Eurovision Song Contest
ESC 2024: Malmö lädt zu Europas größtem Musikwettbewerb ein

Der Eurovision Song Contest 2024 wird in Schweden ausgetragen. | Foto: ARD
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Die schwedische Stadt Malmö ist vom 7. bis 11. Mai Gastgeber des 68. Eurovision Song Contests. Unter dem Motto "United By Music" singen 37 Acts um die Trophäe. Für Deutschland tritt der noch weitgehend unbekannte Isaak Guderian an. Sein Lied: „Always On The Run“. 

Der Eurovision Song Contest ist ein Mega-Event, auf das sich viele Zuschauer in ganz Europa freuen. Von Pop über Rock bis hin zu Folklore bietet der Wettbewerb eine breite Palette an Musikstilen und Künstlern.1965 wurde er das erste Mal in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ausgestrahlt. Seitdem begeistert der ESC Millionen Fans. Im Laufe der Jahre hat sich der Musikwettbewerb von einem reinen Schlagerfest zu einer der größten Musikshows der Welt entwickelt.

Im Abba-Jubiläumsjahr ist Schweden ESC-Gastgeber

Nachdem Loreen mit "Tattoo" den ESC 2023 in Liverpool gewonnen hat, findet er in diesem Jahr in Schweden statt. Ausgetragen wird das Event wie schon 2013 in der „Malmö Arena“, in die rund 15.500 Menschen passen. Als Gastgeberland feiert Schweden nicht nur den Eurovision Song Contest, sondern auch das 50. Jubiläum des legendären Sieges von Abba im Jahr 1974. Die schwedischen Superstars triumphierten damals in Brighton und bescherten ihrem Heimatland den ersten Sieg beim Eurovision Song Contest.

Marcus und Martinus treten mit "Unforgettable" für Schweden an. | Foto: ARD
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Teilnehmer am Eurovision Song Contest 2024

Die Big-Five-Länder (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien) sowie Schweden als Gastgeberland sind automatisch für das ESC-Finale gesetzt. Alle anderen Länder müssen sich über das Halbfinale qualifizieren. Die endgültige Zusammensetzung im Finale steht nach dem zweiten Halbfinale fest. Dann wird auch die Startreihenfolge bekannt gegeben.

Dieser Act nimmt für Deutschland teil

Am 16. Februar gewann Isaak mit seinem Song "Always On The Run" den Vorentscheid "Eurovision Song Contest - Das deutsche Finale 2024" in Berlin, in dem er sich gegen acht Mitkandidaten durchsetzte. Deutschland liegt aktuell in den Wettquoten zwar weit hinten, doch ein bisschen Hoffnung bleibt. Denn die Jurys, die immerhin die Hälfte der Punkte vergeben, könnte Isaak mit seiner kräftigen und markanten Stimme für sich gewinnen und so wenigstens ein paar Punkte einheimsen.

In "Always On The Run" singt der 28-Jährige Isaak über die Gegensätzlichkeiten im Leben. | Foto: ARD
  • In "Always On The Run" singt der 28-Jährige Isaak über die Gegensätzlichkeiten im Leben.
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Diese Länder bleiben vom ESC ausgeschlossen

Auch in diesem Jahr fehlen beim ESC wieder zwei Länder. Weißrussland wurde bereits 2021 von der European Broadcasting Union suspendiert und ist damit vom Wettbewerb ausgeschlossen. Russland ist ebenfalls seit dem Einmarsch in die Ukraine vom ESC ausgeschlossen. Zudem hat sich der slowakische Sender RTVS aus finanziellen Gründen gegen eine Teilnahme entschieden. Obwohl der neue Sender TV Monaco 2024 startet, wird auch Monaco nicht am Wettbewerb teilnehmen.

Kontroversen um israelischen ESC-Titel

Israel hat mit Eden Golan eine Kandidatin, aber lange keinen Song, denn der ursprünglichen Titel „October Rain“ wurde wegen seiner politischen Botschaft abgelehnt. Der israelische Sender Kan hatte angekündigt, den Text nicht zu ändern, selbst wenn Israel dann nicht am Wettbewerb teilnehmen kann. Nachdem jedoch der israelische Staatspräsident Isaac Herzog eine Änderung des Textes gefordert hatte, wurden die Songs unter Wahrung ihrer künstlerischen Freiheit umgeschrieben.

In diesem Jahr steht der ESC unter dem Motto „United By Music“, eine hochpolitische Botschaft inmitten der aktuellen globalen Ereignisse. | Foto: ARD
  • In diesem Jahr steht der ESC unter dem Motto „United By Music“, eine hochpolitische Botschaft inmitten der aktuellen globalen Ereignisse.
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Neue Votingregeln bleiben weiter bestehen

2023 wurden neue Abstimmungsregeln eingeführt, die weiterhin gelten: Auch Zuschauer, die nicht aus einem der ESC-Länder kommen, dürfen abstimmen. Sie können bei einer kostenpflichtigen Hotline anrufen und ihren Favoriten nennen. Die Ergebnisse werden dann mit den anderen Stimmen zusammengezählt. Eine Jury gibt es nicht mehr, allein das Telefonvoting entscheidet über den Einzug ins Finale. Aus jedem Halbfinale kommen 10 Acts ins Finale.

