Bildergalerie und Essay.
Blumen, Geschenke, Kartengrüße - unter Verliebten!

Was bedeutet der Valentins-Tag?
Für viele Menschen ist es ein Tag, wo Blumen,
Geschenke und Grüße eine wichtige Rolle
spielen.
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  • Was bedeutet der Valentins-Tag?
    Für viele Menschen ist es ein Tag, wo Blumen,
    Geschenke und Grüße eine wichtige Rolle
    spielen.
  • hochgeladen von Roland Schönmüller

Der Valentinstag am 14. Februar schickt
werbewirksam seine Vorboten schon längst voraus!

Rote Luftballon-Herzen wehen eifrig schon
seit Tagen am städtischen Straßenrand.

Farbenprächtige Blumen locken in
Supermärkten zum Kauf.

Online-Bestell-
Empfehlungen gibt es derzeit überall für
partnerschaftliche Geschenke zum 14.
Februar.

Was bedeutet der Valentins-Tag?

Für viele Menschen ist es ein Tag, wo Blumen,
Geschenke und Grüße eine wichtige Rolle
spielen.

Wer nach Herkunft und Brauchtum zum
Valentinstag sucht, wird - wie so oft in der
Kirchengeschichte - fündig.

Am 14. Februar gedenken die Christen des
Heiligen Valentin.

Einmal steht ein römischer Priester Valentin im
Mittelpunkt, zum anderen gibt es einen
gleichnamigen Bischof von Terni.

Beide Personen werden als Patron der Liebenden genannt.

Eine Überlieferung berichtet von einem Valentin,
der durch Wundertaten in Rom aufgefallen war
und Heilungen vollzog.

Dieser fühlte sich vielen jungen Christenpaaren
nahe - unter Kaiser Aurelian wurde er deshalb
verhaftet, gefoltert und schließlich am 14.
Februar 269 enthauptet.

Der Legende zufolge soll sich auch St. Valentin
von Terni während seiner Wirkungszeit über das
Verbot des Kaisers hinweggesetzt haben, dass
Soldaten nicht heiraten dürfen. Er traute sie
dennoch und verschenkte Blumen - was sich
heute im Brauchtum am Valentinstag
wiederfindet.

Gesichert sind all diese Geschichten über den
Heiligen Valentin natürlich nicht. So schließen
Historiker nicht aus, dass es tatsächlich zwei
verschiedene Märtyrer namens Valentin gab: ihre
Lebens- und Leidenswege verschmolzen dann
nach und nach miteinander.

Tatsache aber ist, dass der Valentinstag noch
heute in mehreren Ländern gefeiert wird.
In den USA oder in England werden zum Beispiel
Karten an die „Frau der Träume“ verschickt.
In Deutschland wurden in den letzten Jahren am
14. Februar so viele Blumen verschenkt wie an
keinem anderen Tag im Jahr.

In Italien nutzen Verliebte den Tag oft, um
zusammen Schlösser mit ihrem Namen an
Brücken aufzuhängen.

Diese Liebesschlösser sind mittlerweile
unabhängig vom Valentinstag auch in
Deutschland und in anderen europäischen
Ländern bekannt.

Was sollte man am Valentinstag besser nicht
machen?

Brauchtum hin, Blumen her - auch am
Valentinstag kann man ins Fettnäpfchen treten.
So waren und sind Valentinstags-Grüße im
Büro oder an der Arbeitsstelle eher ein No-Go.

"In angelsächsischen Ländern wäre das
akzeptabel", betont eine Etikette-Expertin .
In Deutschland werde so ein Gruß jedoch oft als
Liebeserklärung missverstanden, erst recht,
wenn er von Blumen, Pralinen und anderen
netten Aufmerksamkeiten begleitet wird“.

Die Empfängerin oder der Empfänger könnte
schlimmstenfalls zum Opfer von Sticheleien oder
Unterstellungen werden - schmunzelt eine
kompetente Knigge-Fachfrau.

Zurück in die Vergangenheit! Tatsächlich sind
erste Valentinsbräuche schon aus dem 14.
Jahrhundert in Frankreich überliefert.

Doch wahrscheinlicher ist - nach Meinung von
Volkskundlern - die Entstehung des Festes aus
anderen Anlässen:

Kirchliche Grundlage für den Valentinstag ist der
auf Epiphanie (6. Januar) der Ostkirche folgende
vierzigste Tag des Festes der Darstellung des
Herrn, nämlich der 14. Februar. Dieser Tag
entspricht dem Fest Lichtmess in der Westkirche
(2. Februar).

Im Zuge der kulturellen Auswirkungen der
Kreuzzüge kam dann im 14. Jahrhundert das
Brauchtum des 14. Februar nach Frankreich,
hatte jedoch keinen religiösen Bezug mehr und
wurde zu einem außerkirchlichen Fest gemacht.

