Jahreshauptversammlung wählte neue Brudermeister
„Fünf-Wunden-Bruderschaft“ Miltenberg auf neuen Grundmauern

Der neu gewählte 1. Brudermeister Günther Vogt (zweiter von rechts), und 2. Brudermeister Martin Winkler (zweiter von links), links in Bild Versammlungsleiter Bürgermeister Bernd Kahlert, ganz rechts: Präses Pater Richard Hessdörfer
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Miltenberg. Nach fast vier Jahrhunderten ihres Bestehens hat sich die Miltenberger Bruderschaft erstmals eine Satzung gegeben. Der amtierende 1. Brudermeister Theo Schäfer stellte bei der Jahreshauptversammlung, die am vergangenen Hochfest „Epiphanie“ im Vinzenz-Saal des Klosters Miltenberg stattfand, die neue Satzung vor. Die Rahmenbedingungen, so der Brudermeister, haben sich in den bald 400 Jahren des Bestehens der Bruderschaft oft geändert. Nur durch ständige Anpassungen konnte die Bruderschaft „überleben“. Doch nun sei der Zeitpunkt gekommen, durch eine Satzung den laufenden Veränderungen gerecht zu werden. Die Mitglieder der Versammlung nahmen die neue Satzung einstimmig an. Zum ersten Brudermeister wählten die Sodalen Günther Vogt, zum zweiten Brudermeister Martin Winkler, jeweils einstimmig.

Die „Fünf-Wunden-Bruderschaft“ Miltenberg ist kein eingetragener Verein (.e.V.) sondern fungiert unter dem Dach der Kirchenstiftung der Pfarrei „St. Jakobus“ Miltenberg als „nicht rechtsfähiger Verein“. Die Wahlen, nunmehr nach der neuen Satzung durchgeführt, erbrachten folgende Ergebnisse: 1. Brudermeister Günther Vogt, 2. Brudermeister Martin Winkler (beide für 1 Jahr), Schatzmeister Christoph Keller, Schriftführer Jörg Amrhein, Archivar Klaus Hench, Beauftragter der Wallfahrt nach Walldürn Herbert Adrian, Beauftragter der Wallfahrt nach Dettelbach Thomas Gerber, Beauftragter der Karfreitags-Prozession Matthias Wimmer, Beisitzer Joachim Bieber - Ludwig Martin Büttner - Alfred Meixner. Rechnungsprüfer Bernhard Setzer. Geborene Mitglieder sind der Vorgänger des ersten Brudermeisters, der jeweilige Pfarrer für die Pfarrgemeinde „St.Jakobus d.Ä. Miltenberg“ und als Präses der Pater des Franziskaner - Ordens, den die Provinzleitung in München bestimmt. Der Zeitraum der Zugehörigkeit (Wahlperiode) für diesen Personenkreis beträgt 3 Jahre.

Traditionsgemäß eröffnete Bürgermeister Bernd Kahlert als Sitzungsleiter die Jahreshauptversammlung. Zuvor fand in der Klosterkirche ein feierliche Andacht statt, in der den verstorbenen Mitgliedern gedacht und Tommy Reißig als neuer Sodale aufgenommen wurde. Dem Bericht des seitherigen Brudermeister Theo Schäfer zufolge, zeichnete sich das abgelaufene Jahr 2023 durch besondere Aktionen aus. So die „Entrümpelung“ der Miltenberger Klosterkirche, die Pfarrer Jan Kölbel angeregt hatte. Zur Überraschung aller tauchte der Sockel einer Rochusfigur auf, wenig später dann auf dem Klosterspeicher die dazugehörige Figur. Insgesamt wurden 13 Figuren auf dem Speicher der Klosterkirche entdeckt und dokumentiert. Nun sollen die Figuren restauriert und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Die Prozessionsfahne der Bruderschaft ist in die Jahre gekommen. Da die Restaurierung dieses wertvollen und traditionsreichen Identifikationssymbols äußerst aufwendig ist, soll eine leichtere Fahne angeschafft werden..

Theo Schäfer bedankte sich bei seinem seitherigen Stellvertreter Günther Vogt und bei Archivar Klaus Hench für deren umfangreichen Unterstützungen. Er dankte dem Präses der Bruderschaft Pater Richard Hessdörfer, der mit seinen Impulsen immer wieder zu den franziskanischen Wurzeln hinführt. Ein weiteres "Dankeschön" richtete er an Stadtpfarrer Jan Körbel, für dessen außergewöhnliches Engagement für Miltenberger Bruderschaft.

Nach dem Finanzbericht durch Schatzmeister Christoph Keller, nach der Entlastung des gesamten Vorstandes durch die Mitglieder der Bruderschaft und dem geistlichen Wort von Pfarrer Kölbel, schloss Bürgermeister Bernd Kahlert mit aktuellen Informationen zur Stadtpolitik die Versammlung.

Bernhard Setzer

Autor:

Bernhard Setzer aus Breitendiel

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