Jubiläum
100 Jahre Forsthaus in Miltenberg
Der Sitz der forstlichen Außenstelle des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt feiert Geburtstag. Bereits seit 100 Jahren ist das ehemalige Forstamtsgebäude in der Forsthausstraße Dienstsitz der Forstleute am Untermain.
AELF Karlstadt-Ein Hirschgeweih ziert den Eingang des massiven roten Sandsteingebäudes in der Forsthausstraße in Miltenberg. Das imposante Gebäude mit den Gauben und der umgebenden, efeubewachsenen Sandsteinmauer wurde im Jahr 1922 für rund 930.000 Mark gebaut. Die Fertigstellung des Bauwerkes erfolgte in der Inflationsphase nach dem ersten Weltkrieg, in der das Deutsche Reich immense Reparationszahlungen an die Siegerländer zahlen musste.
Sebastian Spatz, Abteilungsleiter Forsten an der Außenstelle Miltenberg:“ Der frühere Verwaltungssitz in der Bürgstädter Straße wurde aufgegeben und die Forstverwaltung zog 1922 in das neu erbaute Gebäude. Das lag in unmittelbarer Nähe zum Wald. Für den Innenausbau wurden Eichen aus den umgebenden Wäldern genutzt.“
Residenzpflicht
Zur damaligen Zeit galt für die Forstbediensteten die sogenannte Residenzpflicht. Forstleute waren verpflichtet im Forsthaus zu wohnen. Daher waren Teile des Erdgeschosses und der erste Stock als Dienstwohnung ausgebaut. Erst knapp 50 Jahre später, im Jahr 1973, wurde die Residenzpflicht vom damaligen Dienststellenleiter Arno Fischer aufgehoben.
Seit dieser Zeit nutzten nachfolgende Forstamtsleiter das Gebäude ausschließlich als Dienstsitz. Der Wohnbereich im ersten Stock wurde vermietet, die Räume im Erdgeschoss dienten als Büro- und Besprechungsräume. Erst im Jahr 2003 wurde die Wohnung ebenfalls in Büros und einen großen gemeinsamen Besprechungsraum umgewandelt.
Bis heute wurde die massive Holztür im Eingangsbereich erhalten und Originalfensterläden aus dunklem Eichenholz umrahmen die Fenster. Diese wurden jedoch zwischenzeitlich gegen moderne, wärmeisolierende Holzfenster ausgetauscht.
Im Inneren führt eine massive Eichentreppe vom Erdgeschoss bis hinauf in den zweiten Stock. Der Erhaltungszustand der Treppe lässt sich in Teilbereichen nur erahnen, nachdem in den 70-Jahren einzelne Treppenabsätze mit dem, für diese Zeit typischen Laminat, beklebt wurden. Auch im zweiten Stockwerk befinden sich inzwischen Büros und Archivkammern.
Im ganzen Haus erinnern Holzarbeiten, Balken oder Fensterläden an die 100-jährige Gebäudetradition, des inzwischen im Inneren modern gestalteten Dienstgebäudes.
Autor:AELF Karlstadt aus Miltenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.