Vorfreude steigern mit dem ESC-Orakel

Vor dem ESC gehören Prognosen, Favoriten-Votings und Wetten bei den Buchmachern einfach dazu. Als Hauptfavorit gilt derzeit Nemo. Doch mit einer überzeugenden Show könnten auch andere Teilnehmer den Eurovision Song Contest 2024 für sich entscheiden.

Alyona Alyona & Jerry Heil singen "Teresa & Maria" für die Ukraine. Der Elektrofolk-Rapsong wird bereits für einen der vorderen Plätze gehandelt. | Foto: ARD
  • Alyona Alyona & Jerry Heil singen "Teresa & Maria" für die Ukraine. Der Elektrofolk-Rapsong wird bereits für einen der vorderen Plätze gehandelt.
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Alle ESC-Termine im Überblick

• Erstes Halbfinale: 7. Mai 2024, 21 Uhr
• Zweites Halbfinale: 9. Mai 2024, 21 Uhr
• Finale: 11. Mai 2024, 21 Uhr

Online-Stream: Wer die Halbfinalshows via Livestream mitverfolgen möchte, kann dies unter https://www.eurovision.de/index.html und auch in der ARD-Mediathek tun. Hier wird am Samstagabend auch das Finale gezeigt.

TV-Übertragung: Das ESC Finale ist am Samstag, 11. Mai live und in voller Länge im TV in der ARD zu sehen.

Wer sich im Vorfeld schon einmal einstimmen möchte, auf der offiziellen Webseite gibt es alles an Informationen rund um den ESC (z. B. Podcasts, Videos und die aktuellsten News).

Stimmen zum ESC 2024

Bastian (18), Klingenberg-Trennfurt
„Wahrscheinlich bin ich einer der wenigen jungen Erwachsenen, die ein solche Kult-Sendung überhaupt vom Anfang bis zum Finale verfolgen. Meine Freunde hätten wahrscheinlich gar nicht die Zeit, stundenlang die Beiträge zu verfolgen. Sie sind lieber in der Disco oder auf einer Party.
Mir gefallen die Musikstücke aus Deutschland und anderen Ländern. Sie sind im Allgemeinen Ausdruck aktueller Musikrichtungen. Sie gehen meist inhaltlich auf Probleme unserer Zeit ein und die gesamte Performance erscheint effektvoll, technisch ausgereift und muss in der Kürze der Präsentation überzeugen.
Der Wettbewerb konzentriert sich auf Europa und seine Randgebiete; er verrät viele ländertypische Besonderheiten, Eigenarten und die Mentalitäten. Der Wettbewerbs-Sieger bzw. die Gewinnerin wird von der Mehrheit entschieden. Das ist gut so!“ (Interview: Roland Schönmüller)

Katarzyna (40), Erlenbach am Main
„Ich werde den Eurovision Song Contest zu Hause mit meiner 11-jährigen Tochter ansehen. Zusammen mit unseren Freunden aus Polen kommentieren wir das Event auf Facebook. Den ESC kenne ich schon seit meiner Kindheit, damals habe ich ihn mit meinem Vater geschaut. Meine Tochter und ich sehen uns auch den Junior ESC an.
Die deutsche Vertretung unterstütze ich schon seit mehreren Jahren. Dieses Jahr hat Deutschland endlich einen guten Kandidaten und ich denke, er hat eine Chance, ganz weit nach oben zu kommen. Das Lied ist eingängig und Isaac hat eine starke Stimme. Vor zwei Jahren tat mir Malik Harris so leid. Ein sehr talentierter Künstler, aber das war nicht das, was zum ESC passte.
Ich hoffe, dass dieses Jahr besser wird als in den letzten Jahren.“ (Interview: Katja Bergmann)

Erika (42), Collenberg
„Ich freue mich schon auf den diesjährigen ESC im Mai. Warum? Ich bewundere den Einfallsreichtum der Komponisten und Songwritrer sowie den Mut der meist jungen Akteure. Die Beiträge dürfen sich nicht wiederholen oder an bereits Bekanntes anlehnen. Also ist viel Überraschendes im Spiel - das fasziniert mich und lässt mich bis zur Prämierung durchhalten!“ (Interview: Roland Schönmüller)

Gerda (65), Miltenberg
„Wenn nichts Interessanteres im Fernsehen läuft, bin als Zuschauerin voll dabei und registriere erneut und wieder einmal kritisch den European Song Contest. Wie ein roter Faden zeigt sich seit Jahren trotz neuer Beiträge immer wieder das Gleiche: Show-Effekte mit Licht, Farbenspiel und modischer Verkleidung verdrängen die eigentlichen Gesangsleistungen und musikalischen Darbietungen. Bei den Abstimmungen favorisieren Nachbarländer einzelne Beiträge. Das ist auffallend und eigentlich nicht objektiv. Das könnten auch Stimmen sein, die im Ausland wohnen und eigene Landsleute unterstützen.
Mein Fazit: Den ESC sollte man dennoch nicht verpassen: erstens darf man sich wieder einmal seine eigene Meinung bilden, zweitens kann man mitreden und drittens sind die einzelnen Länder-Beiträge auch ein Qualitätsurteil voran gegangener kreativer Prozesse und Auswahl-Entscheidungen“. (Interview: Roland Schönmüller)

Autor:

Katja Bergmann aus Niedernberg

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