Bildergalerie und Essay.
"Crede in te - i itinere tuo" - Erfreulicher Kurswechsel: Geöffnete Schulen - ein Lichtblick in schwieriger Zeit.
"Crede in te - i itinere tuo" - Diesen lateinischen Leitspruch findet man an einem Haus im Miltenberger Schwarzviertel.
Übersetzt heißt dieses Zitat: "Glaube an dich - gehe deinen Weg". Das Motto ist allgemeingültig und auch anzuwenden auf unsere heutige Zeit in der Pandemie mit der Omikron-Variante.
Unsere Gesellschaft wirkt fast wie gelähmt angesichts der gegenwärtigen Situation zwischen Lockdowns und Lockerungen.
Melancholie, Niedergeschlagenheit und Erschöpfungszustände machen sich vielerorts breit - auch bei der jungen Generation.
Was kann man unternehmen gegen Frust, soziale Isolation und Lernrückstände der Schülerinnen und Schüler - bedingt durch die aktuelle Pandemie?
In den Schulen zeigen sich überall Bildungs-Defizite und Entwicklungs-Verzögerungen. Gibt es passende Konzepte?
Während der Corona-Krise schlossen die meisten Länder weltweit ihre Schulen oft für viele Wochen und Monate.
Inzwischen ist ein erfreulicher Kurswechsel erkennbar, aber die Folgen sind noch nicht ausgebügelt. Das bestätigen Lehrkräfte bei uns und anderswo.
Zunächst war bei den Kids und Heranwachsenden die Freude riesengroß, schulfrei zu haben, länger ausschlafen zu können und die „neue, verlängerte Freizeit" in vollen Zügen zu genießen.
Doch die Freude darüber war kurz. Das bestätigen viele Betroffene: Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Es folgten durch die Schulschließungen rund um den Globus in der ersten Phase der Corona-Pandemie oft Frust, soziale Isolation und Lernrückstände.
Erfreulicher Kurswechsel: Schulen bleiben offen.
Jetzt hatte die UN-Kultur- und Bildungsorganisation Unesco zum Internationalen Tag der Bildung am Montag, dem 24. Januar 2022, eine gute Nachricht parat:
Im weiteren Verlauf der Pandemie gab es auf allen Kontinenten einen Strategiewechsel: in den meisten Ländern sind die Schulen trotz der Virusvariante Omikron und der neuen Infektionswellen überwiegend geöffnet.
Fachleute in Sachen Bildung warnen jedoch vor den Langzeitfolgen der überstandenen Schließungen und fordern eine Stärkung der Schulen für folgende Krisen.
- In Europa und Nordamerika lag der Durchschnitt bei 20 bis 23 Wochen geschlossenen Schulen.
- In Frankreich etwa gab es keinen Präsenz-Unterricht für nur für sieben Wochen, an fünf weiteren Wochen war eingeschränkter Unterricht vor Ort möglich.
- In Deutschland betrug im Durchschnitt der Bundesländer die Schließzeit rund 17 Wochen an weiterführenden Schulen.
- Aktuell gibt es nach Angaben der Kultusministerkonferenz an rund 580 Schulen in Deutschland, das sind gut zwei Prozent, einen eingeschränkten Betrieb.
"Die gute Nachricht ist, dass die Regierungen sich nun entschieden haben, die Schulen offen zuhalten, egal welche Anstrengungen dies erfordert", berichtete eine Unesco-Expertin.
Dies stehe in einem starken Kontrast zur Situation vor einem Jahr, als die meisten Schulen geschlossen waren.
Was waren Gründe für den Kurswechsel?
Es seien
- die Impfkampagnen,
- bessere Hygienepläne für Schulen und
- ein „Learning-by-doing"-Effekt gewesen
- freut sich ein Bildungs-Fachmann.
Man sei sich auch der Bedeutung des Präsenzunterrichts bewusst geworden.
- Es gebe eine globale Anerkennung der Schule
- als sozialem Ort und
- als Ort des kommunikativen Austausches.
Leider sind markante Langfrist-Folgen der Schulschließungen überall zu spüren, resümiert die stellvertretende Unesco-Generaldirektorin für Bildung, Stefania Giannini, in Paris.
Die Qualität des Lernens habe gelitten, hinsichtlich der Fähigkeiten im Lesen und Verstehen beispielsweise.
Priorität: Der Ausbau der Digitalisierung in der Bildung.
Die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer, warnt vor schwerwiegenden Folgen gerade für diejenigen, die es schon davor schwer hatten, im Bildungssystem Fuß zu fassen.
"Die Auswirkungen der Schulschließungen auf das Lernen junger Menschen könnten weltweit zu den kostspieligsten Folgen der Pandemie zählen."
Hunderte Millionen junger Menschen hätten schon zuvor keinen Zugang zu Schulbildung gehabt, die Pandemie drohe weitere Bildungsrückstände hervorzurufen.
Es gelte, nach der Corona-Krise dauerhaft bessere Bildungschancen zu schaffen, erklärte Unesco-Generalsekretärin Audrey Azoulay.
"Wir müssen die Ungerechtigkeiten der Vergangenheit wieder gutmachen und den digitalen Wandel auf Inklusion und Gerechtigkeit ausrichten."
Für Deutschland forderte Unesco-Vertreterin Böhmer ebenfalls einen Ausbau der Digitalisierung in der Bildung.
Der Fernunterricht könne aber nur ein unvollkommener Ersatz für die verlorene Unterrichtszeit im Klassenzimmer sein.
Gibt es derzeit erfolgreiche Konzepte in Bildungsstätten sowie im Bereich der Kunst und Kultur?
Sicherlich! Das bestätigen Umfragen und Stellungnahmen von Betroffenen und Verantwortlichen.
Neben dem gewinnbringenden Rückzug
- zur eigenen Person,
- zur überschaubaren Gruppe oder Klasse
erkennen viele Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren
den Wert sowie die Bedeutung
- von Ruhe,
- Besinnung,
- innerer Einkehr,
- Kreativität,
- Konzentration,
- Minimalisierung und
- kommunikativem Austausch
- mit Gleichgesinnten
- unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen.
Positive Beispiele dafür gibt es in nicht wenigen Bereichen - auch bei uns in der Region! Selbstbwusstsein ist jetzt gefragt, ebenso Durchhaltevermögen!
"Crede in te - i itinere tuo"
"Glaube an dich - gehe deinen Weg".
Wir werden davon noch berichten!
Weitere Bilder folgen.
Die Fotos entstanden aktuell bzw. in der Zeit vor Corona!
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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