Bildergalerie und Essay
Der (Grein-) Berg ruft: Auf den Spuren der Kelten, Römer & Co.

Blick zum Greinberg oberhalb von Miltenberg.
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Wer Ruhe, Romantik und Waldeinsamkeit sucht, aber auch auf geschichtlichen Pfaden bei uns in der Region wandern möchte, der ist südwestlich von Miltenberg auf dem richtigen Weg.

Start ist beispielsweise in Wenschdorf am Fernsehturm.

Den keltischen Ringwall erreicht man nach rund eineinhalb Stunden.

Belohnt wird man durch überraschende Ausblicke auf das Maintal bei Miltenberg und durch die authentische Wall-Anlage: man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Imposant sind die Millionen alten Buntsandstein-Blöcke in Hanglage und die neuzeitlichen Trails für Mountainbikes.

Fazit: Der Greinberg ist eine (erneute) Entdeckung wert für historisch interessierte Spaziergänger, für Radsportler und Naturfreunde.

Exkurs:  Auf Entdeckungsreise  am Greinberg

Viel Holz ist hier geschlagen und zum Teil schon abtransportiert worden: große und kleine Felsblöcke liegen frei auf dem Waldboden. Manche Buntsandsteine und Baumstöcke
sind so stark bemoost, dass man sie nicht voneinander unterscheiden kann.

Liebevoll haben Kinder mit ihren Eltern bei einem Familienausflug am Wegrand Steine übereinander geschichtet: die steinernen „Pyramiden“, „Säulen“ und „Obeliske“ wirken wie kleine, aber sensible Kunstwerke. Selbst die Wildtiere scheinen sie zu meiden.

Schneller als gedacht kommt man zum Ringwall und zu seinen alten, historischen Befestigungen: wenn Steine erzählen könnten ...

Doch die Gegenwart ist um so präsenter: neuzeitliche Wildschweinspuren gibt es allerorten.

Die ehrgeizigen Mountainbiker, die auf dem Weg zu ihren Trails sind, haben leichtes Spiel auf dem geschotterten Weg in der einstigen Römerschanze. Probleme gibt es aber dort, wo die Wildschweine auf den schmalen Pfaden wüteten.

Der Rasen ist aufgeschlitzt. Ans Tageslicht gekommene Steine liegen überall verstreut und es riecht permanent nach Wildschweinen im undurchsichtigen Dickicht. Schnell geht es weiter!

Die verwitterten Informationstafeln am Ringwall und an der Fundstelle des ominösen Teutonensteins müssten erneuert werden und die letztere geschichtliche Anlage sollte besser vor Wildtieren geschützt werden

Wo ist der einstige römische Merkur-Tempel?

Kein Hinweis verrät den einstigen römischen Standort. Vielleicht stand das Händler-Heiligtum an exponierter Stelle, doch da ist gegenwärtig viel Dickicht und großes Durcheinander.

Historischer Hintergrund:

Schon die Menschen der Vor- und Frühgeschichte erkannten die strategische Bedeutung des Engpasses am Mainknie zwischen Odenwald und Spessart und errichteten mächtige Ringwälle auf dem Greinberg (Ringwall Greinberg) oberhalb Miltenbergs und auf dem Bürgstadter Berg (Ringwall Bürgstadter Berg).

Mitte des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts, um 155 n. Chr. schlossen die Römer hier den fast schnurgerade nach Süden verlaufenden „vorderen Limes“ an den Main an.

In der Nähe des heutigen Miltenberg stieß der Limes auf den Main, der ab hier weiter nordwärts eine natürlichen Grenze des Römischen Reiches nach Germanien hin wurde.

Heute befinden sich die Überreste zweier römischer Kastelle zwischen Miltenberg und Kleinheubach (Kastell Miltenberg-Altstadt) sowie zwischen Miltenberg und Bürgstadt (Kastell Miltenberg-Ost).

Der Ringwall Greinberg, auch Römerschanze genannt, gilt als eine abgegangene vorgeschichtliche Ringwallanlage auf etwa 430 m Höhe um den Gipfel des 452 m hohen Greinbergs über dem Maintal. Das sind rund 1200 Meter östlich der Kirche in Breitendiel, einem heutigen Stadtteil von Miltenberg.

Auf dem strategisch günstig über dem Maintal gelegenen Greinberg errichteten die Kelten und  vielleicht schon ihre Vorgänger eine Ringwallanlage von der nur noch ein drei Kilometer langer Wall und Grabenreste erhalten sind. Hier huldigten die Römer dem Gott Merkur.

Eindrucksvolle Funde dazu befinden sich im Museum der Stadt Miltenberg.

Weitere Bilder und Infos folgen!

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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