Bildergalerie und Essay.
Ende einer Ära: Adé Kloster Engelberg!
Das Franziskanerkloster auf dem Engelberg wird aufgehoben!
Aber: Fortführung der Gastronomie der Franziskaner Klosterbetriebe!
Großheubach, Landkreis Miltenberg. Es gibt eine gute und eine weniger gute Nachricht: Wer den Engelberg unweit der Kreisstadt besuchen möchte, kann sich auch weiterhin nach der stillen Einkehr in der altehrwürdigen Klosterkirche in der Gaststätte nebenan einfinden.
Aber zum 31. Juli 2024 werden Wanderer, Wallfahrer und Pilger der bekannten Gnadenstätte am Untermain keine Franziskaner mehr zum vertrauten Gespräch, zur traditionellen Beichte und zum festlichen Gottesdienst vorfinden.
Was sind die Gründe ?
Die Deutsche Franziskanerprovinz mit Sitz in München wird zum Beginn des Sommer-Ferienmonats August 2024 ihre Ordensniederlassung auf dem Engelberg in Großheubach im Landkreis Miltenberg aufheben.
Die beiden derzeit dort noch wirkenden Franziskaner werden in andere Gemeinschaften der Ordensprovinz umziehen.
Dennoch wird die Gastronomie der Franziskaner Klosterbetriebe auf dem Engelberg fortgeführt.
Hintergrund dieser Entscheidung der Provinzleitung sei der fehlende Ordensnachwuchs, durch den es zunehmend schwerer falle, die derzeit 26 Niederlassungen der Franziskaner in Deutschland angemessen personell zu besetzen - heißt es aus München.
Schon 2019 war in einem ordensinternen Beschluss eine Priorisierung der noch vorhandenen Standorte der deutschen Ordensprovinz vorgenommen und entschieden worden.
Die Niederlassung des Franziskanerordens auf dem Engelberg wird es also in Zukunft nicht mehr geben.
Der Würzburger Bischof Dr. Franz Jung äußerte sich sehr dankbar für das Wirken der Franziskaner seit nahezu 200 Jahren am Engelberg.
Gleichzeitig bedauerte er, dass mit dem Weggang der Franziskaner eine jahrhundertelange franziskanische Tradition auf dem Engelberg zu Ende gehe.
Die Franziskaner hätten die Wallfahrtsseelsorge am Engelberg geprägt und wichtige Impulse mit ihrem Dienst in der Seelsorge gesetzt.
Das Bistum Würzburg möchte jetzt klären, wie die Seelsorge für die Wallfahrer ab Herbst 2024 am Engelberg geregelt wird.
„Wir setzen uns das Ziel, wieder eine Ordensgemeinschaft für den Engelberg zu finden“, betonte ergänzend Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran.
Historischer Hintergrund:
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wirken die Franziskaner auf dem Engelberg und betreuen vor allem zahlreiche Wallfahrer, die bisher auf ihrem Pilger-Weg nach Walldürn hier in der Klosterkirche oberhalb von Großheubach Station machen, beten und eine Verschnaufpause in der beliebten Gaststätte und Schänke einlegten.
Vor den Franziskanern waren von 1630 bis zur Säkularisation (1803) die Kapuziner auf dem Engelberg als Seelsorger tätig.
Auf dem idyllisch gelegenen Engelberg, dem südlichsten Ausläufer des Spessarts, liegt schon von weitem sichtbar die schöne Klosteranlage.
Von der Marktgemeinde Großheubach aus führen 612 steinerne Stufen, die sogenannten „Engelsstaffeln“, hinauf zum Gotteshaus, das unter der Schirmherrschaft und dem Schutz des Erzengels Michael steht.
Das Franziskanerkloster Engelberg war und ist bis dato ein Ort der Einkehr und des Gebetes, aber auch ein Ort der Gastfreundschaft und der Begegnung. Taufen, Hochzeiten und Jubiläen wurden hier gefeiert.
Im Anschluss an die Säkularisation (1803) übernahmen 1828 die Franziskaner der Bayerischen Provinz auf Anordnung König Ludwigs I. Kloster und Wallfahrtsseelsorge auf dem Engelberg. Nutzung
Eine fast 200- jährige Franziskaner-Tradition geht allmählich zu Ende. Der Landkreis Miltenberg und die Region rundum am Untermain sind
in wenigen Monaten um einen außergewöhnlichen Anziehungs- und betreuten Glaubensmittelpunkt ärmer. Bleibt die Hoffnung auf sinnvolle Nutzung der Klosters!
Text und Fotos: Roland Schönmüller
Weitere Bilder und Infos folgen!
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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