"Wer singt, betet doppelt" -
Chormitglieder geehrt und verabschiedet
Der Advent sei in früheren Zeiten eine stille Zeit gewesen. Dies sei mittlerweile nicht mehr der Fall, oft hetze man von einer Weihnachtsfeier zu nächsten, so Pfarrer Jan Kölbel bei der Begrüßung der Gläubigen am 29.11.20, dem 1. Adventssonntag, in der Pfarrkirche St. Jakobus, Miltenberg. Dieses Jahr habe der Advent die Chance, eine stille Zeit zu werden. Es gelte, die Heilige Messe zu nutzen, um zu hören, was der Herr uns sagen wolle. In seiner Predigt ging Pfarrer Kölbel darauf ein, dass Reisen zur Zeit Jesu lang, beschwerlich und gefährlich gewesen seien, so dass nur schwer abzusehen gewesen sei, wann ein Reisender nach Hause zurückkehrte. An diesem Tag hätten Knechte und Mägde Vorkehrungen treffen müssen, damit der Hausherr sein Heim in einem ordentlichen Zustand vorgefunden hätte. Sie hätten also wachsam sein müssen. Jesus übertrage dieses Bild der Wachsamkeit im heutigen Evangelium auf uns, seine Jünger. Auch wir seien Knechte, die auf die Rückkehr ihres Herrn harrten. Die Zusage Jesu, nach seiner Auferstehung und Himmelfahrt wiederzukehren, sei bis zum heutigen Tag ausgeblieben. Dies bedeute aber nicht, dass wir in unserer Wachsamkeit nachlassen dürften. Wir wüssten nicht, wann der Herr wiederkomme. Auf die Begegnung mit Jesus am Ende der Zeiten müssten wir nicht warten, da wir Jesus auch am Ende unseres Lebens gegenüber treten würden und ihm Rechenschaft ablegen müssten. Dieser Zeitpunkt wäre uns ebenfalls unbekannt. Der Advent wolle uns helfen, die Haltung der Wachsamkeit einzuüben und uns neu zu öffnen für Gott und seine Botschaft. Symbole für das Wachsein seien das Aufstehen und die Lichter, die die Dunkelheit durchstrahlten. Das bewusste, frühere Aufstehen erlebten wir am Deutlichsten in den Rorate-Gottesdiensten, die nur von Kerzenlicht erhellt werden. An sich sei der Advent eine ernste Zeit. Dies zeige sich in den Lesungstexten und der strengen Schönheit der Adventslieder. Beides verweise darauf, dass das Leben kein Kinderspiel sei – es könne gelingen, aber auch scheitern. Wie Gott uns eines Tages beurteilen werde, hänge davon ab, ob wir unser Leben verbummelt hätten oder ob wir wach und offen gewesen seien für das was Gott uns sagen wolle – auch durch andere Menschen.
Am Ende des Gottesdienstes wurden langjährige Mitglieder des Pfarrcäcilienchors und der Schola Cantorum für ihr treues, unermüdliches Engagement für die Kirchenmusik mit Dankurkunden und einem Heft von Paul Weismantel geehrt und – mit einer Ausnahme – verabschiedet. Es handelte sich um folgende Sängerinnen: Monika Althen (10 J. Chor u. 13 J. Schola; nicht anwesend), Marianne Holl (11 J. Chor), Elisabeth Jung (13 J. Chor), Hiltrud Arnold (44 J. Chor), Ruth Büttner (65 J. Chor; Frau Büttner bleibt dem Chor weiterhin erhalten) und Hannelore Schneider (67 J. Chor). Kirchenmusiker Michael Bailer bedankte sich mit einer kleinen Aufmerksamkeit bei seinen SängerInnen und Pfarrer Kölbel wünschte allen Gottesdienstbesuchern eine gesegnete, besinnliche Adventszeit.
Nina Reuling
Autor:Nina Reuling aus Miltenberg |
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