Die Muttergottes als Vorbild -
Das Wort Gottes hören und befolgen
Zu Beginn der Messfeier anlässlich des Hochfestes „Mariä Aufnahme in den Himmel“ bedankte sich Pfarrvikar Ninh bei den Gläubigen angesichts des gut besuchten Gottesdienstes in der Miltenberger Klosterkirche am 15.08.22. Er freute sich über die vielen Kräuterbüschel und sprach allen, die die Kräuter gesammelt und gebunden hatten, ein herzliches „Vergelt´s Gott“ aus. Mariä Himmelfahrt sei einer der wichtigsten Feiertage unseres Glaubens. Jeder, der auf Gottes Wort höre, wie Maria es getan habe, werde nicht verloren sein. In seiner Predigt ging Pfarrvikar Ninh darauf ein, dass im Leben vieles übersehen werde – sei es am Wegesrand, auf dem Feld oder im engeren Umkreis menschlichen Lebens. Oft solle nur das in den Blick genommen werden, was wirklich wichtig sei. Vor Kurzem sei er bei seinem Bruder, einem Kardiologen, zu einer Vorsorgeuntersuchung gewesen und hoffe, dass dieser nichts übersehen habe. Sein Bruder habe ihm berichtet, dass er von einer Patientin, die nicht so viel Geld habe, gefragt worden sei, ob er einen Kollegen kenne, der eine Behandlung in einem anderen med. Bereich etwas günstiger abrechnen könne. Dies sei auch erfolgt. Die Reaktion seines Kollegen sei gewesen: „Hoffentlich ist diese Patientin es auch wert.“ Manchmal fehlten einem die Worte. Sein Bruder hingegen sage: „Jeder Mensch, jeder Patient ist wertvoll.“ Die Entwicklung, dass nur das, was groß erscheine, wertvoll aussehe und lesenswert sei, beobachte er, Pfarrvikar Ninh, oft im zwischenmenschlichen Bereich, aber auch in politischen und gesellschaftlichen Debatten. Es mangele an der Feinheit im Gespräch und im Austausch. Am heutigen Tag feierten wir Christen den Todestag der Muttergottes. Wir feierten diesen Tag, weil wir auf das Leben Mariens schauten, mit allen zugehörigen Facetten: Die Begegnung mit dem Erzengel Gabriel, Schwangerschaft, Geburt in Betlehem, Flucht nach Ägypten, der kleine Jesus, der drei Tage verschwunden sei, das öffentliche Auftreten Jesu, seine Verhaftung und Folterung, sein Tod am Kreuz, Auferstehung und Himmelfahrt. All dies sei wichtig; ein Leben mit Jesus werde von Gott nicht übersehen. Maria sei nicht schon deshalb selig zu preisen, weil sie Jesu Mutter sei, sondern weil sie das Wort Gottes gehört und es befolgt habe. Alle, die das Wort Gottes hörten und es befolgten, seien die wahren Verwandten Jesu. Die Kräuter, die nun gesegnet würden, gehörten zu den Pflanzen, die von vielen übersehen würden und doch seien sie die Grundlage für viele med. Produkte, auch heute. Diese Woche habe er eine Familie kennengelernt, die seit Jahren ihre schwerstkranken Kinder pflege, weil ihre Kinder es ihnen wert seien und Gott ihnen die Kraft dafür gebe. Gott werde den Eltern ihr Handeln vergelten. Selig seien die, denen Familie etwas wert sei. Am Ende des Gottesdienstes segnete Pfarrvikar Ninh die Kräuterbüschel und bedankte sich ganz besonders bei denjenigen, die im Hintergrund zum Gelingen der Messfeier beigetragen hatten und leider oft übersehen würden.
Nina Reuling
Autor:Nina Reuling aus Miltenberg |
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