"Droben stehet die Kapelle ...": Sehr gut besuchte 100-Jahr-Jubiläumsfeier der Monbrunner Kapelle
Impressionen vom Sonntag, dem 14. August 2016.
Ludwig Uhland, der bekannte deutsche Dichter, hätte seine Freude daran gehabt, das Fest der Monbrunner am Vortag des katholischen Feiertages Mariä Himmelfahrt zu besuchen.
In seinem Gedicht - siehe Anhang - beschreibt er den persönlichen und besonderen Bezug zu einem kleinen Gotteshaus in seiner schwäbischen Heimat.
Ein außergewöhnliches Fest feierte man im Miltenberger Höhenstadtteil Monbrunn am vergangenen Samstag:
die dortige Kapelle wurde mitten in den Kriegswirren des Ersten Weltkrieges im Jahr 1916, also vor 100 Jahren, errichtet.
Über die Beweggründe des Baus dieses religiösen Kleinodes kann man nur spekulieren.
Hofften Initiatoren und Erbauer der Kapelle auf ein Ende des Weltkrieges und auf die gute Heimkehr ihrer Söhne von der Ost- oder Westfront?
War es ein längst gehegter Wunsch der Monbrunner, ein eigenes kleines Gotteshaus zu besitzen?
Auch heute wird die Kapelle für besondere kirchliche Feiern im Jahres- oder Lebenslauf genutzt.
Sie steht am Ortseingang des schmucken Ortes, exponiert, gut gepflegt, von Wiesen und Wald umgeben.
Ein Bildstock aus dem 18. Jahrhundert sowie zwei neuzeitliche Bäumchen verschönern das Ambiente um das kleine Gotteshaus.
Viel Mühe haben sich die Organisatoren aus Monbrunn, Wenschdorf und Umgebung gemacht und zum besonderen Gelingen des Kapellenfestes beigetragen.
Ein Gottesdienst, der obligatorische Frühschoppen mit der Odenwälder Trachtenkapelle Wenschdorf-Monbrunn, Kinderbelustigungen, ein Theaterstück sowie ein spätnachmittäglicher Auftritt der Bürgermeister-Band umrahmten die Feierlichkeiten.
Selbst Petrus hatte ein Einsehen und präsentierte bestes sommerlich-sonniges Bilderbuchwetter.
Fazit:
Auch wenn das Fest inzwischen schon vorbei ist, sind Monbrunn, seine Jubiläumskapelle und die Umgebung einen Besuch wert!
Weitere BIlder und Informationen folgen!
ANHANG:
Die Kapelle
Droben stehet die Kapelle,
Schauet still ins Tal hinab.
Drunten singt bei Wies' und Quelle
Froh und hell der Hirtenknab.
Traurig tönt das Glöcklein nieder,
Schauerlich der Leichenchor;
Stille sind die frohen Lieder,
Und der Knabe lauscht empor.
Droben bringt man sie zu Grabe,
Die sich freuten in dem Tal;
Hirtenknabe, Hirtenknabe!
Dir singt man dort auch einmal.
Ludwig Uhland
(1787 - 1862), deutscher Lyriker und Germanist, Mitglied des Paulsparlaments
Quelle:
Geschrieben im September 1805,
nach einem Spaziergang mit Freunden von Tübingen nach Wurmlingen
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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