Pfarreigemeinde St. Jakobus feiert ihren Kirchenpatron
Feierlicher Gottesdienst zum Patrozinium des Heiligen Jakobus
„Heil‘ger Jakobus, Begleiter der Pilger auf Erden! Lehr‘ unterscheiden uns, folgen den göttlichen Werten. Führ‘ uns zur Quell, dass wir gereinigt und hell, Brunnen für andere werden.“ Dieses Lied bildete den Auftakt des Gottesdienstes zum Patrozinium St. Jakobus in der Pfarrkirche Miltenberg am Abend des 25.07.2019. Pfarrer Jan Kölbel begrüßte die zahlreichen Gottesdienstbesucher, die zum Fest „ihres“ Kirchenpatrons gekommen waren. Zeitgleich feiere man den 65. Geburtstag der Miltenberger Kirchenglocken („Schilling-Geläute“) sowie den 15. Geburtstag der „Vleugels-Orgel“. In seiner Predigt ging Pfarrer Kölbel auf das bekannteste Erkennungszeichen des Apostels Jakobus, die Pilgermuschel, ein. Mittels dieser Muschel hätten Pilger im Mittelalter auf dem Weg zum Grab des Apostels in Santiago de Compostela Wasser aus Brunnen, Quellen und Bächen geschöpft. Wasser bedeute Leben sowie Lebenskraft. In übertragener Form sei die Muschel zum Sinnbild für fossile Energieträger geworden. Da Energie und Lebenskraft aber begrenzt seien, gelte es, die eigenen Energiespeicher ab und an wieder aufzufüllen. Zeiten der Erholung seien daher unabdingbar. Oft schöpften Menschen ihre Lebenskraft jedoch aus trüben Quellen, wie z.B. einem Hang zu übertriebenem Perfektionismus oder einem mit Verbissenheit betriebenem Hobby. Statt in trüben Quellen, sollten Menschen lieber aus einer reinen Quelle, die immer sprudele, schöpfen. Diese Quelle sei der Heilige Geist. Aus ihr habe der Apostel Jakobus auf seinem Lebens- und Glaubensweg reichlich geschöpft, wie es im Eingangslied heißt. Als einer der engsten Begleiter und Freunde des Herrn habe er unsägliche Gefahren und Strapazen und sogar den Tod auf sich genommen, um das Evangelium zu verkünden. Aus der Quelle des Heiligen Geistes zu schöpfen bedeute, sich aus einer spirituellen Ressource zu bedienen, die uns helfe, wieder neu Kraft zu schöpfen. Das Fest des Heiligen Jakobus lade uns dazu ein, darüber nachzudenken, was unsere persönlichen, spirituellen Ressourcen seien, z.B. der Sonntagsgottesdienst, Gebete, Schriftlesungen, Wallfahrten, Freude an der Schöpfung o.ä. Der Heilige Geist sei jedem von uns in Taufe und Firmung geschenkt – eine Quelle ewiger Lebensfülle, die in uns sprudele. Am Ende des Gottesdienstes dankte Pfarrer Kölbel der Schola Cantorum unter der Leitung von Michael Bailer und Alexander Huhn an der Orgel für die wunderschöne, musikalische Gestaltung und lud zum Verweilen beim Dämmerschoppen vor der Kirche ein.
Nina Reuling
Autor:Nina Reuling aus Miltenberg |
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