Bildergalerie und Essay
Das Licht ist seit jeher eine Metapher, in der eine gehörige Portion Hoffnung steckt.

Licht, das ist im biblischen Verständnis mehr als eine Vision. Es bedeutet Leben und Hoffnung. Eine Botschaft, in der Menschen auch heute Geborgenheit finden können - wie in einem Rorate-Gottesdienst am frühen Morgen.
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  • Licht, das ist im biblischen Verständnis mehr als eine Vision. Es bedeutet Leben und Hoffnung. Eine Botschaft, in der Menschen auch heute Geborgenheit finden können - wie in einem Rorate-Gottesdienst am frühen Morgen.
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Atempausen für die Seele.

Trotz Corona gibt es bei uns Lichter und Zeichen der Hoffnung.

Im lichtarmen Dezember verschlossen unsere Altvorderen Türen und Fenster, um Kälte und bösen Winter-Unholden keinen Einlass zu gebeten.

In der häuslichen Gemeinschaft früherer Großfamilien brannten Kerzen und Docht-Lampen, um in den dunklen Wintertagen den Raum zu erleuchten.

Denn Licht bedeutete Leben. Die Finsternis dagegen wurde mit Unglück, Untergang und Tod gleichgesetzt.

So erstaunt es auch nicht, wenn der Dezember, der dunkelste Monat des Jahres, voll von Sehnsucht nach Licht, Sonne, Wärme und Leben ist.

Im zweiten Jahr der derzeitigen Corona-Pandemie sind viele Menschen auch bei uns dankbar für vielfältige Zeichen und Aktionen der Hilfe, der Hoffnung, der Kommunikation und der Aufhellung ihres tristen Alltags.

Gemeinnützige Schulprojekte

In einigen Schulen beispielsweise werden für Senioren in Altersheimen Weihnachts- und Neujahrskarten gemalt, gebastelt und geschrieben.

„Wir haben schon mehrere Dutzend Stück zusammen!“, freut sich eine Lehrerin, „die Grüße und Wünsche kommen noch vor Weihnachten bei den sicherlich begeisterten Adressaten der älteren Generation an. Den Kindern hat es auch Spaß gemacht, mit eigenen Bildern fremden Menschen eine Freude zu bereiten!“

Eine andere klassenübergreifende Schul-Aktion sammelte im Dezember im Vorjahr Lebensmittel aus den Haushalten der Schülerinnen und Schüler für einen örtlichen Martinsladen. Sie wurden für Interessierte kostengünstig angeboten oder standen sogar kostenlos für besonders Bedürftige bereit.

Eine gemeinnützige Schuh-Sammelaktion gab es 2020 auch in manchen deutschen Gotteshäusern: in Kirchen waren die dafür vorgesehenen Kartons und Sammelbehälter im letzten Advent bald prall gefüllt.

Gelungene Vorschläge für vorweihnachtliche Besinnung.

Im Internet und auch in kirchlichen Institutionen werden auch heuer wieder Faltblätter präsentiert, die gelungene Vorschläge für vorweihnachtliche Besinnung und einen adventlichen Hausgottesdienste bereithalten.

Senioren, Erwachsene, Ehepaare, Alleinstehende, Alleinerziehende sowie Eltern mit Kindern finden hier meditative Ideen. Die Intention ist, ohne zu viel Fernsehen, ohne zeitaufwändige Computerspiele oder ohne mehrstündiger Handy-Nutzung sinnvolle Reflexionen anzustellen und zur Ruhe zu kommen.

Den Nächsten unsere Zuwendung schenken

„Viele Menschen sehnen sich nach Frieden, Freiheit und Trost in ihrem Leben. In jedem Advent wird dieses sehnsuchtsvolle Warten wieder neu zum Thema“ - betont ein hiesiger Geistlicher.

Sein Grundtenor: Den Nächsten sollten wir unter Wahrung der aktuellen Corona-Regeln - besonders in der jetzigen schwierigen Pandemie-Phase unsere Zuwendung schenken, denn das Helfen befreie und wecke die Sehnsucht nach einer hoffnungsvollen, lebendigen, gnadenreichen und froh machenden Weihnachtszeit.

Im Licht der Kerzen

„Lebkuchen, Plätzchen, Dominosteine, Bratwürste, Punsch und Glühwein - das sind derzeit die Zutaten für eine genussvolle Advents- und Weihnachtszeit “, bestätigt eine Gottesdienstbesucherin aus der Region.

Auch in diesem Jahr scheine alles wie immer - und es ist doch ganz anders. Und das liege nicht daran, dass die Märkte, Veranstaltungen und Feiern im Advent und vor Weihnachten
nicht wie gewohnt stattfinden können.

Ein Virus sorgt bekanntlich seit dem Frühjahr 2020 dafür , dass urmenschliche Grundbedürfnisse nach Geborgenheit und Gemeinschaft sichtbare Risse bekommen haben.

Rückzug auf Zeit - ohne Realitätsverlust

Unter Corona-Vorzeichen verliert für viele Menschen das Draußen erst einmal seinen Reiz.

Das Innere wird zum Eigentlichen. Das ist keine Flucht vor der Realität, sondern ein Rückzug auf Zeit und die Möglichkeit, sich besser besinnen und neue Kraft schöpfen zu können.

„Advent und Weihnachten lassen also auch 2021 kaum jemanden unberührt. Mit dieser Zeit und dem Fest verbinden sich viele Erinnerungen, die bis in die Kindheit zurückreichen“, bestätigt eine Religionslehrerin im Landkreis.

Und zuhause?

Da sind die geheimnisvollen Vorbereitungen und die Spannung des Wartens. Der Duft frischer Plätzchen aus dem Backofen erfüllt nicht nur die Küche, er ändert auch die Atmosphäre in jedem Raum. Außerdem: im Lichtschein einer Kerze sinkt der Stress-Pegel aufgewühlter Seelen.

Das Angebot dieser Tage sind die geheimnisvollen Kerzen und Lichter in der Familie, in Kirchen und in der Öffentlichkeit. Kerzen spenden Licht und erhellen Räume, laden zur Erkundung ein und tauchen wie ein Sonnenaufgang unser Landschaft des Lebens in einen neuen Glanz.

Das Licht ist seit jeher eine Metapher, in der eine gehörige Portion Hoffnung steckt.

Wo Licht ist, lässt sich etwas erkennen und erklären.

Vom Dunkel, vom Licht und von der Zukunft spricht zum Beispiel auch der Prophet Jesaja, etwa 700 Jahre vor Christi Geburt - im Alten Testament der Bibel. Er sagt dem Menschen seiner Zeit, wie sie Hoffnung gewinnen können, wie sie durch den Horizont sehen können.

Seine Vorstellung ist verheißungsvoll und optimistisch: „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht“

Licht, das ist im biblischen Verständnis mehr als eine Vision . Es bedeutet Leben und Hoffnung. Eine Botschaft, in der Menschen auch heute Geborgenheit finden können - wie in einem Rorate-Gottesdienst am frühen Morgen.

Bei den Wegen im Dunkeln, bei den Gratwanderungen im Würgegriff der Angst, spenden Kerzen und Lichter Zuversicht, Vertrauen, Hoffnung und Mut.

Text und Fotos: Roland Schönmüller

Weitere Bilder folgen!

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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