Bildergalerie und Essay
Der Winter zwischen Lust und Last, Freud' und Frust, Frost und Frühling

Junge Schneemänner in Altenbuch im Spessart
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„Der nächste Winter kommt bestimmt …!“

„Wann kommt endlich Schnee? Wir wollen rodeln oder Ski fahren!“ - so hört man manche Kinder und Jugendliche, aber auch Eltern und Erwachsene jetzt in den bald zu Ende gehenden Weihnachts- und Winterferien klagen.

Nach Dreikönig, dem Fest der Erscheinung des Herrn (6. Januar), ist wieder Schul-Start und
Endspurt: wichtige Kurzarbeiten und Schulaufgaben werden vor der Ausgabe des Zwischenzeugnisses geschrieben, Referate müssen vorbereitet und gehalten werden. Reduzierte Freizeit ist dann die Folge.

Von wegen Winter-Ferien

Passé ist die unterrichtsfreie Zeit mit Ausschlafen, Ausruhen, Bequemlichkeit auf der Coach und Unterhaltung vor dem Fernseher, PC oder Handy.

Manche Familien machen Skiurlaub in den Alpenländern und werden entschädigt mit dortiger „weißer Pracht“, kurzweiligen Wintersport-Möglichkeiten.

Zuhause, „vor der Haustüre“, fehlt eben jetzt die Möglichkeit zum Aufenthalt in Eis und Schnee und an erfrischender Winterluft.

Eissport gibt es jetzt inHallen oder auf gefrorenen Freiflächen in der weiteren Umgebung an - so in Aschaffenburg oder Würzburg - mit Musik sogar, damit mit den eigenen oder geliehenen Kufen leichter voran kommt.

Kommt der Winter mit Eis und Schnee noch oder ist an allem der Klimawandel schuld?

Glaubt man alten Bauernregeln, dann bietet die Zeit zwischen Januar und März doch noch Gelegenheit, die ersehnte „weiße Pracht“ zu genießen.

Für die Autofahrer und sonstigen Verkehrsteilnehmer sind Frost, Glatteis und Schnee alles andere als ein Vergnügen.

Egal, ob jung oder alt, viele angenehme und leidliche Erfahrungen sind mit der kalten Jahreszeit verbunden und bleiben in nachhaltiger Erinnerung.

Resistent gegen Kälte

Winter - ist für viele Zeitgenossen die Abwesenheit von Licht und Wärme, von Blüten und Blättern, von vielen Vögeln und anderen Lebewesen, die sich in ihre Verstecke oder in andere, südlichere Gefilde zurückgezogen haben. Nur einige einsame Krähen und Spechte halten die Stellung und überdauern resistent die Kälte.

Winterwetter lässt sich aber nicht nur mit einer verminderten Sonnenintensität erklären, sondern mit Luftbewegungen in großer Höhe.

Unberechenbarer Klimawandel

Der Verlauf der Jahreszeiten hat sich - so die Fachleute - durch den Klimawandel verschoben., ist unberechenbarer geworden.

Winter werden kürzer, Vegetationsperioden verlängern sich, in Deutschland in den letzten Jahrzehnten schon um vierzehn Tage.

Die jetzige kalte Jahreszeit ist mit Temperaturanstiegen und viel Nässe verbunden. Tiere und Pflanzen sind für „traditionelle Winter“ getaktet.

Rückkehrende Zugvögeln fehlt heute vielerorts das Futter für ihre Brut und den früh blühenden Pflanzen mangelt es an bestäubenden Insekten.

Landwirte fürchten den mit mit Minustemperaturen verspäteten oder zurückkommenden Winter sowie Frostschäden bei ihren ausgesäten Produkten wie Sommergerste, Hafer und Zuckerrüben.

Mehr Licht und weniger Wärme

Die Redensart „Wenn die Tage langen, kommt der Winter erst gegangen“ beschreibt das Phänomen, dass die Tage während der Monate Januar und Februar zwar länger werden und die von der Sonne geschickte Energie relativ zunimmt, es aber die kältesten Monate sind, weil nun bei Nord- und Ostwind unter dem Einfluss der Polarnächte ausgekühlte Luftmassen aus Nordskandinavien und Sibirien nach Mitteleuropa vorstoßen.

Das ist eigentlich ein scheinbarer Widerspruch, über das sich unsere Altvorderen auch schon den Kopf zerbrochen haben.

Im jetzigen Januar dürfte es dennoch richtig kalt werden, aber die Tage sind sichtbar schon wieder länger.

Ersehntes Frühlingserwachen

Im kommenden Februar könnte der Winter dann zu einer gewissen Gewohnheit werden  -  verbunden mit Verdruss-Gefühlen über die kalte Jahreszeit.

Wenn sich schließlich der Frühling allmählich durch Europa nach Norden bewegt und gleichzeitig den Winter zurückweist, legt er täglich rund vierzig Kilometer zurück. Auf die Minute umgerechnet sind das 28 Meter.

Im südlichen Portugal setzt der Frühling bereits Ende Februar ein, drei Monate später erreicht er nach 3600 Kilometern Finnland.

Schnee schmilzt, Eisflächen tauen, wirbelnder Wind bringt Wärme mit und der Regen riecht nach Frühling.

Konzentration auf Wesentliches

In Estland spricht man von der „fünften Jahreszeit“ , wenn das Eiswasser taut. Wir - in Deutschland - verbinden mit der kalten Saison eher die närrischen Tage, den Fasching und Karneval!

Die Wintermonate laden uns dazu ein, inne zu halten und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Der Winter zeigt uns Grenzen auf und offenbart auch unsere Schutzbedürftigkeit - zwar nicht wie früher als existenzielle Herausforderung, sondern dass es zur sommerlichen Überfülle eine Gegenwelt und ein Gegengewicht geben kann und gibt.

Schneearme Winter hat es einzeln oder als Folge schon immer wieder gegeben. So heißt es in einer Beschreibung: „Das Wetter in diesem Winter ist kurios. Es ist gar nicht kalt, die Wege sind trocken und Fliegen summen herum. Die Rosenbüsche sind voller Blätter. So etwas hat es hier noch nicht gegeben.“ Das schrieb Samuel Pepe in sein Tagebuch am 21. Januar 1661.

War es bloß ein Zufall? Die letzten Sätze über den Winter sind anscheinend noch nicht geschrieben.

Weitere Bilder und Informationen folgen!

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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