Beispiele einer eindrucksvollen Förderbilanz
Ausstellung "Seht, welch kostbares Erbe!" der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) ist derzeit zu Gast in Miltenberg
Vom 15. Dezember 2016 bis zum 20. Januar 2017 ist die Wanderausstellung „Seht, welch kostbares Erbe!“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) zu Gast in der Raiffeisen-Volksbank Miltenberg. Gezeigt werden 35 aus allen Bundesländern, die verschiedenen Epochen und unterschiedlichen Denkmalgattungen angehören. Die gezeigten Bauwerke sind Förderprojekte der privaten Denkmalschutzstiftung. Die DSD konnte seit ihrer Gründung 1985 dank Spenden, der Erträgen ihrer mehr als 230 Treuhandstiftungen und den Mitteln der Lotterie GlücksSpirale rund 5000 bedrohte Baudenkmale mit über einer halben Milliarde Euro retten helfen. Davon befinden sich über 350 Denkmale in Bayern, darunter das Miltenberger Stadtmuseum und das nahe Kloster Amorbach. Unterstützt wird die Stiftung in Miltenberg von einem ehrenamtlichen Ortskuratorium unter der Leitung von Reinhold Schöpf.
Die Ausstellung der DSD veranschaulicht eindrucksvoll die gewaltigen Anstrengungen, mit denen in den vergangenen 30 Jahren ein guter Teil unseres baulichen Kulturerbes gerettet und erhalten wurde - angefangen bei der Wismarer Georgenkirche, einem Hauptvertreter der Backsteingotik an der Ostsee, über die mittelalterliche Steinerne Brücke in Regensburg bis hin zur tunnel- und brückenreichen Dampflokstrecke der Wutachtalbahn nahe der Schweizer Grenze. Auch das Museum der Stadt Miltenberg und das Kloster Amorbach sind in Miltenberg Teil der Präsentation.
Trotz der eindrucksvollen Rettungsbilanz warnt die Stiftung vor einem Nachlassen der Bemühungen bei der Bewahrung der vielfältigen und regionaltypischen Denkmallandschaften. Weiterhin benötigen viele Bauten bundesweit dringend Hilfe, um sie der nächsten Generation erhalten zu können. Parallel zu den rückläufigen Denkmalschutzmitteln vieler Länder und Kommunen stiegt die Zahl der Förderanträge bei der Stiftung, die bei ihrer Arbeit umso mehr auf Spenden und Mittel der GlücksSpirale angewiesen ist.
Bei der Eröffnung der Ausstellung am vergangenen Mittwoch begrüßte Vorstandsvorsitzender Dr. Hans-Martin Blättner die Gäste und zeigte sich erfreut, der Ausstellung in der Raiffeisen-Volksbank Miltenberg einen würdigen Rahmen bieten zu können.
Reinhold Schöpf, Leiter des Stadtbauamtes Miltenberg und ehrenamtlicher Ortskurator, hob in seinen Ausführungen hervor, wie wichtig die Stiftung sei. So konnten seit ihrer Gründung unzählige heruntergekommene Gebäude vor dem Verfall gerettet werden. Für den Landkreis Miltenberg, so Schöpf weiter, sind die Kreisheimatpfleger Hedi Eckert, Gerd Wolf und Bernhard Springer für den Denkmalschutz wichtig, die zusammen mit Kreisbaumeister Andreas Wosnik die offizielle staatliche Seite des Denkmalschutzes stellen. Die bürgerschaftliche Seite wurde bei der Ausstellungseröffnung vertreten durch Hermann Neubert vom Museumsverein, Dr. Martin Westarp vom Förderkreis, Detlef Rupprecht vom Arbeitskreis Frühgeschichte, Gabriele und Georg Bassarab von Bausteine jüdische Geschichte, Wilhelm Otto Keller vom Frankenbund und Peter Meisenzahl vom Geschichtsverein Bürgstadt.
Bürgermeister Helmut Demel betonte in seinem Großwort, dass die Stadt Miltenberg viele Schätze birge. So gibt es gut 300 Einzeldenkmale, darunter die Stadtmauer mit einer Länge von 3 Kilometern, 17 Türmen und 2 Stadttoren. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, die Alte Synagoge wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können, die in einer stillgelegten Brauerei liegt und sich derzeit noch in Privatbesitz befindet.
Ausstellungskurator Dr. Hans-Stefan Bolz gab abschließend einen kurzen Einblick in die Ausstellung. In der Ausstellung begegnet man Denkmalen aus allen Gattungen. Darunter sind klassische Denkmale wie Kirchen und Klöster, Burgen und Schlösser, aber auch exotischere Denkmale wie beispielsweise ein historisches Segelschiff und ein barockes Pferdekarussell. Die Denkmale sind darüber hinaus aus allen Zeiten und Jahrhunderten. Die Ausstellung lädt auf eine Reise durch Deutschland und die Geschichte ein. Er erläuterte, dass die Aussstellung jährlich an unterschiedlichen Orten zu Gast sei und laufend aktualisiert werde.
Öffnungszeiten der Ausstellung:
Donnerstag, 15. Dezember 2016 bis Freitag, 20. Januar 2017
montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr, donnerstags bis 18.00 Uhr
Raiffeisen-Volksbank Miltenberg, Berliner Platz 1, 63897 Miltenberg
Der Eintritt ist frei.
Autor:Andrea Kaller-Fichtmüller aus Miltenberg |
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