Bildergalerie und Essay
Auf die stillen Tage zu ...
... Reformationstag, Allerheiligen, Allerseelen ff.
Besinnung steht im Herbst im Vordergrund und traditionelles Totengedenken im November
Jetzt und in den nächsten Tagen bzw. Wochen herrscht viel Betriebsamkeit in den Floristik-Läden und auf den Friedhöfen in Stadt und Land.
Blumen, winterfeste Pflanzen-Gestecke & Co. werden gekauft, Gräber werden geschmückt und der Friedhof immer wieder besucht.
Der Herbst hat Einzug gehalten. Das motiviert zum Aufenthalt im Freien, zu Spaziergängen in Feld und Flur, in Parks und Friedhöfen.
All dies führt insbesondere zu einem besonderen Gedenken der Verstorbenen in der Familie und darüber hinaus.
Viele Christen statten den Grabstätten ihrer verstorbenen Angehörigen einen Besuch ab.
- Eine vielfache Visite der Friedhöfe,
- die Präsenz bei Totengedenkfeiern,
- ein stilles Verweilen an den geschmückten Gräbern,
- das Aufstellen von Kerzen, Kranz und Blumengestecken
- sowie das Entzünden der Grableuchten und -laternen …
All das gehört nach alter christlicher Tradition zu den Tagen an Allerheiligen,
Allerseelen, Volkstrauertag, Buß-und Bettag sowie Totensonntag.
„Wir gedenken unserer Toten. Sie sind bei uns und unter uns, bis auch wir uns
dem Totenheer anschließen.
Unsere Liebe gehört ihnen.
Wer es begreifen kann,
der begreift es.
Der November ist nach wie vor der Totenmonat.“ – sinniert ein
älterer Herr am Grab seiner vor wenigen Jahren verstorbenen Frau auf einem
fränkischen Friedhof.
Allerheiligen sei das Fest der Heiligen, deren Namen nicht im Kalender stehen
und habe eigentlich einen festlichen, fröhlichen Glanz!“, betont ein hiesiger
Pfarrer in seinem farbenprächtigen Messgewand bei der Feiertagsmesse.
Wie der Name Allerheiligen bereits andeutet, handelt es sich um einen christlichen Feiertag, an dem aller Heiligen gedacht werden soll.
Der Ursprung besagt jedoch, dass es sich nicht explizit um bekanntermaßen heilig
Gesprochene handeln muss. Vielmehr soll aller Menschen gedacht werden, die
als Heilige in Frage kommen könnten - also auch jener, von deren Heiligkeit nur
Gott weiß.
Allerheiligen steht dem Osterfest gedanklich sehr nahe.
Datiert ist dieser Feiertag jedoch auf den ersten November eines jeden Jahres.
Nachdem die Zahl
der Heiligen immer mehr anstieg, war es irgendwann unmöglich, jedes
einzelnen zu gedenken.
Aus diesem Grund wurde Allerheiligen etabliert,
um an einem bestimmten Tag
aller Heiligen gedenken zu können.
So ist es auch heute noch Brauch an Allerheiligen auf dem Friedhof die geschmückten Gräber zu besuchen.
Allerheiligen ist in einigen Bundesländern in Deutschland ein gesetzlicher
Feiertag.
Der Feiertag Allerheiligen in fünf deutschen Bundesländern ist aber durch
persönliche, familiäre Gräberbesuche und kirchliche Gedenkfeiern auf den
Friedhöfen auf Allerseelen und das eigentliche Totengedenken ausgerichtet.
In katholisch geprägten Bundesländern wie Bayern oder Baden-Württemberg
wurde Allerheiligen zudem als sogenannter stiller Feiertag begangen -
öffentliche Partys, laute Musik und ähnliche Ausschweifungen waren deshalb
nicht erlaubt.
Allerseelen hingegen ist in keinem deutschen Bundesland ein gesetzlicher
Feiertag, vielmehr handelt es sich lediglich um einen kirchlichen Gedenktag.
Das bedeutet auch, dass an Allerseelen Geschäfte in ganz Deutschland regulär
geöffnet haben und niemand wegen eines gesetzlichen oder regionalen Feiertags
vor verschlossener Ladentür stehen muss.
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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