Vieles spricht dafür, dass sich die im 12. und 13.
Jahrhundert von Frankreich ausgehende Minne
im Sinne eines "liebenden Gedenkens" für den
niederen Adel und das Bürgertum
"institutionalisiert" wurde, was sich am besten
durch einen Brauchtumstag machen ließ.

In Abwandlung eines dem Fest zugrundeliegenden liturgischen Begriffes wurde
der Tag nach dem am 14. Februar zu feiernden
Gedenktag des Heiligen Valentin (Bischof von
Terni), benannt.

Für eine Entstehung des Valentinstages
außerhalb der kirchlichen Einfluss-Sphäre spricht
auch der unter den seinerzeitigen Moralbegriffen
fragwürdige Inhalt, indem junge Paare durch Los
füreinander bestimmt wurden und nach
Austausch von Geschenken für ein Jahr in einem
verlobungsähnlichen Verhältnis verbunden sein
sollten.

Ein Zusammenhang zwischen dem Heiligen
Bischof Valentin aus Terni des 3. Jahrhunderts
und dem Brauchtum zum Valentinstag lässt sich
also nur noch sehr schwer herstellen.

Valentinstag: So liebt die Welt am 14. Februar

Der 14. Februar etablierte sich dennoch langsam
auch in Deutschland als Tag der Verliebten,
obwohl der Valentinstag oft als kitschige USAdaption kritisiert wurde.

Dabei stand die Wiege
dieser Tradition gar nicht in Amerika, sondern
eben in Rom.

Die Herrschaft des römischen Kaisers Claudius II
war nicht gerade von Romantik geprägt. Der
Kaiser brauchte Soldaten und verliebte Männer
erschienen ihm für den Kriegsdienst ungeeignet.
Darum ließ er kurzerhand alle Ehen und
Verlobungen in Rom annullieren. Soldaten
mussten fortan unverheiratet bleiben.
Zum Missfallen des Kaisers traute Bischof
Valentin von Terni aber weiterhin Paare nach
christlicher Tradition.

Der Sage nach sollen diese Ehen besonders
glücklich gewesen sein. Auf kaiserlichen Befehl
wurde Valentin hingerichtet und den heimlichen
Trauungen ein Ende gesetzt.

In den USA hat die Legende noch eine
romantische Wendung: Vor seinem Tod soll
Valentin der Tochter des Gefängniswärters noch
eine Karte mit den Worten „Love from your
Valentine“ zugesteckt haben.

Beeinflusst durch das Gedicht „Parlament der
Vögel“ von Geoffrey Chaucer wurde der
Valentinstag zunächst in den englischen
Adelskreisen populär.

Englische Auswanderer brachten die Tradition
dann nach Amerika. Heutzutage werden in den
USA ein Viertel aller Grußkarten allein am 14.
Februar verschickt.

Während der Valentinstag in Deutschland
vorrangig mit Blumen und Pralinen begangen
wird, gibt es weltweit ganz unterschiedliche
Traditionen: In Spanien verschenkt man
beispielsweise Bücher.

Die Finnen feiern eher einen Freundschaftstag.
Karten und Geschenke werden sogar anonym
vergeben.
In einigen Regionen Europas schenken sich
Liebespaare „Valentins-Schlüssel“ als
romantisches Symbol und Einladung zum
Aufschließen des Herzens des Schenkenden.
Die ersten romantischen Konnotationen kamen
mit Chaucers Gedicht „Parlament der Vögel“
über den hl. Valentin in der zweiten Hälfte des
14. Jahrhunderts auf.

Man vermutet Verbindungen mit einigen
griechisch-römischen Festtagen im Februar, die
angeblich der Fruchtbarkeit und Liebe gewidmet
gewesen seien.

Im Römischen Reich waren die Lupercalien ein
antiker Fruchtbarkeitsritus und wurden um den
13. bis 15. Februar in Rom gefeiert.

Poesie zum Valentinstag

In William Shakespeares Hamlet (1600–1601)
singt Ophelia:
„Auf morgen ist Sankt Valentins Tag,
Wohl an der Zeit noch früh,
Und ich, ’ne Maid, am Fensterschlag,
Will sein eu’r Valentin.
Er war bereit, thät an sein Kleid,
Thät auf die Kammerthür,
Ließ ein die Maid, die als ’ne Maid
Ging nimmermehr herfür.“

William Shakespeare: Hamlet (1600–1601),
Aufzug 4, Szene 5[25]

Im Jahre 1797 brachte ein britischer Verleger das
Werk „The Young Man’s Valentine Writer“ heraus,
das viele Verse für junge Liebhaber enthielt, die
nicht selbst dichten konnten.

Druckereien hatten bereits begonnen,
Valentinskarten mit Versen und Skizzen zu
produzieren.

