Schaefler-Preis
120 Kunstwerke im Landratsamt zu sehen
Der Schaefler-Preis ist und bleibt ein Renner im Kulturangebot des Landkreises Miltenberg: Im Nachgang zur Kunstausstellung in der Obernburger Kochsmühle entstanden über 900 Bilder, von denen zurzeit 120 im Landratsamt Miltenberg zu sehen sind. Daraus wird die Jury drei Gewinnerinnen und Gewinner auswählen.
Die Verantwortlichen im Landratsamt und die Künstlerinnen, die für die „aktiven Führungen“ in der Kochsmühle verantwortlich waren, freuten sich gleichermaßen über den sehr guten Besuch von Kunstinteressierten sowie Eltern und Kindern bei der Vernissage „Abenteuer Kunst“ am Montag im Landratsamt. Farbenprächtige Bilder zeigten, wie sehr sich die Kinder und Jugendlichen mit den in der Kochsmühle ausgestellten Bildern beschäftigt hatten und was sie daraus in ihren eigenen Werken gemacht haben.
Die Jury, bestehend aus Michael Günther (Bürgermeister der Heimatgemeinde Fritz Schaeflers, Eschau), Thomas Feußner (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Miltenberg-Obernburg), Dr. Ulrich Schüren (Ex-Kreisrat und Kunstdozent), Cornelia König-Becker (Leiterin der Galerie am Tor in Miltenberg), Jutta Walter (Künstlerin), Maurice Sam (Preisträger des Jugendkulturpreises Kunst 2014) und er selbst werde es nicht einfach haben, die Siegerinnen und Sieger zu küren, vermutete Landrat Jens Marco Scherf. Ihm sei der Schaefler-Preis immer ein ganz besonderes Anliegen, bekannte er, denn die Förderung der künstlerischen Bildung sei einer von drei Schwerpunkten der Kulturarbeit des Landkreises. In diesem Jahr habe sich der Schaefler-Preis mit dem Thema der Ausstellung „Heimat ist überall auf der Welt“ befasst, blickte der Landrat auf die dort gezeigten Werke aus der Sammlung Frank Brabant, dem Privatbesitz von Dr. Heinz Linduschka und Dr. Ulrich Schüren sowie von Werken zeitgenössischer Künstler aus dem Landkreis von Jutta Winterheld und Joachim Weissenberger zurück.
Damit es zur Ausstellung habe kommen können, habe es aber auch ein Team für die „Aktiven Führungen“ gebraucht. Der Landrat nannte namentlich Margarete Bernhard, Elke Fieger, Barbara Klietsch, Thea Nodes sowie Barbara Bertlwieser, die neben der Organisation auch Gruppen geführt habe. Das Team habe bereits im Herbst die endgültige Auswahl getroffen, Margarete Bernhard, Barbara Klietsch und Thea Nodes hätten zudem das Rahmen und Hängen der Bilder übernommen. Am 8. März würden die Preisträgerinnen und Preisträger aus den Kategorien „Kindergarten und 1. Klasse“, „2. und 3. Klasse“ sowie „ab der 4. Klasse“ in Eschau ausgezeichnet, kündigte Scherf an.
Barbara Bertlwieser war anzumerken, wie sehr ihr die Arbeit mit den Kindern Freude bereitet hat. Sie erklärte, wie ein zweistündiger Workshop mit den Kindern abläuft. So habe man zunächst miteinander gesprochen, was jeder unter Heimat versteht und dabei festgestellt, dass Heimat überall auf der Welt sein könne. Danach habe man sich Bilder angeschaut mit Motiven aus dem Spessart (von Fritz Schaefler), von der Erlenbacher Werft (Gunter Ullrich), vom Miltenberger Gasthaus „Riesen“ und dem Schwarzviertel (Joachim Weissenberger). Andere Bilder zeigten unter anderem Boote, die auf das Thema „Verlassen von Heimat“ hinzielten, ein Bild bildete ein altes Liebespaar ab. Im Gegensatz dazu hätten die abstrakten Landschaften von Jutta Winterheld gestanden, berichtete Bertlwieser. Die Kinder seien erstmal „baff“ gewesen, dann aber hätten sie vor Begeisterung gesprudelt und Geschichten über Dinge gesponnen, die sie in den Bildern gesehen hatten – über Vulkane, Höhlen und Drachen. Anschließend seien die Kinder aufgefordert worden, ihre Heimatvorstellungen zu Papier zu bringen, blickte Bertlwieser zurück. Das sei gar nicht so einfach gewesen, denn die Kinder hätten angesichts der vielen Eindrücke eigentlich mehr Zeit gebraucht, um eigene Akzente zu setzen. In der Abschlussrunde hätten die Kinder ihre Bilder vorgestellt und gesagt, was sie unter Heimat verstehen, schloss Bertlwieser.
Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage vom Brass-Quartett der Musikschule Miltenberg.
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