AELF Karlstadt
„Eine super Messe und Landwirtschaft zum Anfassen!“ | Interview mit Eberhard Heider vom AELF Karlstadt
Eberhard Heider ist Fachberater für tierische Erzeugung am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt. Seit sieben Jahren organisiert der Mönchberger den Ausstellungsbeitrag des Bereichs Landwirtschaft auf der Michaelismesse in Miltenberg. Im Gespräch mit der Pressestelle des AELF erklärt er, weshalb es wichtig ist, dass sich regionale landwirtschaftliche Betriebe auf der „Michelsmess“ präsentieren, welche Vorteile Direktvermarktung bietet und wieso Verbraucherinnen und Verbraucher die Höfe in ihrer Region kennenlernen sollten.
Herr Heider, lassen Sie uns zunächst einmal über die zurückliegende Michaelismesse sprechen. Was wurde am Stand der Landwirtschaftsverwaltung ausgestellt und welcher Beitrag war Ihr persönliches Highlight?
Wie in jedem Jahr hatten wir auch in diesem Jahr wieder täglich wechselnde Ausstellerinnen und Aussteller. Landwirtschaftliche Betriebe aus der Region haben über die Landwirtschaft und ihre Höfe informiert und hatten natürlich auch eine breite Auswahl ihrer Produkte dabei. Kartoffeln, Käse, Milcherzeugnisse, Äpfel, Honig, Beerenobst und was sie sonst noch so im Angebot haben. Mein persönliches Highlight war in diesem Jahr der Beitrag des Kastanienhofes Ludwig aus Klingenberg. Der Stand war großartig dekoriert und an einem Glücksrad konnten die Besucherinnen und Besucher kleine und große Gewinne abstauben. Nebenbei konnten sie sich über den landwirtschaftlichen Betrieb informieren und einige Produkte kosten.
Was gab es denn zu probieren und welchen Vorteil bieten regionale Produkte?
Der Kastanienhof ist ein Obstbaubetrieb. Am Stand gab es Äpfel, Birnen, Zwetschgen und verschiedene Marmeladen und Gelees. Regionale Produkte kommen, wie der Name schon sagt, aus der Region. Das Obst wird im Landkreis Miltenberg angebaut. Bei Käseprodukten stehen die Kühe, Schafe und Ziegen auf den Weiden rund um die Betriebe. Kartoffeln werden am Acker nebenan angebaut. Durch die kurzen Wege ist die Ware immer frisch. Die Betriebe liefern was auf unseren Böden wächst oder bei uns hergestellt wird. Das ist wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll, weil die Äpfel nicht aus Neuseeland, die Butter nicht aus Irland und die Blaubeeren nicht aus Chile zu uns gebracht werden müssen.
Wieso werden regionale Produkte dann nicht häufiger konsumiert?
Viele Verbraucher wissen gar nicht, dass es regionale Produkte in ihrer Nähe gibt. Deshalb beteiligen wir uns als Landwirtschaftsverwaltung an der Michaelismesse und organisieren die Regionale Straße auf dem Bartholomäusmarkt. Es geht darum, die Landwirtschaft in die Mitte der Gesellschaft zu bringen und aufzuzeigen, wie wichtig die Urproduktion bei uns vor Ort ist. Außerdem wollen wir die Betriebe bekannt machen und Bürgerinnen und Bürger motivieren sich auf den Höfen selbst ein Bild davon zu machen, wo und wie ihre Lebensmittel hergestellt werden. Am besten sollen die Leute direkt auf die Höfe gehen, sich die Höfe anschauen und die Landwirtinnen und Landwirte kennenlernen.
Und wie kommen Verbraucherinnen und Verbraucher an die Infos, wo es direktvermarktende Betriebe gibt?
Auf der Internetseite „Regionales Bayern“ sind viele Höfe gelistet. Da reicht dann schon die Eingabe der Postleitzahl aus, um zu erfahren, welche Betriebe in der Region ihre Produkte auf den Höfen anbieten. Außerdem können sie beim AELF die Infos nachfragen.
Was können landwirtschaftliche Betriebe selbst tun, um ihren Bekanntheitsgrad zu stärken?
Die Betriebe sollten sich in jedem Fall unter „Regionales Bayern“ listen lassen, um eine bessere Außenwirkung zu erzielen. Unsere Landwirte haben mit ihren Betrieben und der Produktion rund um die Uhr zu tun. Deshalb kommt die Werbung häufig zu kurz. Auch die Vernetzungen der Betriebe untereinander sind wichtig. Naja, und Hoffeste und Hofaktivitäten erhöhen auch den Bekanntheitsgrad. Die sind allerdings aufwendig und dafür reicht die Zeit meist nicht aus. Der Luisenhof in Mönchberg zum Beispiel, veranstaltet in jedem Jahr einen Weihnachtsbaumverkauf mit Glühwein und Bratwurst. Wer einen Weihnachtsbaum kaufen will, kann dann gleich auch den Hofladen kennenlernen und sich dort eindecken.
Welche Projekte stehen bei Ihnen als nächstes an?
In diesem Jahr ist nicht mehr viel geplant. Im nächsten Frühjahr möchte ich unsere bewährte Schlemmerreise oder die diesjährige Schlemmerwanderung wiederholen. Vielleicht erkunden wir auch die Betriebe mit dem E-Bike. Das hatten wir bislang noch nicht. Allerdings muss ich bis dahin noch etwas trainieren.
Autor:AELF Karlstadt aus Miltenberg |
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