Bildergalerie und Essay.
Das dörfliches Sommerleben im Juni war sehr arbeitsintensiv
Heumahd anno dazumal
Der Juni gilt bekanntlich als erster Sommermonat.
Sträucher und Bäume machen in diesen Tagen die größten Triebe.
Die Rosen stehen in voller Blüte und strahlen farbenprächtig sowie nuancenreich.
Die Heuernte oder Heumahd war bei unseren Altvorderen im sechsten Monat in vollem Gang und bei günstiger Witterung in wenigen Tagen abgeschlossen.
Früher zog sich das ländliche Arbeiten und die Heu-Ernte viel länger hin als heute.
Unsere Vorfahren in den landwirtschaftlich geprägten Dörfern in den Mittelgebirgen waren zwischen Sonnenauf- und -untergang nahezu im ständigen Einsatz.
So galt es vor der Mahd die Sensen und Sicheln rechtzeitig zu dengeln und zu schärfen.
Schon ganz früh am Juni-Morgen begann die schwere Arbeit des Mähens.
Ein gewaltiger Fortschritt war im 20. Jahrhundert der Grasmäher, der anfänglich von Zugtieren, später von Traktoren angetrieben wurde: ein echte Erleichterung für die Bauern und Landwirte.
Kündigte sich eine längere Schönwetter-Periode an, war das der Startschuss für die Heuernte. In aller Frühe, wenn das Gras vom Tau noch nass war, fuhren die Bauern mit ihren Grasmähern hinaus auf die zu mähenden Wiesen.
Nach dem Mähen kam am Nachmittag das sogenannte Wenden: per Hand mit dem Holzrechen.
Am Abend ging’s zum Häufeln. Das angehörte Heu wurde von zwei Seiten auf Rangen gerecht und dann mit der Gabel auf Haufen geschichtet. Das Nachrechnen beendete den Arbeitsgang zwischen den Heu-Haufen.
Am nächsten Tag ging es zum „Auseinanderschmeißen“, wobei das Heu erneut ausgebreitet wurde.
War es am Nachmittag dürr, machte man die Rangen, die man gut aufladen konnte.
Das dürre, duftende Heu wurde auf den Wagen aufgegabelt. Ein längs fixierter Heubaum stabilisierte mit Ketten und Seilen die Fuhre.
Keine schöne Arbeit war das Abladen in der heißen, staubigen Scheune. Die Heu-Büschel stemmte man in die erste Etage der Scheune zur Lagerung.
Wenn das Wetter gut passte, war früher die Heuernte und anschließend auch das getrocknetes Kleefutter oft in einer Woche eingebracht.
Aufgestellte Kleeböcke in der Wiesenflur ermöglichten ein Trocknen und vorübergehendes Lagern an der frischen Luft und unter Sonnen-Einwirkung.
Riskante Situationen gab es immer wieder.
- Manchmal wurde ein Ochsen-Gespann unterwegs von Stechmücken und Wespen attackiert, geriet in Panik und verursachte das Umkippen der Ladung.
- Zu meistern waren auch die steilhangigen Lagen und Auffahrten vom Tal hoch zu den Höhendörfern.
Am schönsten waren natürlich - so ein älterer Landwirt - die Arbeitspausen, die Brotzeit, das Trinken von Quellwasser aus einem nahen Waldbrunnen und das Gefühl am Ende der Heumahd, alles und rechtzeitig unter Dach und Fach gebracht zu haben.
WEITERE BILDER UND INFORMATIONEN FOLGEN!
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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