudrücken. Welche erstaunliche thematische Vielfalt dabei zum Vorschein kommt, zeigt noch bis zum 1. Juli 2016 die Ausstellung „Weniger ist mehr“ im Foyer des Landratsamts Miltenberg.
Die 39 Künstlerinnen und Künstler, die sich in der Wanderausstellung der Deutschen Organisation für Mosaikkunst (DOMO) präsentieren, interpretieren das Motto „Weniger ist mehr“ sehr unterschiedlich. Das stellte auch Landrat Jens Marco Scherf fest, als er am Montagabend, 13. Juni 2016, bei der Vernissage die Werke anschaute. „In einigen Bildern findet man weniger Farben, in anderen weniger Form“, erkannte der Landrat, der in vielen Bildern das Motto mit einer kritischen Botschaft verbunden sah – etwa beim Thema Verschwendung. Scherf riet allen Besuchern, sich zunächst mit den Werken zu beschäftigen und erst anschließend die daneben in Schriftform angebrachten Gedanken des Künstlers zu lesen. Beim Betrachten der Ausstellung verfestige sich der Gedanke: „Je weniger wir von etwas haben, umso mehr wissen wir es zu schätzen.“
Die Miltenberger Mosaikkünstlerin Sabine Stellrecht-Schmidt, seit drei Jahren Vorsitzende der Mosaikkünstlervereinigung DOMO, ging näher auf die Organisation ein. Der Verein, dessen Mitglieder mittlerweile aus ganz Europa kommen, habe sich 2008 mit dem Ziel gegründet, die Mosaikkunst wieder ins Rampenlicht zu rücken. Fast alle der bisherigen Wanderausstellungen seien bereits in Miltenberg gezeigt worden – viele davon im Kunstraum. 39 Künstlerinnen und Künstler seien auf unterschiedliche Weise an das Motto „Weniger ist mehr“ herangegangen – von der Umsetzung eines Gedankens bis hin zur Auswahl und Zusammenstellung des Materials. So seien 39 unterschiedliche Werke entstanden, freute sie sich. Für die Organisatorinnen Dagmar Lorenz und Heike Fischer bedeute das Motto der Ausstellung, „inne zu halten, zur Ruhe kommen und loslassen, um den Augenblick bewusst wahr zu nehmen und die Magie der kleinen Dinge und Zeichen wieder wert zu schätzen.“ Zur Ausstellung gebe es auch einen käuflichen Katalog, ergänzte Stellrecht-Schmidt, zudem liege für die Werke eine Preisliste aus.
Die musikalische Umrahmung übernahm das Akustikduo Romanike mit Gitarrist Roman Doubravsky und Sängerin Ulrike Walter. Auch sie trugen bei ihrer Songauswahl dem Ausstellungsthema Rechnung.
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