"Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch..."
Familiengottesdienst mit neuen geistlichen Liedern gefeiert
„Komm, sag es allen weiter, … Gott selber lädt uns ein.“ Dieser Einladung zum Familiengottesdienst am Sonntag, 26.05.2019, waren neben den Gottesdienstbesuchern, ganz besonders acht Kommunionkinder des Jahres 2019 gefolgt, die an diesem Tag zum ersten Mal als Ministranten dienten. Pfarrer Jan Kölbel begrüßte die Kinder, die in einem gesonderten Gottesdienst in ihren neuen Dienst eingeführt werden. In seiner Predigt äußerte Pfarrer Kölbel, dass den letzten Worten eines bedeutenden Menschen stets besondere Aufmerksamkeit geschenkt werde. Goethes letzte Worte auf dem Sterbebett „Mehr Licht!“ hätten seit fast 200 Jahren immer wieder Anlass zu Spekulationen gegeben, was der Dichterfürst damit hätte sagen wollen. Ob es ihm im Sterbezimmer zu dunkel gewesen sei oder ob er um das Licht der Erkenntnis gebeten hätte, seien zwei der Auslegungsmöglichkeiten. Vielleicht sei er auch in den hessischen Dialekt seiner Kindheit zurückgefallen und hätte klagen wollen: „Mer liescht hier so unbequem“? Letztlich wüsste man es nicht. Jesus hätte seine letzten Worte am Kreuz gesprochen. Sein eigentlicher Abschied von seinen Jüngern hätte jedoch im Abendmahlssaal stattgefunden. Der bekannteste Satz dieser Abschiedsrede Jesu sei „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch.“ Jesus hinterlasse uns Frieden, allerdings nicht den Frieden, den die Welt uns geben würde. Dieser Friede sei ein äußerer Friede, der aus Sicherheit, Wohlstand, einer intakten Umwelt und einer guten Gesundheitsversorgung bestehe. Es sei ein sehr wichtiger Friede. Die Themen soziale Gerechtigkeit, innere und äußere Sicherheit seien auch ganz zentral im Europawahlkampf gewesen. Doch dieser äußere Friede sei nicht ausreichend. Hinzukommen müsse ein innerer Friede aus der Erkenntnis, geliebt und wertvoll zu sein, eine unverlierbare Würde als Gottes geliebtes Kind zu haben. Dieser innere Friede solle als Friede des Herzens auch weitergeschenkt werden. Christen seien dazu aufgerufen, Friedensboten für die Welt zu sein. Es gelte, nicht nur für sich selbst zu leben, sondern andere an diesem Frieden teilhaben zu lassen. Passend zum heutigen Wahltag wurde im Anschluss an das Glaubensbekenntnis das „Gebet für Europa“ als Fürbittgebet gesprochen. Abschließend bedankte sich Pfarrer Kölbel beim Familiengottesdienstteam für die sehr schöne, musikalische Gestaltung mit neuen, geistlichen Liedern und lud zur Teilnahme am Kirchenkaffee ein.
Nina Reuling
Autor:Nina Reuling aus Miltenberg |
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