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"Barthelmei trägt den Futtersack nei!" - "Barthel weiß, wo er den Most holt"

"Wie sich das Wetter zu Bartholomä stellt ein, so wird's den ganzen September sein".
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  • "Wie sich das Wetter zu Bartholomä stellt ein, so wird's den ganzen September sein".
  • hochgeladen von Roland Schönmüller

Am Donnerstag, dem 24.08.2024, steht der Namenstag des heiligen Bartholomäus im Kalender.

Der Bartholomäustag nimmt im Ablauf des bäuerlichen Jahres eine bevorzugte Position ein.

Die Ernte, vor allem das Getreide, soll um diese Zeit eingebracht sein. Wenn der Hafer bis zu diesem Stichtag noch nicht geschnitten ist, knickt ihn Bartholomäus, glaubt man.

Da die Erntezeit vorbei ist, gibt es vom Bartholomäustag an eine Mahlzeit weniger, verkünden schmunzelnd die Landleute.

Deshalb gibt es noch die überlieferte Redewendung "Barthelmei trägt den Futtersack nei!"

Da es ab Ende August bald wieder kühler werden könnte, legten einst die Schäfer ihre Leinenkleidung ab und hüllten sich in eine wärmere Montur.

Am Bartholomäustag fanden früher Schulfeste, Jahrmärkte und Kirchweihen statt.

Zusammenkünfte der Hirten, Feste der Fischer und ähnliche Volksfeste wurden gern auf seinen Tag im August gelegt.

Für den Bartholomäustag gab es besondere bäuerliche Verhaltensregeln und Vorschriften. So sind für diesen Tag Arbeitsverbote überliefert.

An Bartholomäi soll man nicht in Kohlgärten gehen, weil man glaubt, Bartholomäus werfe die dicksten Kohlköpfe dorthin und wolle dabei nicht gestört werden.

Bartholomäus wird wie andere Heilige der Sommerzeit, so Jakobus der Ältere am 25. Juli, mit Heilquellen in Verbindung gebracht.

Schließlich hat der Bartholomäustag auch einen auffälligen Bezug zur Sage von der "Wilden Jagd". Man glaubte, an diesem Tag ziehe der Wilde Jäger oder das Totenheer umher.

Bartholomäus ist Patron der Gerber, Fellhändler, Lederarbeiter, Schuhmacher, Schneider, Metzger und Weingärtner. Diese Patrozinien gehen meist auf sein legendäres Martyrium zurück.

Der Legende nach soll ihm die Haut abgezogen worden sein. Bartholomäus wird deshalb auch bei Zuckungen und Nervenkrankheiten angerufen. Seine Berufung zum Apostelamt Christi wird im Johannes-Evangelium berichtet.

In frühchristlichen Darstellungen kennzeichnen Buch und Rolle als allgemeine Attribute Bartholomäus als Apostel und Verkünder des Evangeliums.

Erst seit dem 13. Jahrhundert tauchen bei Darstellungen des Heiligen ein Messer und die abgezogene Haut als Erkennungszeichen auf.

Das Messer wurde im Volksbrauch als Gerät des Winzers gedeutet, so dass Bartholomäus neben Urban, Kilian und Martin auch zum Patron der Weingärtner wurde. Berühmt ist die Darstellung des heiligen Bartholomäus innerhalb von Michelangelos "Jüngstem Gericht" in der Kapelle Sixtina in Rom.

Seit Ende des zehnten Jahrhunderts ruhen die Gebeine des Märtyrer-Apostels in der Kirche S.Bartholomeo auf der Tiber-Insel in Rom. Die Hirnschale des Märtyrers befindet sich seit 1238 in der früheren Pfarrkirche Sankt Bartholomäus im heutigen Dom zu Frankfurt.

Hier erinnern auch zwei große Kunstwerke an den bedeutenden Apostel: Wandmalereien von Stefan Lochner, die die Legende des heiligen Bartholomäus zeigen, und ein Bartholomäus-Relief von Hans Mettel.

Barthel kommt von Bartholomäus Der Name Bartholomäus (aramäisch: Bar Tolmai = Sohn des Tolmai, griechisch: Bartholomaios) ist früh in die deutsche Namensnennung übernommen worden und war zeitweise stark verbreitet, vor allem in Kurz- und Koseformen wie Barthel und Berthel.

In der Kurzform Barthel ist der Name auch in die bekannte Redensart eingegangen "Barthel weiß, wo er den Most holt".

Die allgemeine Bedeutung der Redensart ist: alle Schliche kennen, sich zu helfen wissen. Hier liegt eine der interessantesten Redensarten vor, für die immer wieder neue Erklärungen gesucht werden.


Eine Deutung beruft sich auf die Überlieferung, nach der der Bräutigam auf der Hochzeit zu Kana, auf der Wasser zu Wein verwandelt wurde, Bartholomäus oder Barthel geheißen habe.

Eine andere Interpretation knüpft am Kalendertag des Heiligen an, der für den Ausgang der Weinernte wichtig ist. Deshalb spielt er als Lostag im Bauern- und Winzerleben eine große Rolle.

Am 24. August könne man bereits mit einiger Sicherheit sehen, wie viel Traubenmost aus den Reben zu holen sein werde, heißt es in Erklärungen aus dem Jahr 1840.

Wenn es an diesem Tag auch noch keinen Traubenmost gibt, so hat man doch schon anderes Most-Obst zur Verfügung.

Eine große Bedeutung kommt dem Heiligen auch als Wetterherr der Winzer und Bauern zu.
Spruchweisheiten wie ...

• "Wie sich das Wetter zu Bartholomä stellt ein, so wird's den ganzen September sein" oder
• "Regen an Bartholomä tut den Trauben weh"

... sind in manchen Gegenden geläufig. Vor allem die Winzer glaubten, dass der Bartholomäustag das Wetter der kommenden Wochen und Monate anzeigen werde.

Text und Fotos: Roland Schönmüller

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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