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Der Rosenmontag gilt als heimlicher Feiertag für das närrische Volk.

Tausende von Jecken, Narren und Faschings- Touristen säumen die Routen der Umzüge und feiern - auch selbst bei schlechtem Wetter.
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  • Tausende von Jecken, Narren und Faschings- Touristen säumen die Routen der Umzüge und feiern - auch selbst bei schlechtem Wetter.
  • hochgeladen von Roland Schönmüller

Rosenmontag 2023.
Heuer ist der 20. Februar für viele Narren wieder ein willkommener Grund zum Feiern
Der Rosenmontag gilt als heimlicher Feiertag für das närrische Volk
Vor genau 200 Jahren - im Jahr 1823 wurde der Karneval in Köln verändert und reformiert.

Frage 1: Ist der Rosenmontag eigentlich ein offizieller Feiertag?

In den rheinischen Karnevals-Hochburgen - wie Köln, Düsseldorf und Mainz - könnte man das tatsächlich annehmen.

Denn dieser „närrische Feiertag“ gilt dort als das absolute „Highlight“ des närrischen Treibens.

In den bekannten, berühmten Karnevals-Städten sind die Rosenmontagszüge Tradition.

Hier werden wieder Hunderttausende von Jecken erwartet, die am Straßenrand staunen, jubeln, schunkeln und auf "Kamelle-Jagd" gehen.

Wer aber am Rosenmontag im Rheinland versucht, jemanden in einer Behörde zu erreichen, dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit Pech haben.

Ein Recht auf diesen besonderen und freien Tag haben die Narren allerdings nicht - der Rosenmontag ist in Deutschland wie der Faschingsdienstag kein gesetzlicher Feiertag.

Frage 2: Wie lässt sich der Name „Rosenmontag“ erklären?

Mit dem Begriff „Rosenmontag“ sind verschiedene verschiedene Assoziationen und Interpretationen verbunden.

Die wahrscheinlichste Namensdeutung stammt von den Sprachwissenschaftlern.

Das Wort „rosen“ soll im eigentlichen Sinne nichts mit floralen Dingen, etwa mit Blumen zu tun haben. Rosen bedeutete bei unseren Altvorderen so viel wie rasend, tobend, ausgelassen oder fröhlich.

Am Rosenmontag war und ist man fröhlich, ausgelassen und feierte. So ist es nicht verwunderlich, dass das Deutsche Wörterbuch der Gebrüder Grimm den Begriff vom mittelhochdeutschen Ausdruck „rasenden Montag“ ableitete.

Eine andere Überlieferung verweist auf den Namen des vorangehenden Tages, welcher in der römisch-katholischen Kirche auch als „Rosensonntag“ tituliert gewesen war.

Seit dem Mittelalter überreichte an diesem Tag der jeweilige Papst eine goldene Rose an eine wichtige Person - als Auszeichnung für seine Verdienste.

Frage 3: Welcher besondere Sinn steckt hinter dem Rosenmontag?

Ein öffentlich organisierter Karneval entwickelte sich im 19. Jahrhundert: In den Städten bildete sich ein selbstbewusstes Bürgertum.

Außerdem entfalteten sich demokratischen Kräfte, die sich gegen die damalige Obrigkeit stellten, politische Emanzipation anstrebten und vielerlei Mitspracherecht forderten.

Der Karneval wurde also zur willkommenen Bühne, um - vor allem die Monarchie und das Militär - zu kritisieren und zu persiflieren.

So bildeten sich bald als Parodie auf die Obrigkeit und das Vereinswesen die Garden und die Fastnachtsvereine mit Präsidium, Protokollanten und Orden.

Stieg dann beim Karneval ein Redner „in die Bütt", jubelte ihm das Narrenvolk ehrenvoll mit speziellen Hochrufen zu.

Die närrischen Rufe „Helau" und "Alaaf" kennt auch heute noch jeder - nicht nur am Rosenmontag - dem gefühlten Feiertag der Narren.

Frage 4: Was darf man am Rosenmontag nicht versäumen?

Wenn es zeitlich und witterungsbedingt möglich ist, gehört der Besuch eines Straßenfaschings oder Rosenmontagszuges in der Region - zum Pflichtprogramm eines jeden Narren.

Am Abend gibt es weitere sehens- und hörenswerte Faschingsveranstaltungen mit Büttenreden, Bällen und Tanzdarbietungen.

Wer nicht so mobil ist, kann passende Live - Fernsehübertragungen verfolgen - vor allem aus den rheinischen Faschings-Hochburgen. Hier erfährt man auch viel von der Tradition der Umzüge.

Frage 5: Was gibt es Interessantes aus der Geschichte des Rosenmontags ?

Vor genau 200 Jahren - im Jahr 1823 wurde der Karneval in Köln verändert und reformiert. Roh und unsanft sollte es beim närrischen Treiben nicht mehr zugehen, forderten viele Bürger der Stadt am Rhein.

Also setzte man sich in einem Weinhaus hinter der romanischen Kirche „St. Ursula“ mit einigen grundsoliden Vertretern der Kölner Oberschicht zusammen und überlegte, wie das rohe Fastnachtstreiben verbessert und „domestiziert“ werden könnte.

Ein gutes, vorbildliches Beispiel war der kultivierte, venezianische Karneval. Deshalb übernahmen die Rheinländer als erstes den Namen und tauften die Fastnacht in Karneval um.

Außerdem dachten sie sich einen romantischen Maskenzug aus. Gesagt, getan - die vorgeschlagenen Ideen wurden Wirklichkeit.

Angeregt wurden die Kölner vielleicht auch von den Triumphzügen der Feldherren und Fürsten früherer Jahrhunderte - beispielsweise aber auch von der jährlichen Fronleichnamsprozession der katholischen Kirche.

So bildete man in der Domstadt für den Faschingszug ein "festordnendes Comité für die Carnevalslustbarkeiten“, das sich schnell als organisatorischer Erfolg erwies.

Heute kann man als Besucher der Rosenmontagsumzüge große und aufwändig gestaltete Wagen und Zugnummern bewundern, die sich aktuellen Themen aus der Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft annehmen.

Tausende von Jecken, Narren und Faschings- Touristen säumen die Routen der Umzüge und feiern - auch selbst bei schlechtem Wetter.

Text und Fotos: Roland Schönmüller

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Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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