Schon 754 Ehrenamtliche wollen die Ehrenamtskarte

Bislang 419 Anträge auf die blaue Bayerische Ehrenamtskarte, 254 Anträge auf die goldene Ehrenamtskarte und aktuell 54 Akzeptanzstellen im Landkreis Miltenberg – die neu eingeführte Ehrenamtskarte im Landkreis Miltenberg ist nach Worten von Susanne Seidel, Büroleiterin von Landrat Jens Marco Scherf, ein voller Erfolg.

Seidel präsentierte am Montag im Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales eine mehrseitige Broschüre, in der schon über 50 Akzeptanzpartner aus dem Landkreis aufgeführt sind und sogar Unternehmen im Landkreis Aschaffenburg. Wie Seidel weiter sagte, beteilige sich auch der Freistaat Bayern, der Besitzern der Ehrenamtskarte freien Eintritt in die von ihm verwalteten Schlösser und Burgen ermöglicht. Nun muss der Kreistag die Weichen stellen für die Zukunft der Ehrenamtskarte. Nach der Einführungsphase mit einer Vollzeitstelle geht die Verwaltung von einem reduzierten Aufwand aus. Der Vertrag von Martina Königsfeld – eine Vollzeitstelle – laufe Ende Juni 2017 aus, sagte Seidel, nun müsse man für die weitere Sachbearbeitung gemäß Kreistagsbeschluss eine Teilzeitstelle bereitstellen. Die damals beschlossenen 13 Wochenstunden (drei Stunden für die Fachstelle für bürgerschaftliches Engagement, zehn Stunden für eine Verwaltungsstelle) habe man aufgrund einer Empfehlung des Kommunalen Prüfungsverbands überdacht. Dieser schlage stattdessen vor, eine halbe Stelle in der Entgeltgruppe 7 einzurichten. Dies, ergänzte Landrat Jens Marco Scherf, habe der Verband auf Grundlage von Erfahrungen aus anderen Landkreisen vorgeschlagen. Damit trage man auch der Tatsache Rechnung, dass Helmut Platz (Fachstelle für bürgerschaftliches Engagement) mit der Stundenzahl für seine Fachstelle bereits voll ausgelastet sei.
Landrat Scherf bat das intensiv diskutierende Gremium, dem Rat des Kommunalen Prüfungsverbands zu folgen, da diese Erfahrungen aus anderen Kreisen widerspiegelten. Personalchef Gerhard Rüth gab zu bedenken, dass noch viel zu tun sei, um zum einen das operative Geschäft fortzuführen und zum anderen, um die Akzeptanzpartner zu betreuen. Der Ausschuss empfahl dem Kreistag mehrheitlich, eine auf ein Jahr befristete halbe Vollzeitstelle zu genehmigen. Alle Informationen zur Ehrenamtskarte stehen im Internet unter http://www.landkreis-miltenberg.de/Bildung,Soziales-Gesundheit/Ehrenamt/Ehrenamtskarte.aspx bereit.

Mit dem Thema Bildung befasste sich das Gremium ausführlich. Heidrun Zeug, zuständig für die Bildungskoordination von Neuzugewanderten, berichtete von ihren Bemühungen, diese Koordination zu optimieren. Zeug stellte mehrere Schwerpunkte ihrer Arbeit vor. So will sie den Bildungshintergrund der Neuzugewanderten erheben und wissen, welche beruflichen Erfahrungen und Qualifikationen sie besitzen. Diese Befragung solle als Basis für die Förderung der Ausbildungs-, Bildungs- und Arbeitsmarkt-Integration sowie für ein landkreisweites Bildungsmonitoring dienen.
Sie möchte passgenaue Bildungsangebote für Flüchtlinge zwischen 16 und 25 Jahren vermitteln, indem sie etwa die Berufsschule bei der Erfassung potenzieller Bewerberinnen und Bewerber für die Berufsintegrationsklassen in der Berufsschule Miltenberg unterstützt. „Diese Vermittlung schafft Bildungsperspektiven für junge Neuzugewanderte“, so Zeug. Es gelte darüber hinaus, Beratungsangebote für Neuzugewanderte weiter zu entwickeln. Deshalb plant sie eine öffentliche Veranstaltungsreihe, bei der die Zielgruppe über Themen wie etwa duale Ausbildung, die Anerkennung ausländischer Qualifikationen, Zugang zum Studium und die Wirtschaftsregion Bayerischer Untermain informiert wird. Mittels einer mehrsprachigen Wegweiser-Webseite für Neuzugewanderte will sie Bildungsakteure und Bildungsangebote beschreiben und Links zu entsprechenden Webseiten aufzeigen. Themen sind unter anderem Asylsozial- und Migrationsberatung, Sprachkursanbieter, Jobcenter und Arbeitsagentur.

Tim Steinbart, zuständig für Bildungsmanagement und Bildungsmonitoring, geht es darum, passgenaue Bildungsangebote für junge Menschen – insbesondere am Übergang Schule – Beruf – zu entwickeln, die Berufsausbildung zu stärken, um den Fachkräftebedarf der regionalen Wirtschaft auch in Zukunft decken zu können und die Angebote für Jugendliche, die über verschiedene Institutionen verteilt sind, effizienter zu gestalten. Hierfür, so Steinbart, brauche es verschiedenste Daten. So will er etwa Schulabgänger befragen, wie sie sich in Sachen Beruf und Studium orientieren wollen. Das, so ergänzte Landrat Jens Marco Scherf, sei etwa für Ärztenachwuchs wichtig. Wenn man wisse, wer Medizin studieren will, könne man versuchen, diesen Studenten an den Landkreis zu binden.
Steinbart will ein kommunales Übergangsmanagement aufbauen, das jungen Menschen zum richtigen Zeitpunkt die passenden Informations- und Unterstützungsangebote liefert. So können allen gefährdeten Jugendlichen, die den Übergang von Schule zu Beruf zu verpassen drohen, passende Angebote unterbreitet werden. Den Aufbau einer Jugendberufsagentur will Steinbart begleiten, damit viele der noch offenen Fragen schnell und effizient geklärt werden können. Mit dem Aufbau eines Bildungsmonitorings sollen Bruchstellen im Bildungsverlauf und in den Übergängen identifiziert werden. Die Berufsausbildung zu stärken, hat sich Steinbart ebenfalls auf die Fahnen geschrieben, damit sich die Schülerinnen und Schüler in allen Schularten – auch in den Gymnasien – realistisch und praxisnah mit ihren Möglichkeiten beschäftigen können. Um ein besseres Bild der Wünsche und Bedürfnisse der Jugendlichen zu erhalten, plant Steinbart an Realschulen und Gymnasien jährlich einen partizipativen Workshop. Zentrale Fragestellung soll sein, wie zufrieden junge Menschen mit den Bildungsangeboten sind, aber auch Themen wie Freizeitangebote, Erwartungen und Ängste in Bezug auf die Zukunft und die Verbundenheit mit dem Landkreis sollen eine Rolle spielen. Die Ergebnisse sollen in die Planungsarbeit des Landkreises im Bereich Bildung sowie Kinder- und Jugendhilfe einfließen.
Landrat und Kreistag erwarten nach Steinbarts theoretischen Fakten nun in der Herbstsitzung konkrete Zahlen, Daten und Fakten und einen Bericht über erfolgreich umgesetzte Projekte.

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