Man nannte sie Mechanical Valentines. In
England wurden sie im frühen 19. Jahrhundert so
beliebt, dass sie in Fabriken hergestellt wurden
und jährlich 60.000 Valentinskarten in
Großbritannien per Post versandt.
Die erste Massenproduktion von
Valentinstagskarten mit geprägter Papierspitze
fand in den Vereinigten Staaten statt und wurde
ab 1848 vertrieben.

Seit dem 19. Jahrhundert gab und gibt knapp die
Hälfte der britischen Bevölkerung Geld für
Valentinsgeschenke aus: für Karten, Blumen,
Pralinen und weitere Geschenke.

Der Handel um den Valentinstag Mitte des 19.
Jahrhunderts wurde in den Vereinigten Staaten
zum Vorboten weiterer kommerzialisierter
Feiertage.

Als um die Jahrtausendwende das Internet
immer populärer wurde, entstanden neue
Traditionen.

Millionen Menschen nutzen jährlich digitale
Medien, um Valentintagsgrüße wie E-Cards,
Liebescoupons oder bedruckbare Grußkarten zu
erstellen und zu versenden.

Das Fest des heiligen Valentinus und
Frühlingsbräuche

Während die europäischen Volksbräuche, die mit
dem Valentinstag verbunden sind, von den
modernen anglo-amerikanischen Bräuchen, die
den Tag mit der romantischen Liebe verbinden,
überschattet wurden, gibt es noch einige
Assoziationen zwischen dem Heiligen und dem
Aufkommen des Frühlings.

Neben den britischen Bräuchen, Karten, Blumen,
Pralinen und andere Geschenke zu versenden,
gibt es heute noch verschiedene regionale
Traditionen in England.

In Norfolk beispielsweise klopft eine Figur
namens „Jack Valentine“ an die Hintertür der
Häuser und hinterlässt Süßigkeiten und
Geschenke für die Kinder, dennoch haben viele
Kinder Angst vor ihm.

In Slowenien gilt der hl. Valentin, dort auch
Zdravko genannt, als Heiliger des Frühlings, der
Gesundheit und als Schutzpatron der Imker und
Pilger.

Ein Sprichwort besagt, dass der Heilige „den
Schlüssel für die Wurzeln bringt“, das heißt, an
diesem Tag sollen Pflanzen und Blumen zu
wachsen beginnen.

Am Fest des Heiligen werden die ersten Arbeiten
in den Weinbergen und auf den Feldern gefeiert.
Es wird auch gesagt, dass sich an diesem Tag
die Vögel umwerben und verpaaren.

Valentinstagsbrauchtum weltweit

Die Feierlichkeiten, Traditionen und Bräuche zum
Valentinstag entwickelten sich seit der frühen
Moderne also in England.

Im 19. Jahrhundert verbreiteten sie sich in der
englischsprachigen Welt, durch Auswanderer
auch in die Vereinigten Staaten, und seit dem
späten 20. und frühen 21. Jahrhundert darüber
hinaus, bis nach Ostasien.

In Westdeutschland wurde der Valentinstag nach
dem Zweiten Weltkrieg durch im Land
stationierte US-Soldaten bekannt
1950 wurde in Nürnberg der erste „Valentinsball“
veranstaltet.

Allgemein bekannt wurde der
Valentinstag durch die vor dem 14. Februar
verstärkt einsetzende Werbung von Floristik- und
Sü.warenindustrie.

Auch in Deutschland gehören Blumen nach wie
vor zu den häufigsten Geschenken am
Valentinstag.

Allein zum Valentinstag 2018 transportierte die
Lufthansa Cargo brutto 800 t Schnittblumen, in
Wasser gestellt, temperiert, überwiegend
interkontinental nach Deutschland.
Dass der Valentinsbrauch im 14. Jahrhundert,
und hier gerade in Frankreich begann, kann auch
noch andere Gründe haben, nämlich die
bürgerliche Nachwirkung der Minne im Sinne als
"liebendes Gedenken", dann aber auch „Liebe".
Im 12. und 13. Jahrhundert entwickelte sich in
der höfischen Kultur eine neue Beziehung
zwischen dem Ritter und der Frau, die sich in der
als Minnesang bekannten Liebeslyrik äußerte.

Es entstand eine neue Form der Galanterie mit
höherem Respekt vor der Frau, die vom
höfischen Umfeld auch auf die bürgerlichen
Kreise überging.

Man kann sich durchaus vorstellen, dass die
Minne von den Hochadeligen auf den niederen
Adel und das Bürgertum überging, wobei nun der
Valentinstag eine gute Gelegenheit war, aus der
Minne ein Brauchtum zu machen.

Auch hier ist wiederum Frankreich in der
vordersten Reihe, denn die provenzalischen
Troubadoure waren die Vorläufer der
Minnesänger, und damit ein weiterer Hinweis auf
die Entstehung des Valentinsbrauchs aus
weltlichen Motiven.

Roland Schönmüller (rsc)
Foto(s): Roland Schönmüller

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Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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