Wallfahren ist Katholische Tradition
Dettelbach - Ziel der Miltenberger Gläubigen

Die Miltenberger Wallfahrer auf der "Alten Mainbrücke" in Würzburg | Foto: Helmut Schwab
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  • Die Miltenberger Wallfahrer auf der "Alten Mainbrücke" in Würzburg
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Schritt für Schritt, mehr bei sich selbst ankommen und fernab von allen Verpflichtungen, zurück zum Wesentlichen finden – Pilgerwanderungen und Wallfahrten liegen nicht erst in der heutigen Zeit im Trend. Miltenberg hat eine lange Pilgertradition.

Nach der im Jahre 1631 durch den Miltenberger Magistrat gelobte Dettelbachwallfahrt, nach zeitweisen Unterbrechungen in den bald 400 Jahren bis heute, waren Pilger aus Miltenberg und Umgebung 2004 erstmals wieder zu Fuß aufgebrochen, um zur Wallfahrtskirche „Maria im Sand“ in Dettelbach zu gehen. Die "Fünf-Wunden Bruderschaft Miltenberg" plant, organisiert und führt die Wallfahrten durch, wie auch wieder in diesem Jahr. So startete am 12. August, jetzt zum 20. Mal neuer Zeitrechnung, mit dem Motto „Da zieh'n auch wir, Maria mild, zu deinem Heiligen Gnadenbild“ die Miltenberger Gruppe nach Dettelbach.  Pfarrer Jan Kölbel hatte die geistliche Leitung übernommen und war die gesamte Strecke mitgelaufen.

Die erste Etappe bis zum Kloster Bronnbach nahmen 53 Pilger unter die Füße. Ihre Leidensfähigkeit wurde mehrmals durch Regengüsse und ein schweres Gewitter in Dörlesberg auf die Probe gestellt. Die zweite Strecke bis Höchberg zehrte durch ihre Länge und die schwierigen Feld-und Waldwege an den Kräften. Am dritten Tag führte der Weg an zahlreichen markanten Stationen in der Stadt Würzburg vorbei. Die Morgenmesse zelebrierte Pfarrer Kölbel auf dem „Käppele“. Von dort sandte eine fünfköpfige Gruppe der Jagdhornbläser Miltenberg einen musikalischen Gruß in die erwachende Stadt Würzburg

Es ist zur Tradition geworden, dass die Pilgergruppe in Würzburg eine Kirche oder Kapelle zu einer kurzen Andacht besucht. In den 20 Jahren ist es gelungen, in jedem Jahr in eine andere Andachtsstätte zu gehen. Heuer machte man in der historischen Kapelle des Bürgerspitals Station. Frau Doris Jäger – Herleth erläuterte anschaulich die Gründung, die Organisation und die Geschichte des Spitals. Die Jagdhornbläser statteten einen musikalischen Dankesgruß ab. Dann führte der Weg über das ehemalige Gelände der Landesgartenschau nach Rottendorf. Nach der Rast am dortigen „Käppele“ gingen die Pilger auf den letzten Kilometern nach Dettelbach. Dort begrüßte sie ein ehemaliger Miltenberger Kaplan, Pfarrer Nikolaus Kehl.

Beim gemeinsamen Abendessen gab Altbürgermeister Joachim Bieber einen Rückblick auf die 20 Jahre Fußwallfahrt. Er erinnerte an die Suche nach dem richtigen Weg durch Klaus Hench und Peter Walter und an die beteiligten Geistlichen, darunter der damalige Stadtpfarrer und jetzige Weihbischof, Ulrich Boom, und drei Patres des Franziskanerprovinz. Er erwähnte die Organisatoren Bernhard Setzer, Ludwig Martin Büttner, Alfred Meixner und Thomas Gerber. Mit Stolz verwies er darauf, dass Blasmusiker von Anfang an jährlich mit ihren Instrumenten auf der gesamten Wegstrecke die Wallfahrt begleitet haben. Klaus Hench schilderte die Umsetzung der Idee der Fusswallfahrt von Bernhard Istel und die zwei Jahre währende Vorbereitung bis zum Start im Jahre 2004.

Joachim Bieber und Bernhard Setzer

Autor:

Bernhard Setzer aus Breitendiel

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