Amorbach wird Kulturhauptstadt Unterfrankens
14 Tage lang, vom 6. bis einschließlich 22. Juli, wird die Barockstadt Amorbach zur Kulturhauptstadt Unterfrankens: Gemeinsam veranstalten Bezirk Unterfranken, Landkreis Miltenberg und Stadt Amorbach die Unterfränkischen Kulturtage. Ein reichhaltiges Programm werde die kulturelle Vielfalt der Stadt darstellen, versprach Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel.
In einem Pressegespräch im Sitzungssaal des alten Rathauses von Amorbach kündigte Dotzel ein „tolles Ereignis“ an, das die veranstaltende Stadt erstmals nicht nur acht bis zehn, sondern ganze 14 Tage lang in den Fokus aller Kulturinteressierten rücken werde. Alle neun Jahre werde eine Kommune im Landkreis Miltenberg Gastgeber dieser traditionsreichen Veranstaltung, so Dotzel. Er zeigte sich glücklich, dass in Amorbach eine Stadt Ausrichter sei, „die sehr viel zu bieten hat.“ Mit den Unterfränkischen Kulturtagen wolle der Bezirk der regionalen Kultur neuen Schwung verleihen, erklärte Dotzel, der sich schon auf den Veranstaltungsmarathon freut. Musik und Ausstellungen gehörten dazu, Kulturgeschichte ebenso und auch viel Bewegung gemäß dem Motto „Kultur in Bewegung“. Dies werde unter anderem mit einem Sandsteinrundwanderweg umgesetzt, kündigte er an, dem Aspekt der Inklusion trage eine Mehrgenerationenveranstaltung im Kreisaltenheim Amorbach Rechnung. Die Kulturtage hätten ein Budget von 20.000 Euro, wovon der Bezirk 7.500 Euro beitrage, der Landkreis Miltenberg 2.500 Euro und die Stadt Amorbach 10.000 Euro über Sponsoren aus der Wirtschaft und der Bürgerschaft. Am Ende der Kulturtage solle die Aufstellung eines Wappensteins an die Veranstaltung erinnern, so der Bezirkstagspräsident.
Landrat Jens Marco Scherf hob die Bedeutung der Kultur für die Menschen heraus. Sie sei ein Ausdruck von Lebensqualität und schaffe regionale Identität, sagte er. Dass Amorbach Ausrichter sei, sei nur logisch, fand der Landrat, der die überwältigende Kulturgeschichte der Odenwaldstadt hervorhob. Nicht nur den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises, sondern auch allen Menschen in den Nachbarlandkreisen des Odenwalds werde man bewusst machen, welche große kulturelle Vielfalt in Amorbach vorhanden ist.
Bürgermeister Peter Schmitt bezeichnete seine Stadt selbstbewusst als „Kulturhauptstadt des Landkreises Miltenberg.“ Das sehe man schon an den hohen Besucherzahlen der Abtei, sagte er und lobte das Fürstenhaus für sein andauerndes Engagement. Aber auch der Kulturkreis Zehntscheuer, die Galerien, die Freie Internationale Akademie und die enorme kulturelle Aktivität der Vereine sind für Schmitt Zeichen der kulturellen Stärke.
Bezirksheimatpfleger und leitender Kulturdirektor Klaus Reder lenkte den Blick auf die umfangreiche Kulturarbeit und Kulturförderung des Bezirks, die sich nicht im Prospekt der Kulturtage wiederfindet. Er führte unter anderem das Archäologische Spessartprojekt an, zudem fließe viel Geld in den Landkreis Miltenberg – etwa für die Förderungen des Internationalen Chorwettbewerbs, das Kunstnetz, die Clingenburg-Festspiele sowie in den „Sommerrausch“. Der Bezirk versuche insgesamt, regionale Kultur auf eine höhere Ebene zu ziehen, so der Professor. Er wies auf den Amorbacher Heimatabend im Rahmen der Kulturtage hin, wo unter anderem der BR-Moderator Eberhard Schellenberger, Kreisheimatpfleger Bernhard Springer und Frank Schramm zum Thema „Dichtung und Wahrheit“ in die Tiefen der Amorbacher Kultur eintauchen werden. Eine Ausstellung im Seegarten werde einen Vorgeschmack auf die neue Wanderausstellung des Bezirks zum Thema „Gärten in Unterfranken – Mensch und Natur im Portrait“ geben.
Ausführliche Informationen zum Programm unter www.unterfraenkische-kulturtage.de
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.