Glauben: Wallfahrtsgelübde auch 2021 erfüllt
"Eure Wallfahrt hat Zukunft“
Miltenberg. Die in der Überschrift zitierte Aussage machte Pfarrer Josef Treutlein, der seit 2014 als Wallfahrtsseelsorger auf dem Würzburger Käppele tätig ist. Die Miltenberger Wallfahrer, die alljährlich auf dem Weg nach Dettelbach immer auf dem „Käppele“ Station machen, freuten sich sehr über diesen Zuspruch von Pfarrer Treutlein, denn er kommt aus berufenem Munde. Pfarrer Treutlein ist der Initiator des „Fränkischen Marienweges“ und ein ausgesprochener Fachmann für das Wallfahrtwesen. In der Tat, die Miltenberger Dettelbachwallfahrt hat Zukunft. Obwohl auch die diesjährige Wallfahrt, die immer von der „Fünf-Wunden-Bruderschaft Miltenberg“ organisiert wird, nicht konkret geplant wurde, machten sich am ersten Wallfahrtstag unabgesprochen 34 Pilger spontan auf den Weg nach Dettelbach.
Vor genau 390 Jahren, im Jahre 1631, pilgerten die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Miltenberg zum ersten Mal nach Dettelbach. Zuvor hatte die Bürgerschaft ein feierliches Versprechen abgelegt, jährlich eine Wallfahrt zum Gnadenbild der „Schmerzhaften Mutter Gottes“ in Dettelbach zu unternehmen. Seit 1607 wütete damals im Land eine verheerende Pestkrankheit, an der viele Menschen starben. Die Seuche unserer Tage trägt den Namen Corona und bestimmt schon im zweiten Jahr weitgehend das Leben der Menschen. Gerade deshalb war es den Pilgern aus Miltenberg ein besonderes Anliegen, das Wallfahrtsgelübde von 1631 auch in diesem Jahr unter erschwerten Bedingungen einzuhalten.
34 Pilger machten sich am Mittwoch vor dem Fest „Maria Himmelfahrt“ - [15. August], nach dem Segen von Pfarrer Jan Kölbel, um 6.00 Uhr in der Frühe auf den Weg nach Dettelbach. Über Eichenbühl hinauf auf die Neunkirchener Höhe bis nach Bronnbach im Taubertal führte der Weg am ersten Tag. Diese Strecke von Bronnbach nach Höchberg bewältigten 22 Pilger. Schließlich erreichten dann 23 Pilger am dritten Wallfahrtstag die Klosterkirche in Dettelbach mit dem Gnadenaltar „zur schmerzhaften Mutter Gottes im Sand“. Den geltenden Vorschriften entsprechend gingen die Pilger im Abstand, auf das Singen wurde verzichtet. Sieben Musiker und eine kleine Jagdhornbläsergruppe begleiteten die Pilgergruppe von Miltenberg bis nach Dettelbach.
Pfarrer Jan Kölbel zelebrierte den Festgottesdienst und bedankte sich bei der „Fünf-Wunden-Bruderschaft“ Miltenberg. Er erinnerte an die Aussage von Pfarrer Josef Treutlein, der den Miltenbergern beim Besuch des Käppele zugerufen hatte: „Eure Wallfahrt hat Zukunft“.
Alle beigefügten Aufnahmen stammen von Helmut Schwab, Miltenberg.
Bernhard Setzer
Autor:Bernhard Setzer aus Breitendiel |
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