BILDER-REPORTAGE: Fetzige Fanfarenklänge, flatternde Fahnen, faszinierende Festeinzugsteilnehmer - Imposanter Miltenberger Messe-Einzug am Samstag, dem 26. August 2017
Fetzige Fanfarenklänge, flatternde Fahnen, faszinierende Festeinzugsteilnehmer
Miltenberger Jubiäumsmesse-Impressionen aus der Altstadt und vom Messegelände.
Es ist Samstag, der 26. August 2017, um 14.30 Uhr.
Der Messe-Einzug startet traditionell im engen, westlichen Teil des Schwarzviertels. Gruppen aus der Region Odenwald, Spessart, Taubertal , Würzburger Land, Ochsenfurter Gau und Bayerischer Untermain schlängeln sich erst durch das älteste Stadtviertel, dann am geräumigen „Schnatterloch“ - zwischen Stadtpfarrkirche und Marktplatz - vorbei.
Am Wegrand warten überall staunende Passanten. Sie kommen von hier, aus dem Dreiländereck Bayern, Baden-Württemberg und Hessen, aber auch aus Rheinland-Pfalz, sogar aus Luxemburg, Frankreich und Tschechien - per Pkw, Bus oder Zug.
Bald haben die rund vierzig Zugnummern das Alte Rathaus erreicht. Drei Fahnen, das städtische, bayerische und bundesdeutsche Banner, wehen hoch über den Köpfen der Besucher im Augustwind und schmücken das altehrwürdige Bauwerk.
Ohne größeren Halt geht es weiter zum Engelplatz an Klosterkirche und neuem Rathaus entlang, schließlich zur Ankergasse. Hier wird im rechten Winkel links abgebogen.
Mehr als zwei Dutzend Seniorinnen und Senioren von „Maria Regina“, dem nahen Altersheim, winken mit ihren ehrenamtlichen Betreuern den einzelnen Zugnummern zu.
Sie applaudieren wie die Gäste vor- und nachher farbenprächtigen Gruppen und temperamentvollen Musikern zu.
Aus offenen Kutschen grüßen Ehrengäste und Verantwortliche von Stadt und Messe.
Auf zugeworfene Süßigkeiten freuen sich Kindern mit ihren Eltern.
Den richtigen feierlichen Akzent setzen die Mitglieder des Fanfarenzuges der „Fränkischen Herolde“ aus Neubrunn an der Zugspitze.
Die historischen Soldatenuniformen des Schützenvereins Miltenberg werden nicht nur bestaunt, sondern man fühlt sich - wie bei anderen Gruppen - in frühere Zeiten versetzt.
Gut gelaunt ziehen verschiedene Kindergruppen vorüber.
Mit dabei sind die Bulldogfreunde aus Bürgstadt und ihre Oldtimer-Traktoren. Wer aber meint, hier fahren nur alte Herren vorbei, sieht sich bald eines Besseren belehrt: Jugendliche sitzen mit auf den ratternden Fahrzeugen, vielleicht auch die in einem Lied (von Wolfgang Fierek ) verewigte „Resi", die mit dem Traktor abgeholt wurde.
Ihre beste Früchte-Ernte präsentieren Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins aus Miltenberg. Mit Einachser und diversen hölzernen Schub- oder Handwägen bewegt man stattliche, sehenswerte Erträge aus den hiesigen Kraut-und Gemüse-Gärten.
Es folgen das Jagdhornbläserkorps Miltenberg, die Volkstanzgruppe Höchst im Odenwald, das Michele (heuer ein Mädchen und müsste eigentlich Michaela heißen) und diverse Kutschen mit Bürgermeister und Ehrengästen aus den Partnerstädten Dux (Tschechien) und Arnouville (Frankreich).
Apropos : Michele:
Bereits Familien-Tradition
Sie heißt Fanny, ist acht Jahre alt und präsentiert sich bei der Miltenberger Jubiläums-Michaelismesse 2017 als "Messe-Michele".
Diese Aufgabe hat bereits Familientradition: ihre beiden Brüder Samuel (12) und Jonas ( 10) waren in dieser Reiter-Funktion schon beim Messe-Einzug 2014 und 2015 tätig.
Mutter Christine Druckmiller, Stadträtin, freut sich über diese Kontinuität. Unweit von ihrer Tochter fuhr sie beim Messe-Einzug am vergangenen Samstagnachmittag in einer Kutsche des Festausschusses mit.
Endlich ist wieder Musik im Anmarsch: der „Moderne Musikzug Amorbach“ gibt sein Bestes, bewundernswert sind hier die jungen Musikerinnen und Musiker, die zackig in Reih` und Glied vorbeiziehen.
"Ein gute Figur" macht auch der Trachtenverein Spessartwäldler aus Heimbuchenthal.
Den imposanten Stadtknechten folgen weitere Kutschen vom Messeausschuss und der Messeleitung.
Natürlich darf anschließend die Stadtkapelle Miltenberg nicht fehlen. Sie hat während der Messe im Festzelt ein bewundernswertes Mammutprogramm zu bewältigen. Sicherlich freuen sich die Musikerinnen und Musiker jetzt beim Einzug über etwas Bewegung.
Eine Augenweide sind die jungen und junggebliebenen Mitglieder vom Volkstrachtenverein Ochsenfurt aus dem Landkreis Würzburg. Viel Applaus erhalten sie mit ihrer farbenprächtigen, mainfränkischen Festtagstracht.
Es folgen weitere Gruppen wie ...
Weiß-Blau Königstreu Miltenberg,
Kindergruppen,
die Festwirt-Kutsche,
die Fahnengruppe der Marktkaufleute,
der Spielmannszug Goldbach,
die Volkstanzgruppe Tauberbischofsheim,
die Kayserlichen Landsknechte Eisenbach,
die Odenwälder Trachtengruppe Wenschdorf-Monbrunn,
der Bayerische Jagdschutzverein,
die Freiwillige Feuerwehr Miltenberg,
die Wengertsknechte Miltenberg,
das Prachtgespann vom Brauhaus Faust,
Vertreter vom Bierausschank der Festbrauerei
sowie „last but not least“
das Musikkorps Erlenbach am Main.
Bald ist der Festplatz am Main erreicht.
Jung und alt aus nah und fern verteilen sich.
Meist geht es ins Bierzelt: Blasmusik, Sitzgelegenheiten, Bier,
erfrischende Getränke und eine Brotzeit warten.
Stunden später wird der Heimweg angetreten: mit abgenommenen Mützen, Helmen oder anderen Kopfbedeckungen kommt der Alltag der Akteure Torso-ähnlich zum Vorschein.
Der zweite Messetag ist wieder ein heiß-schwüler Tag. Eiscafés in der Altstadt sind gefragte Ziele wie die Essen-und Getränkestände auf der Michelsmess’.
Auch die Fahrgeschäfte wie Ketten-Karussell, Auto-Scooter. Riesenrad oder Rutsche haben Hochkonjunktur.
Begehrt sind natürlich überall schattige Plätze
im Freien oder erst recht das Festzelt, wo gerade die Miltenberger Stadtkapelle passioniert und professionell aufspielt.
Am Abend haben vornehmlich Jugendliche und junge Erwachsene hier ihr größtenteils reserviertes Stamm-Revier. Die „Frankenräuber" sind da, eine bekannte Stimmungs- und Partyband.
Es wird geschunkelt, mit Bierkrügen angestoßen, per Handy E-Mails kommuniziert … eben wie alle Jahre wieder bei der Michels-Mess’.
Roland Schönmüller
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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